Lesezeit: 2 Minuten

Kreuz-net.info: Hetzkopierer und Trittbrettfahrer?

Seit weni­gen Tagen ist eine Kopie der rechts­extre­men Inter­net­sei­te kreuz.net online: kreuz-net.info nennt sich die Sei­te und deu­tet an, dass sie sich um ein ähn­li­ches Quan­tum Het­ze bemü­hen wird wie ihr Vor­bild. So wächst zusam­men, was zusam­men­ge­hört! Im Unter­schied zu kreuz.net ver­fügt kreuz-net.info näm­lich über ein Impres­sum, das einen öster­rei­chi­schen Her­aus­ge­ber und Medi­en­in­ha­ber aus­weist, der […]

5. Jan 2013

Gün­ther Schnee­weiß-Arnold­stein, der als Her­aus­ge­ber und Medi­en­in­ha­ber von kreuz-net.info fir­miert, ist auch der Medi­en­in­ha­ber der Web­sei­te couleurstudent.at, die – ähn­lich wie kreuz.net – durch Homo­pho­bie und Anti­se­mi­tis­mus auf­fällt. Schnee­weiß-Arnold­stein, der auch für Möl­zers Pos­til­le Zur Zeit redak­tio­nel­le Bei­trä­ge ver­fasst, ist Mit­glied der katho­li­schen Lands­mann­schaft Fer­di­nan­dea in Graz, wo er gemein­sam mit dem reak­tio­nä­ren Mon­ar­chis­ten Albert Pethö im „Phi­lis­ter­char­gen­ka­bi­nett“ sitzt.


„kreuz.net” und dar­un­ter „kreut-net.info”

Als Mit­glied der katho­li­schen aka­de­mi­schen Ver­bin­dung Mar­co-Danu­bia (Wien) war Schnee­weiß im Jahr 2002 einer der Pro­po­nen­ten jener Strö­mung im Car­tell­ver­band (CV), die gegen eine Ver­an­ke­rung des Bekennt­nis­ses zur „sou­ve­rä­nen demo­kra­ti­schen Repu­blik Öster­reich“ in den Sat­zun­gen des CV Stim­mung gemacht hat­te. Als offi­ziö­ser Grund der Ableh­nung wur­de immer das Bekennt­nis man­cher Ver­bin­dun­gen bzw. Ver­bin­dungs­brü­der zum Hau­se Habs­burg und damit auch die his­to­ri­sche Geg­ner­schaft zum Deutsch-Natio­na­lis­mus ange­führt. Die Sat­zungs­än­de­rung wur­de von der CV-Gene­ral­ver­samm­lung zwar ein­stim­mig ange­nom­men, eini­ge Ver­bin­dun­gen, dar­un­ter die Mar­co-Danu­bia, erklär­ten aber danach, unter Druck gesetzt wor­den zu sein (sie­he dazu: pro­fil Nr. 32/2002).

Schon in den 1990er-Jah­ren wur­de aller­dings auf Initia­ti­ve des dama­li­gen FPÖ-Chefs Jörg Hai­der eine poli­ti­sche Ach­se zwi­schen dem deutsch-natio­na­len Lager und eini­gen reak­tio­nä­ren Kle­ri­ka­len ver­sucht. Im 1993 gegrün­de­ten Patrio­ti­schen Club fan­den sich unter der Ägi­de von Andre­as Möl­zer Per­so­nen zusam­men, von denen eini­ge spä­ter bei kreuz.net mit Bei­trä­gen oder posi­ti­ven Erwäh­nun­gen auf­ge­taucht sind. Fried­rich Romig, Kurt Die­man (+ 2009), Fried­rich Engel­mann (der 13.) und Robert Prant­ner (+2010). Eini­ge Bei­trä­ge von Fried­rich Romig auf kreuz.net wur­den etwa unter aus­drück­li­cher Erwäh­nung von couleurstudent.at als Quel­le und Ver­lin­kung dazu ver­öf­fent­licht. Die poli­ti­sche Ach­se zwi­schen dem deutsch-natio­na­len Lager und den reak­tio­nä­ren Kle­ri­ka­len war aller­dings immer wie­der von Span­nun­gen durch­zo­gen und auch ange­sichts so man­cher skur­ri­len Posi­tio­nen der Kle­ri­kal­re­ak­tio­nä­re für die Frei­heit­li­chen kaum herzeigbar.


Eine wei­te­re Hetz­sei­te von Schneeweiß-Arnoldstein

Die homo­pho­be und anti­se­mi­ti­sche Posi­tio­nie­rung von Schnee­weiß-Arnold­stein, die auf der Sei­te couleurstudent.at über­deut­lich zu erken­nen ist, soll nun jeden­falls auf der Sei­te kreuz-net.info ihre Fort­set­zung fin­den. Anders als kreuz.net ver­fügt die Sei­te aller­dings über kei­ne Kom­men­tar­funk­ti­on, womit der Erre­gungs­pe­gel der Het­zer kei­ne Stei­ge­rungs­mög­lich­kei­ten hat und die Hetz­bei­trä­ge selbst dem öster­rei­chi­schen Straf­recht unter­lie­gen. Die Sei­te hat offen­sicht­lich auch erheb­li­che tech­ni­sche Schwie­rig­kei­ten und ist nur zeit­wei­se erreichbar.

Infos auch hier:
derstandard.at (red/APA) — Ärger mit „kreuz.net”-Nachfolgeseite
spiegel.de — Inter­net­sei­te sieht sich als Erbe von Kreuz.net