Lienz (Osttirol): Kein Rassismus?

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Ges­tern fand vor dem Lien­zer Bezirks­ge­richt die Ver­hand­lung zu jenem Vor­fall in einem Lien­zer Lokal statt, über den wir mehr­fach berich­tet haben (1,2,3).

Die „Tiro­ler Tages­zei­tung“ (25.3.2011) berich­tet unter dem Titel „Vor Lien­zer Gericht war Ras­sis­mus kein The­ma“ über die Ver­hand­lung, bei der drei Per­so­nen wegen Kör­per­ver­let­zung ange­klagt sind: der Tiro­ler mit afri­ka­ni­scher Mut­ter, der Neo­na­zi und des­sen Freundin.

„Scheiß Neger, hör auf, unse­re öster­rei­chi­schen Frau­en zu ver­füh­ren“, soll die Lebens­ge­fähr­tin den Tiro­ler beschimpft und ihm dabei das Bier ins Gesicht geschüt­tet haben. Der Neo­na­zi habe im Anschluss dar­an den 20-Jäh­ri­gen nie­der­ge­schla­gen und gegen den Kopf getre­ten. Zurück­ge­schla­gen habe er in Not­wehr, erklär­te der Lehr­ling. Die Poli­zei, die alle drei fest­nahm und am Pos­ten ein­ver­nahm, zeig­te alle wegen Rauf­han­dels an.

Der Neo­na­zi, der schon mehr­fach Per­so­nen mit dunk­ler Haut­far­be nie­der­ge­schla­gen und schwer ver­letzt hat und des­we­gen auch mehr­mals vor Gericht gestan­den ist und mehr­jäh­ri­ge Haft­stra­fen abge­ses­sen hat , bestritt eine ras­sis­ti­sche Beschimp­fung eben­so wie sei­ne Lebens­ge­fähr­tin. Die­se gab an, der Lehr­ling habe zu ihr und ihrem Freund „Scheiß Nazi“ gesagt.

Das Ver­fah­ren vor dem Bezirks­ge­richt, bei dem auch zwei Juris­ten des Men­schen­rechts­bei­rats und Ver­tre­ter einer Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on aus Inns­bruck anwe­send waren, wur­de auf den 18. April ver­tagt, um wei­te­re Zeu­gen einzuvernehmen.

(Quel­le: „Tiro­ler Tageszeitung“)