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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Harald Stefan: Ein sanfter Rechtsextremer?

In den letz­ten Jah­ren galt er nicht als einer der Hard­li­ner in der FPÖ. Sanf­te Spra­che bei par­la­men­ta­ri­schen Reden, kaum ver­ba­le Ent­glei­sun­gen. Aber Harald Ste­fan, Ex-Olym­pia-Bur­schen­schaf­ter und seit 2008 im Natio­nal­rat, kann auch anders: in Sim­me­ring am Stamm­tisch etwa. Weil er im Vor­jahr beim Begräb­nis eines Rechts­extre­men, bei dem das auch von der SS ver­wen­de­te „Treu­e­lied“ gesun­gen wur­de, gefilmt und doku­men­tiert wur­de, klag­te er den „Stan­dard“. Wir haben noch mehr von ihm gefunden.

17. Jan. 2025
Harald Stefan (Nationalrat, 31.3.24; Screenshot ORF, Bearbeitung SdR)
Harald Stefan (Nationalrat, 31.3.24; Screenshot ORF, Bearbeitung SdR)

Rechtsextreme Olympia

Bur­schen­schaf­ter ist Harald Ste­fan noch immer. Bis 2018 war er Alter Herr der deut­lich rechts­extre­men deut­schen Bur­schen­schaft Olym­pia zu Wien (1). Die hat­te nicht nur Süd­ti­rol-Ter­ro­ris­ten wie Nor­bert Bur­ger in ihren Rei­hen, war zwi­schen­zeit­lich auch mal ver­bo­ten, son­dern hat in jün­ge­ren Jah­ren auch ger­ne Holo­caust­leug­ner wie David Irving, den Ras­sis­ten John Ph. Rush­ton, die Neo­na­zi-Bar­den Micha­el Mül­ler und Frank Ren­ni­cke auf ihre Bude ein­ge­la­den. Das alles hat der Alte Herr Harald Ste­fan hin­ge­nom­men – wie auch Mar­tin Graf und Nor­bert Neme­th, bei­de eben­falls Abge­ord­ne­te und Alte Her­ren der Olympia.

2018 – die FPÖ war gera­de Regie­rungs­par­tei gewor­den – reich­te es Harald Ste­fan. Er trat aus der Olym­pia aus. Aus pri­va­ten Grün­den, wie er selbst ver­si­cher­te. Weil er mit der Ein­la­dung der Olym­pia an Udo Voigt, einen frü­he­ren Lang­zeit­vor­sit­zen­den der neo­na­zis­ti­schen NPD, nicht ein­ver­stan­den gewe­sen sein soll, wur­de zwi­schen den Zei­len gespon­nen. Ein biss­chen selt­sam, denn Anläs­se, sich von sei­ner Bur­schen­schaft zu ver­ab­schie­den, hät­te er des Öfte­ren schon bei ande­ren Neo­na­zi-Gäs­ten (sie­he oben) gehabt. (2)

Aber zum Jah­res­wech­sel auf 2018 stand wie­der ein­mal zur Debat­te, ob Ste­fan nicht der von der FPÖ vor­zu­schla­gen­de Jus­tiz­mi­nis­ter wer­den könn­te. Wur­de er wie auch schon frü­her nicht, wenn die Blau­en in der Regie­rung waren. 2003 soll ihn der dama­li­ge Bun­des­prä­si­dent Kle­stil abge­lehnt haben, schrieb der „Stan­dard“ (8.9.06).

Ob ihn der Wunsch nach höhe­ren Wei­hen tat­säch­lich zum Aus­tritt aus der „Olym­pia“ bewo­gen hat? Wir wis­sen es nicht. Wider­sprüch­lich bleibt die Sache sowie­so, denn Ste­fan trat danach der fak­tisch inak­ti­ven (deutsch­na­tio­na­len) Schü­ler­ver­bin­dung „Gothia Meran“ bei. Meran, weil „deut­sche“ Bur­schen­schaf­ter eben einen deut­schen Vor­pos­ten im ita­lie­ni­schen Fein­des­land stüt­zen wol­len. Mit dem Deutsch­tum und dem Deutsch­na­tio­na­lis­mus ist Harald Ste­fan näm­lich schon seit lan­gem verbunden.

„Wir haben gewonnen!“

Als 2002 bei der Fuß­ball-WM Deutsch­land gegen Süd­ko­rea gewon­nen hat­te, rief Ste­fan, der damals noch Wie­ner Gemein­de­rat und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter war, in eine Ple­nar­de­bat­te zum Rech­nungs­ab­schluss mit dem lau­ten Ruf „Wir haben 1:0 gewon­nen“. Laut ste­no­gra­fi­schem Pro­to­koll füg­te er dann hin­zu „Die Deutsch­na­tio­na­len haben gewon­nen.“ Als es im Saal zu rumo­ren begann, kor­ri­gier­te er auf „Die Euro­pä­er haben 1:0 gewon­nen. Die letz­te Mann­schaft der EU, die noch drin­nen ist.“ Für Wolf­gang Gerstl (ÖVP), der das damals als Wie­ner Gemein­de­rat mit­er­lebt hat­te, war Ste­fan als Gemein­de­rat damit untrag­bar. Jetzt darf der Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Gerstl dem­nächst gemein­sam mit Ste­fan eine Koali­ti­on bilden.

