Anton Pfahler war lange Zeit die rechte Hand des wohl bekanntesten deutschen Neonazis, Karl Heinz Hoffmann (Wehrsportgruppe Hoffmann) gewesen. Als 1980 die Wehrsportgruppe Hoffmann verboten wurde, wurden auf dem Anwesen von Pfahler in Neuburg an der Donau in einer Razzia zahlreiche Waffen und anderes Kriegsgerät beschlagnahmt: von Militärjeeps, SS-Uniformen bis Karabinern samt Munition. Später erhielt er fast alle Gegenstände wieder zurück.
Pfahler, zuvor schon Aktivist der „Wikingjugend“, war auch nach dem Ende der Wehrsportgruppe Hoffmann einschlägig unterwegs. In den 1990er-Jahren war er Funktionär der NPD, bis das bayrische Landeskriminalamt in einer Razzia im Jahr 1998 auf seinem zweiten Anwesen in Sinning Maschinenpistolen, Sturmgewehre und Handgranaten entdeckte. Wegen Verstoßes nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz wurde er zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. In den letzten Jahren beherbergte er auf seinem Anwesen haftentlassene Neonazis, berichtet die TZ. Im Vorjahr war Anton Pfahler wieder aufgefallen, als er seinen Pass bei der Behörde abgeben wollte, weil er aus der Bundesrepublik Deutschland austreten wollte.
Die Polizei war am 3.8. zu der Waldhütte ausgerückt, nachdem sie von Nachbarn alarmiert worden war, die über das sonderbare Verhalten von Anton Pfahler besorgt waren. Als die Polizei Anton Pfahler antraf, hatte er sich bereits einmal mit einer in Tschechien als gestohlen gemeldeten Pistole in den Bauch geschossen. Die Beamten versuchten, Pfahler vom Suizid abzuhalten, aber Pfahler schoss sich ein zweites Mal in den Bauch. Der „Donaukurier“ mutmaßt: „Möglicherweise wartete der 65-jährige darauf, dass die Neuburger Polizeibeamten auf ihn schossen. Die aber blieben besonnen und zurückhaltend.“ Am Tatort wurde ein Abschiedsbrief des Sohnes Florian gefunden. Die tödlichen Schüsse sollen mit der gleichen Pistole ausgeführt worden sein wie die Bauchschüsse des Vaters. Deshalb wird gegen den Vater auch wegen des Verdachtes des Totschlags ermittelt.
Aktivisten der Wehrsportgruppe Hoffmann waren für die brutalsten Terror- und Mordanschläge Deutschlands verantwortlich. Die Wehrsportgruppe Hoffmann soll auch in das Bologna-Attentat im Jahr 1980 verwickelt gewesen sein. Eine direkte Beteiligung konnte allerdings (so wie bei dem Oktoberfest-Attentat) nicht nachgewiesen werden bzw. waren viele Spuren verwischt worden.
Karl Heinz Hoffmann ist in den letzten Jahren wieder aktiver geworden, hat Vorträge für Kameraden gehalten und betreibt auch ein Facebook-Konto, auf dem er mit etlichen ÖsterreicherInnen befreundet ist. Eine Facebook-Freundschaft unterhielt er mit der FPÖ-Traiskirchen. Nach einem Bericht im „Standard“ und auf „Stoppt die Rechten” wurde das Facebook-Konto der FPÖ-Traiskirchen gelöscht.
Weitere Berichte zur Wehrsportgruppe Hoffmann und auch zuihren Österreich-Connections: