Die Gründe sind profaner. Ein Streit innerhalb des Heims eskalierte und führte schlussendlich zum Rauswurf der AFP. Der „Nationalertreffpunkt” der sich „jeden Donnerstag ab 19:00” im ehemaligen Fritz-Stüber-Heim traf, rebellierte und übernahm das Heim. Nach mehreren Gerichtsprozessen musste die AFP ausziehen. Peinlich für die Altherren-Runde.
Ehemalige Einladungskarte des „Nationalertreffpunkt” in das damals noch so genannte Fritz-Stüber-Heim
Aber auch die neue Führung verweist mit dem Namen nicht auf den Sozialdemokraten und österreichischen Bundespräsidenten, sondern viel wahrscheinlicher ist der Bezug zu Carl Theodor Körner, der im Lützowsches Freikorps gegen Napoleon kämpfte und in burschenschaftlichen Kreisen verehrt wird.
Nutznießer dieser kleinen Palastrevolution ist übrigens die NVP, der zur NVP übergetretene Günter Rehak hält neuerdings seine Vorträge im „Theodor-Körner-Heim”, das, so die offizielle Verlautbarung der NVP, auch die Fusion der „Wiener Liste” (Günter Rehak) mit der NVP unterstützt.
NVP im alten AFP-Heim, zum selben Zeitpunkt wie der „Nationalertreffpunkt”
Die nun vertriebene AFP sucht jetzt nicht, wie manche vermuten, im „Haus der Heimat”, bei den Heim(at)vertriebenen Unterschlupf, sondern unter dem Titel „Treffpunkt Kultur” im Schulvereinshaus der Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM), in der Fuhrmannsgasse im 8. Wiener Gemeindebezirk.
Dadurch wird die Nähe der FPÖ zur AFP deutlicher, besteht doch laut dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) eine enge personelle und organisatorische Verknüpfung der ÖLM zur FPÖ. Die AFP, über die das Rechtsgutachten des Verfassungsrechtsexperten Heinz Mayer aussagt,
dass die von der AFP zu verantwortenden Publikationen seit Jahrzehnten massiv gegen die Bestimmungen des Verbotsgesetzes verstoßen. (…) Offenkundige und verbrämte Verherrlichung nationalsozialistischer Ideen und Maßnahmen, zynische Leugnung von nationalsozialistischen Gewaltmaßnahmen, eine hetzerische Sprache mit deutlich aggressivem Ton gegen Ausländer, Juden und “Volksfremde” sowie eine Darstellung “des Deutschen” als Opfer sind typische und stets wiederkehrende Signale.