Da wäre zunächst einmal Martin Sellner zu erwähnen, der in den letzten Jahren wohl fast bei jeder öffentlichkeitswirksamen Aktion der Identitären in Deutschland zu finden war. In der Reportage wurde nicht nur die selbstgestrickte Erweckungslegende des Martin Sellner, sondern vor allem seine und die Beziehungen der Identitären zu Götz Kubitschek näher dargestellt. Von Kubitschek, der als Proponent der „Neuen Rechten“ gilt, führt eine deutliche Spur zu Reinhold Oberlercher, für den in früheren Jahren Martin Graf den Saalschutz spielen durfte, Oberlercher ist einer der Hintermänner des deutschen Rechtsextremismus, der rund um sein neonazistisches und antisemitisches „Deutsches Kolleg“ Revisionisten und Reichsbürger versammelt.
In Kubitscheks Zeitschrift „Sezession“, wo auch Sellner schreiben darf, wird Oberlercher als „letzter Hegelianer“ und „politisch verfemter Denker“ abgefeiert, der „sich durchweg auf einem zu hohen Theorieniveau“ bewege. In Kubitscheks Verlag Antaios werden auch Oberlerchers Bücher verlegt. Und wenn die Reportage dann noch aufdeckt, dass Daniel Fiß, ein deutscher Identitärer und enger Mitstreiter von Sellner, bei seiner Erweckungslegende vom Nazi zum Identitären geschummelt hat, dann fallen einem natürlich auch gleich einige österreichische Identitäre ein, die es mit der Abgrenzung zu den Nazis auch nicht so genau nehmen.
Vom „Deutschen Kolleg“ und Reinhold Oberlercher geht’s dann weiter zu David Duke, dem internationalen rechtsextremen Netzwerker, der seine antisemitische Hetze jahrelang und unbehelligt aus Österreich betreiben durfte. In Teheran, bei der Konferenz der Holocaust-Leugner 2006, fanden sie sich dann wieder: einige österreichische Holocaust-Leugner und Antisemiten plus Duke und vom „Deutschen Kolleg“ Markus Stangenberg-Haverkamp, der in der Reportage etwas genauer beleuchtet wird. Schließlich ist Haverkamp ein Erbe und Gesellschafter des Merck-Konzerns. Da kann Michèle Renouf nicht wirklich mithalten, obwohl die britische Holocaust-Leugnerin bei der Konferenz in Teheran sogar einen Auftritt als Rednerin hatte.
Warum wir sie hier überhaupt erwähnen? Weil sie noch vor wenigen Jahren, als sie auf Facebook mit einem Profil vertreten war, etliche FreundInnen aus Österreich, vor allem aus der FPÖ, hatte. Susanne Winter etwa oder Werner Königshofer. Aber die wurden mittlerweile ja aus der FPÖ ausgeschlossen. Die freiheitlichen Facebook-Freunde des Thorsten Heise, eines gewalttätigen deutschen Neonazis und NPD-Funktionärs, der ebenfalls im „braunen Netzwerk“ porträtiert wird, sind nicht so zahlreich, dafür sind die noch immer in der FPÖ.