Neonazischutz für FPÖ?

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Das Nach­rich­ten­ma­ga­zin pro­fil berich­tet in sei­ner aktu­el­len Aus­ga­be (Nr. 36), von einem Vor­fall, der den Ver­dacht der Grenz­ver­wi­schung zwi­schen FPÖ und Neo­na­zi­sze­ne wei­ter erhär­tet: An einer FPÖ-Wahl­ver­an­stal­tung in Wien Stamm­ers­dorf nahm — unter Gleich­ge­sinn­ten — der amts­be­kann­te Wie­ner Neo­na­zi Gre­gor T. teil. Mehr noch: T. trug ein FPÖ-T-Shirt und war offen­sicht­lich mit Siche­rungs­auf­ga­ben für die Frei­heit­li­chen beschäf­tigt. Ein Bei­trag über­nom­men vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des öster­rei­chi­schen Widerstandes.

DÖW — Neo­na­zi­schutz für FPÖ?

Neu­es von ganz rechts — Sep­tem­ber 2010

Neonazischutz für FPÖ?

Das Nach­rich­ten­ma­ga­zin pro­fil berich­tet in sei­ner aktu­el­len Aus­ga­be (Nr. 36), von einem Vor­fall, der den Ver­dacht der Grenz­ver­wi­schung zwi­schen FPÖ und Neo­na­zi­sze­ne wei­ter erhär­tet: An einer FPÖ-Wahl­ver­an­stal­tung in Wien Stamm­ers­dorf nahm — unter Gleich­ge­sinn­ten — der amts­be­kann­te Wie­ner Neo­na­zi Gre­gor T. teil. Mehr noch: T. trug ein FPÖ-T-Shirt und war offen­sicht­lich mit Siche­rungs­auf­ga­ben für die Frei­heit­li­chen beschäftigt.

Bei T. han­delt es sich um einen der Mit­be­grün­der (1998) der öster­rei­chi­schen Divi­si­on des Neo­na­zi-Skin­head-Unter­grund­netz­wer­kes Blood & Honour. T. ist inter­na­tio­nal bes­tens ver­netzt, das Post­fach der Divi­si­on befand sich in Ungarn. Nach deren Zer­schla­gung zumin­dest in Wien und Umge­bung näher­te sich der Skin­head der Arbeits­ge­mein­schaft für demo­kra­ti­sche Poli­tik (AFP) an, wo er bald Jugend­a­gen­den wahr­nahm. T. ist zur Füh­rungs­rie­ge der ost­ös­ter­rei­chi­schen Neo­na­zi­sze­ne rund um Gott­fried Küs­sel zu zäh­len, was auch dar­an zu erken­nen ist, dass er (neben Felix Budin) das Leit­trans­pa­rent beim Nowot­ny-Gedenk­marsch 2004 (Gedenk­kund­ge­bun­gen am Gra­be von Wal­ter Nowot­ny ») getra­gen hat. Dazu bekannt hat sich damals ein Jugend­kreis Hagen, neben dem Bund frei­er Jugend (BFJ) eine (neo­na­zis­ti­sche) Nach­wuchs­or­ga­ni­sa­ti­on der AFP. Bei der AFP in Wien XVI war T. 2004 und 2005 als Refe­rent ange­kün­digt, dane­ben nutz­te er deren „Dr. Fritz Stü­ber Heim” als eine Art Club­lo­kal für (jugend­li­che) Neo­na­zis. Zumin­dest 2006 nahm T. auch an der „Poli­ti­schen Aka­de­mie” der AFP teil. (2008 refe­rier­te der Wie­ner FPÖ-Lan­des­par­tei­se­kre­tär Hans-Jörg Jene­wein bei der AFP-„Akademie”, ver­gan­ge­nes Jahr FPÖ-LAbg. Johann Gude­nus — und das, obwohl mitt­ler­wei­le auch das Innen­mi­nis­te­ri­um der AFP eine „aus­ge­präg­te Affi­ni­tät zum Natio­nal­so­zia­lis­mus” attes­tiert.) Gemein­sam mit Küs­sel, Budin und rund 30 wei­te­ren Neo­na­zis aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet fand sich T. auch unter den Teil­neh­mern beim „Hel­den­ge­den­ken” Anfang Mai 2007 in Retz. Damals sprach Ex-SS-Mann Her­bert Schwei­ger, Chef­ideo­lo­ge und Idol der Neo­na­zis. Schließ­lich war der mili­tan­te Rapid-Hoo­li­gan T. im Juni 2007 füh­rend an den Aus­schrei­tun­gen in Kap­fen­berg betei­ligt (http://steiermark.orf.at/stories/211503/).


Gre­gor T. (rechts im Bild) hat’s eilig. Nach schwe­ren Aus­schrei­tun­gen bei einem Spiel zwi­schen Rapid Wien und Dina­mo Zagreb in Kap­fen­berg, wo Zagreb- mit Rapid-Hoo­li­gans die Poli­zei angriffen.

Sie­he auch: Blood & Honour-Bube als FPÖ-Ordner?
➡️ Über Gre­gor T., sein Enga­ge­ment für die AFP, Gott­fried Küs­sel und Felix Budin