Nach dem Bericht auf vol.at gab es rasche Reaktionen aus den Vorarlberger Parteien. Der Landesrat der Grünen, Johannes Rauch, kündigte an, die Expansion von Uniter auf Österreich bzw. Vorarlberg zum Thema der nächsten Sitzung der Landesregierung am 27.8. machen zu wollen. Der SPÖ-Abgeordnete Reinhold Einwallner forderte einen Schulterschluss aller Parteien und kündigte eine parlamentarische Anfrage zu Uniter an den Innenminister an. Über Twitter hatte die SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz ebenfalls eine parlamentarische Anfrage zu Uniter angekündigt, während der Vorarlberger Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) über die „Vorarlberger Nachrichten“ schon für den 26.8. einen Sicherheitsgipfel mit VertreterInnen aller Parteien im Landtag und mit Bundes- sowie Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung einberufen will.
Gut, dass ihr da hartnäckig dran bleibt‘s, @fabian_schmid, @LorenzLaurin & @stopptrechte! Ich bereite eine weitere Anfrage an den #BMI dazu vor! #Uniter https://t.co/OzgyQSt0Ew
— Sabine Schatz (@SabineSchatz) 20. August 2019
Währenddessen ist Uniter selbst mit Aufräumarbeiten beschäftigt, die mittlerweile die österreichischen Mitglieder der Gruppe ordentlich dezimiert haben. Zunächst einmal wurde der zweimal wegen NS-Wiederbetätigung verurteilte Samuel H. aus der Mitgliederliste entfernt.
Ihm folgte dann der Geschäftsführer eines Militaria-Ladens. Auch andere vom gleichen Schlag machten die Mücke. Dann der vorläufige Schlusspunkt: Die Ankündigung für das zweite Uniter-Teffen Ende August in Bregenz verschwand ebenso von der öffentlichen einsehbaren Bildfläche der Facebook-Gruppe wie der einzige österreichische Administrator und Organisator, Mario P., der sich „Illyrier Berserker“ nannte und bis vor wenigen Tagen sein persönliches Facebook-Konto noch mit dem norwegischen Nazi-Spruch „Heil og sael“ geschmückt hatte.
Auf unsere Berichterstattung hatte „Illyrier Berserker“ noch etwas keck reagiert, er ersetzte seinen braunen Sinnspruch durch den Satz „Was schaust so bled dumpfbacke“. Mittlerweile hat „Illyrier Berserker“ sein Facebook-Profil komplett versenkt.
Durch die Absetzung oder Entfernung des Berserkers ist die doch etwas kuriose Situation eingetreten, dass der „Grand District Austria“ nur mehr deutsche Admins hat. Auch bei den Mitgliedern hat sich der Österreicher-Anteil halbiert, sodass fast nur mehr deutsche Mitglieder den „Grand District Austria“ tragen.
Ein Tipp an die Admins: Auch bei den deutschen Mitgliedern der Österreich-Sektion könnte eine Säuberungswelle nicht schaden!