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Unsterblich am Akademikerball?

Ehr­ba­re Leis­tungs­trä­ger sind sie, die Besu­che­rIn­nen des Aka­de­mi­ker­balls der FPÖ. Die sich gegen eine mor­den­de und plün­dern­de Hor­de aus Anar­chis­tIn­nen vom Mars, Mond oder sonst woher erweh­ren müss­ten. Ver­folgt und geschmäht kämp­fen sie für das Gute (den Ball­be­such) und wer­den qua­si unsterb­lich in die gehei­lig­ten Hal­len von Wal­hal­la auf­ge­nom­men. So oder so ähn­lich beschreibt uns […]

25. Feb 2014

Kurz nach dem Aka­de­mi­ker­ball pos­te­te Alex­an­der Ch. auf Face­book ein Bild, das ihn auf dem Aka­de­mi­ker­ball zeigt. Nach kur­zem Rät­sel­ra­ten sei­ner Face­book-Freun­dIn­nen, ob er jetzt etwa im Casi­no arbei­te, bestä­tig­te Ch.: „Haha na das Foto war vom Akademikerball.”

Über Ch. muss­ten wir bereits mehr­mals berich­ten. Im Spe­tem­ber 2010 wur­de öffent­lich, dass Ch., damals noch Gene­ral­se­kre­tär der Bun­des­rechts­an­walt­kam­mer, kein Unbe­kann­ter in der rechts­extre­men bis neo­na­zis­ti­schen Sze­ne ist. 2007 nahm er an einer Demons­tra­ti­on gegen ein isla­mi­sches Zen­trum im 20. Wie­ner Gemein­de­be­zirk teil und befand sich dort in ein­schlä­gi­ger Gesell­schaft; so war er laut pro­fil (Aus­ga­be vom 27. Sep­tem­ber 2010) mit­ten unter Skin­heads zu fin­den, die „Hier mar­schiert der natio­na­le Wider­stand” skan­dier­ten. „Eine Video­se­quenz, die Puls 4 damals aus­strahl­te, doku­men­tiert, dass der Jurist in einem Pulk von Skin­heads unter­wegs war, die mit aus­ge­streck­ten Armen ‚Natio­na­ler Wider­stand’ skan­dier­ten”, berich­te­te profil.


Alex­an­der Ch. im Gespräch mit Nor­bert B., aus dem Umfeld der neo­na­zis­ti­schen „Arbeits­ge­mein­schaft für demo­kra­ti­sche Poli­tik” (AfP), Alpen-Donau, Bild­quel­le: insight.noblogs.org

2008 mar­schier­te er bei einer bei der Anti-EU-Demons­tra­ti­on in einer Rei­he mit dem Neo­na­zi Franz Radl. Auch bestand Kon­takt zu Gott­fried Küs­sel, zu dem er aber nur „Grüß Gott und so” gesagt haben will, wie er selbst angibt.


Links: Alex­an­der Ch. in einer Rei­he mit Franz Radl; Rechts: Vor dem Tran­spi das Ch. trägt unter­hal­ten sich Gott­fried Küs­sel und Franz Radl Bild­quel­le: insight.noblogs.org

Eben­falls 2008 besuch­te Ch. eine FPÖ-Wahl­kampf­ver­an­stal­tung in Wien-Favo­ri­ten, bei der eine Grup­pe von „Stra­che-Fans” ver­such­te, die Poli­zei­ab­sper­run­gen zu durch­bre­chen, um zu den Gegen­de­mons­tran­tIn­nen zu gelan­gen. Ein ver­stärk­tes Poli­zei­auf­ge­bot konn­te das gera­de noch verhindern.


Kon­takt­be­reichs­be­am­te nähern sich nach­dem Ver­such der „Stra­che-Fans” die Poli­zei­ab­sper­run­gen zu durchbrechen

Alex­an­der Ch. tritt sehr häu­fig auf Ver­an­stal­tun­gen der FPÖ auf, dort mit­un­ter mit T‑Shirts der Mode­mar­ke “Thor Stei­nar”. “Thor Stei­nar” ist eine bei Rechts­extre­men und Neo­na­zis sehr belieb­te Modemarke.


Alex­an­der Ch. mit T‑Shirt von “Thor Stei­nar” Quel­le: derstandard.at

Die Nähe zur FPÖ ist nicht wei­ter ver­wun­der­lich, kan­di­dier­te Alex­an­der Ch. doch bei der Natio­nal­rats­wahl 2006 für die FPÖ.

pro­fil the­ma­ti­siert auch Ch.s Nähe zu der (inzwi­schen von der Aus­tria aus­ge­schlos­se­nen) Fan­grup­pe und Neo­na­zi-Grup­pie­rung „Unsterb­lich”. Alex­an­der Ch. hat sich, so das pro­fil, „im ein­schlä­gi­gen Out­fit – im Horr-Sta­di­on” auf­ge­hal­ten, „mit den Hoo­li­gans von Unsterb­lich Wien, einem Fan­club von Aus­tria Wien, der seit gerau­mer Zeit von der neo­na­zis­ti­schen ‚Blood&Honour’-Gruppe unter­wan­dert ist und schon mehr­mals für gewalt­tä­ti­ge Ran­da­le sorgte.”

Wie Ch. dem pro­fil mit­teil­te, hat er eben­falls Kon­takt zu dem Neo­na­zi Gre­gor T., der dadurch auf­fiel, dass er als Ord­ner bei FPÖ-Ver­an­stal­tun­gen tätig war. Die Face­book-Freun­des­lis­te aus dem Jahr 2010, zeigt noch ande­re „Freun­de”: