Lesezeit: 3 Minuten

SOS Mitmensch: Grazer FPÖ-Obmann Eustacchio unterstützt antisemitisches Magazin massiv

Die NGO SOS Mit­mensch macht in einer Pres­se­aus­sendung und einem Blog­bei­trag auf die Unter­stüt­zung der rechts­extre­men Zeit­schrift „Aula” für die Gra­zer FPÖ auf­merk­sam, auch Kol­le­ge Wal­ser äußert sich dazu. Wir geben im Fol­gen­den bei­de Aus­sen­dun­gen wie­der und ver­wei­sen für mehr Infos auf den Blog­bei­trag: Pres­se­aus­sendung SOS Mit­mensch, 16.1.2017: SOS Mit­mensch: Gra­zer FPÖ-Obmann Eustac­chio unter­stützt antisemitisches […]

16. Jan 2017

Pres­se­aus­sendung SOS Mit­mensch, 16.1.2017:

SOS Mit­mensch: Gra­zer FPÖ-Obmann Eustac­chio unter­stützt anti­se­mi­ti­sches Maga­zin mas­siv. Zahl­rei­che Inse­rat­schal­tun­gen in rechts­extre­mer „Aula“

Wien (OTS) — SOS Mit­mensch übt schar­fe Kri­tik an der mas­si­ven Unter­stüt­zung der Gra­zer FPÖ-Füh­rung für die Zeit­schrift „Aula“. Gegen das anti­se­mi­ti­sche und ras­sis­ti­sche Maga­zin wur­de vor kur­zem von Holo­caust-Über­le­ben­den eine einst­wei­li­ge Ver­fü­gung erwirkt. Den­noch tre­ten der Gra­zer FPÖ-Obmann Eustac­chio und sein Klub­ob­mann Sip­pel in der zuletzt erschie­ne­nen Aus­ga­be der „Aula“ in diver­sen Inse­rat­schal­tun­gen, Inter­views und Wer­be­tex­ten auf.

FPÖ-Graz tief im anti­se­mi­ti­schen Sumpf
„Es ist unbe­greif­lich und skan­da­lös, dass eine Par­tei, die in Graz den Regie­rungs­an­spruch stellt, eine vor Anti­se­mi­tis­mus, Ras­sis­mus und Hass gegen KZ-Über­le­ben­de trie­fen­de Publi­ka­ti­on immer wie­der mit Inse­rat­schal­tun­gen unter­stützt. FPÖ-Par­tei­ob­mann Eustac­chio und sein Klub­ob­mann Sip­pel demons­trie­ren offen ihre Nähe zu einem Maga­zin, das für ewig­gest­ri­ges und demo­kra­tie­feind­li­ches Gedan­ken­gut steht. Offen­bar steckt die Gra­zer FPÖ-Füh­rung nach wie vor tief im anti­se­mi­ti­schen und ras­sis­ti­schen Sumpf“, kri­ti­siert Alex­an­der Poll­ak, Spre­cher von SOS Mitmensch.

„Judai­sie­rung der Welt“
In dem vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des Öster­rei­chi­schen Wider­stan­des als rechts­extrem ein­ge­stuf­ten Maga­zin „Aula“ wur­den in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit Bei­trä­ge abge­druckt, in denen vor einer „Judai­sie­rung der Welt“ und vor „Ras­sen­mi­schung“ gewarnt und gegen Demo­kra­tie als „Spal­tung und Schwä­chung der Völ­ker“ gewet­tert wur­de. KZ-Über­le­ben­de wur­den in einem Bei­trag pau­schal als „Kri­mi­nel­le“ und „Land­pla­ge“ ver­un­glimpft. Erst vor weni­gen Tagen hat des­halb der Obers­te Gerichts­hof eine einst­wei­li­ge Ver­fü­gung gegen das von der FPÖ unter­stütz­te Maga­zin bestätigt.

Stopp­schild setzen
SOS Mit­mensch ruft alle Par­tei­en und auch die Bevöl­ke­rung dazu auf, ein kla­res Stopp­schild gegen anti­se­mi­ti­sches, ras­sis­ti­sches und KZ-Über­le­ben­de ver­un­glimp­fen­des Gedan­ken­gut zu set­zen. „Es ist wich­tig, dass es von Sei­ten der Bevöl­ke­rung nicht hin­ge­nom­men wird, wenn sich Par­tei­en und Par­tei­füh­run­gen demons­tra­tiv in einem ewig­gest­ri­gen und demo­kra­tie­feind­li­chen Sumpf suh­len“, betont SOS Mit­mensch-Spre­cher Poll­ak. (OTS)

Ganzseitiges Inserat in der Aula für die Grazer FPÖ - Bildquelle: SOS Mitmensch
Ganz­sei­ti­ges Inse­rat in der Aula für die Gra­zer FPÖ — Bild­quel­le: SOS Mitmensch

Pres­se­aus­sendung Harald Wal­ser, 16.1.2017:
Wal­ser: Unter­stüt­zung der Aula durch Gra­zer FPÖ ist ein Rie­sen­skan­dal. Grü­ne: Aula ist nach Ver­bots­ge­setz zu prüfen

Wien (OTS) — „Dass die Gra­zer FPÖ die Zeit­schrift ‚Aula’ mas­siv mit Inse­ra­ten stützt, ist so ent­lar­vend wie skan­da­lös“, betont der ver­gan­gen­heits­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen, Harald Wal­ser, in Reak­ti­on auf die heu­ti­ge Pres­se­aus­sendung von SOS Mit­mensch, wonach sich in der jüngs­ten Num­mer des FPÖ-nahen bur­schen­schaft­li­chen Organs zahl­rei­che Inse­ra­te und Inter­views der Gra­zer FPÖ befin­den. „Ganz offen­sicht­lich setzt die Gra­zer FPÖ ihre tra­di­tio­nel­le rechts­extre­me Aus­rich­tung nicht nur mit ihrer Kan­di­da­ten­lis­te fort, son­dern ent­larvt sich auch durch die Unter­stüt­zung der Aula. Die­sem Gedan­ken­gut ist eine mas­si­ve Absa­ge zu erteilen.“

Wal­ser weist dar­auf hin, dass sich prak­tisch in allen jün­ge­ren Num­mern der Aula Arti­kel befin­den, die nicht nur rechts­extrem, son­dern auch klar anti­se­mi­tisch sind: „Es ist daher zu prü­fen, ob die Zeit­schrift Aula nicht als neo­na­zis­tisch zu bewer­ten und daher nach dem Ver­bots­ge­setz zu behan­deln ist.“ Zu berück­sich­ti­gen sei hier auch die Ein­schät­zung der gericht­li­chen Instan­zen, die sich im Zuge der lau­fen­den Kla­ge der KZ-Über­le­ben­den bis­lang mit der inhalt­li­chen Aus­rich­tung der Aula beschäf­tigt haben. „Es liegt an Jus­tiz­mi­nis­ter Brand­stet­ter, hier nun tätig zu wer­den und eine Prü­fung der ‚Aula‘ zu ver­an­las­sen“, for­dert Walser.

Blog­bei­trag:
— SOS Mit­mensch, 16.1.2017: Gra­zer FPÖ-Obmann Eustac­chio unter­stützt anti­se­mi­ti­sches Maga­zin massiv