Fjordman, Sarrazin und der BauernbundLesezeit: 2 Minuten

Der Inter­­net-Blog­­ger Fjord­man, des­sen Schrif­ten den ideo­lo­gi­schen Über­bau für Anders Beh­ring Brei­vik bil­de­ten, hat sich in einem Inter­view mit der nor­we­gi­schen Zei­tung „VG“ geoutet und gleich­zei­tig sei­nen digi­ta­len Ruhe­stand ange­kün­digt, schreibt die „Pres­se“. (Quel­le: vg.no) Peder Are Jen­sen, so sein rich­ti­ger Name, zieht sich auf unbe­stimm­te Zeit als Blog­ger zurück. Den Namen „Fjord­man“ will er […]

7. Aug 2011


(Quel­le: vg.no)

Peder Are Jen­sen, so sein rich­ti­ger Name, zieht sich auf unbe­stimm­te Zeit als Blog­ger zurück. Den Namen „Fjord­man“ will er kei­nes­falls mehr ver­wen­den. Fjord­man, der Ideo­lo­ge der anti­is­la­mi­schen Hass-Sze­ne, glaub­te zunächst an einen isla­mis­ti­schen Ter­ror-Anschlag in Oslo und war „sprach­los“, als die tat­säch­li­che Täter­schaft klar wur­de. Eine wei­ter­ge­hen­de Ver­ant­wor­tung von sei­ner Sei­te sieht Fjord­man den­noch nicht, denn „ich erleb­te nie, dass jemand wegen des­sen, was ich geschrie­ben hat­te, zu Gewalt griff, und Hun­dert­tau­sen­de hat­ten mich gele­sen“ (Die Presse).

Die Blog­ein­trä­ge von Fjord­man kur­sie­ren nicht nur über zahl­rei­che anti­is­la­mis­ti­sche Web­sites, son­dern wer­den in Öster­reich etwa auch über Mail wei­ter­ge­reicht, z.B. vom „Forum für freie Mei­nungs­bil­dung in Ober­ös­ter­reich (+ Umge­bung)“. Als „Haupt­feind“ wird da nicht etwa der Islam, son­dern die „Ange­bots­na­ti­on“, also jedes Land, das Migran­tIn­nen aus nicht­west­li­chen Kul­tu­ren auf­nimmt, aus­ge­macht. Fjord­man spricht des­halb von einem „über­grei­fen­den west­li­chen Bür­ger­krieg“ bzw. einem „mul­ti­kul­tu­rel­len Welt­krieg“, über den die­se Aus­ein­an­der­set­zung ent­schie­den wür­de. Brei­vik hat sich bei sei­nen Mord­an­schlä­gen an die­se ideo­lo­gi­sche Scha­blo­ne gehal­ten und mit sei­nem Ter­ror auf die nor­we­gi­sche Regie­rungs­zen­tra­le und die sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Jugend­li­chen gezielt, die für Fjord­man und Brei­vik die „anti­wei­ße Lin­ke“ darstellen.

Die intel­lek­tu­el­len Kapa­zun­der des stei­ri­schen ÖVP-Bau­ern­bun­des, allen vor­an deren Prä­si­dent Franz Gril­lit­sch, wol­len die Debat­te wei­ter­füh­ren und haben sich dazu Thi­lo Sar­ra­zin („Deutsch­land schafft sich ab“) für den 29. Sep­tem­ber nach Graz ein­ge­la­den, wie „pro­fil“ meldet.

Sar­ra­zin, der sich in Deutsch­land eine glü­hen­de Fan­ge­mein­de auf­ge­baut hat, die von den Neo­na­zis über diver­se rech­te Zer­gerl­par­tei­en wie „Die Frei­heit“ und „Pro Deutsch­land“ bis hin zur CSU reicht, darf auch in Graz mit Zustrom aus der rechts­extre­men Ecke rech­nen. In diver­sen Foren wird für die Podi­ums­dis­kus­si­on bereits mobilisiert.

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