Als 2002 im Wie­ner Gemein­de­rat eine finan­zi­el­le Sub­ven­ti­on für die Aus­stel­lung „Ver­bre­chen der Wehr­macht. Dimen­sio­nen des Ver­nich­tungs­krie­ges 1941–1944“ ver­han­delt wur­de, stimm­ten alle Par­tei­en dafür – nur die FPÖ nicht. Harald Ste­fan ver­sucht es mit der schrä­gen Aus­re­de, die Aus­stel­lung ver­tre­te die The­se von der Wehr­macht als Mör­der­ban­de, obwohl es damals eine Wehr­pflicht gege­ben habe. (Kurier, 5.3.02)

Harald Stefan in den Hinterzimmern der FPÖ Simmering

Mit sei­nen Reden in den Hin­ter­zim­mern von Sim­me­rin­ger Loka­len hat­te Harald Ste­fan nicht erst jetzt, son­dern schon frü­her Pro­ble­me. 2001, es war gera­de Wahl­kampf um den Wie­ner Gemein­de­rat, hielt er eine Rede zum Wahl­kampf­auf­takt der FPÖ in einem Lokal gegen­über dem Zen­tral­fried­hof. Her­bert Lack­ner vom „pro­fil“ war damals dabei:

Ste­fan hat schlim­me Visio­nen: „Der tür­ki­sche Bezirks­vor­ste­her könn­te bei uns bald Rea­li­tät sein, dann sind wir end­gül­tig nicht mehr Herr im eige­nen Land.“ Der jun­ge Mann redet sich in Rage: „Das geht an die Exis­tenz unse­rer Gesell­schaft. Wir las­sen uns unse­re Iden­ti­tät nicht aus­höh­len!“ (pro­fil, 5.3.01)

2008 sitzt ein „Spiegel“-Journalist dabei, als Harald Ste­fan im Sim­me­rin­ger Cafe Sis­sy zunächst vor einem über­stürz­ten Regie­rungs­ein­tritt der FPÖ warnt und dazu rät, die Volks­par­tei lie­ber noch eini­ge Jah­re „vor sich her­zu­trei­ben“ (spiegel.de, 5.10.08). Soll­te man aber nach einer blau­en Regie­rungs­be­tei­li­gung wie­der wie im Jahr 2000 inter­na­tio­nal ins Abseits gera­ten, las­se sich das ver­schmer­zen. Dann der Höhe­punkt der Rede: „Ich mache einen Sekt auf, wenn der israe­li­sche Bot­schaf­ter nicht mehr in Wien ist.“

Nazi Nowotny und die Schwulen

2003 wur­de im Wie­ner Gemein­de­rat end­lich über einen Reso­lu­ti­ons­an­trag dis­ku­tiert und abge­stimmt, wonach Ehrun­gen aus der NS-Zeit nach einem Rechts­gut­ach­ten nicht mehr gül­tig sei­en und die Gemein­de daher für das Ehren­grab des Nazi und Luft­waf­fen­of­fi­ziers Wal­ter Nowot­ny nicht mehr zustän­dig sei. Einer hielt wacker dage­gen: Harald Ste­fan. Er fand das Rechts­gut­ach­ten „kuri­os“ und ver­trat die beson­ders skur­ri­le The­se, dass dem­nach auch alle Ehe­schlie­ßun­gen wäh­rend der NS-Zeit ungül­tig sein müss­ten. (Der Stan­dard, 26.9.03)

Noch ein Zitat von Ste­fan zum Abschluss gefäl­lig? „Die Iden­ti­tät der Schwu­len und Les­ben, die wird geför­dert, aber nicht die der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung.” (Pro­to­koll Gemein­de­rat Wien, 26.6.07)

Fußnoten

1 Sie­he aus­führ­li­ches Dos­sier zu den rechts­extre­men Vor­fäl­len in der Bur­schen­schaft Olym­pia (Okto­ber 2008): Die Olym­pia und ihre Hausnazis
2 Im Pro­zess gegen den „Stan­dard” am 16.1.25 gab Ste­fan an, bereits 2017 aus der Olym­pia aus­ge­tre­ten zu sein. Nach dem Grund befragt, sag­te er: „Das tut nichts zur Sache.” Mög­li­cher­wei­se erfolg­te sein Aus­tritt, um minis­tra­bel zu sein.

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Schlagwörter: Antisemitismus | Burschen-/Mädelschaften/Korporationen | FPÖ | Rechtsextremismus | Wien

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