Wien: 5 Monate für den Generalsekretär

Er ist Waf­fen­lob­by­ist und Gen­er­alsekretär ein­er ein­schlägi­gen Ini­tia­tive seit ein­er gefühlte Ewigkeit. Seit eini­gen Jahren betreibt Georg Zakra­jsek pri­vat auch den Blog „Quer­schüsse“. Dort schießt er ver­bal heftig um sich, vor allem, wenn es um Aus­län­der, Türken, Mus­lime, Linke und Grüne geht. Die Staat­san­waltschaft Wien war wegen einiger sein­er Kom­mentare der Mei­n­ung, dass es sich dabei nicht bloß um Polemik, son­dern um Ver­het­zung handelt.

Die Staat­san­waltschaft Wien klagte den Gen­er­alsekretär deshalb wegen Ver­het­zung an. Im Dezem­ber 2015 hat­te Zakra­jsek einen Kom­men­tar online gestellt, in dem es hieß:

Die Mus­lime haben uns allen den Krieg erk­lärt und sie führen ihn bere­its. Unsere ver­rä­ter­ischen Poli­tik­er ste­hen entschlossen auf deren Seite. Sie fördern und erle­ichtern den Ter­ror. Aber wir wer­den den Kampf führen.

Eine Kriegserk­lärung oder bere­its der Kriegszu­s­tand? Vor dem Wiener Lan­des­gericht nimmt er das nicht zurück son­dern erk­lärt: „Ich sehe das, was ich gesagt habe, als richtig an“.

Zwei Wochen vor dem erwäh­n­ten Kom­men­tar hat der 77-jährige Zakra­jsek schon fol­gen­den Kom­men­tar veröffentlicht:

„Ich will diese Zausel­bärte, diese Schlafanzüge und diese Müll­säcke hier nicht sehen. Und ich will nicht, dass sie meine Mit­bürg­er umbrin­gen und dies unges­traft tun dür­fen, weil unsere Jus­tiz und unsere Sicher­heits­be­hör­den inzwis­chen völ­lig verblödet sind. Und die Täter mit ver­ständ­nisvoller Idi­otie behan­deln, statt sie wirk­sam zu bestrafen. Es ist der Islam, Herrschaften. Und es gibt keinen Dia­log mit diesem Islam. Mit einem Bewaffneten disku­tiert man nicht. Man kann sich ergeben oder man kann sich wehren. Ter­tium non datur.“

Und weil der Waf­fen­lob­by­ist Zakra­jsek Bemerkun­gen über wie die über die ‚Müll­säcke‘ auch noch witzig find­et, erk­lärt ihm die Rich­terin, dass sie nicht das gle­iche Ver­ständ­nis von Humor hat. Sie sieht den Tatbe­stand der Ver­het­zung ein­deutig als gegeben an und verurteilt den Gen­er­alsekretär wegen Ver­het­zung zu fünf Monat­en bed­ingt. Der legt sofort volle Beru­fung ein.

Das Pub­likum, laut „Kro­ne“ (25.01.2017) seine „Gesin­nungs­ge­fol­gschaft von Her­ren ab 70 Jahren aufwärts“, mur­rt, zis­cht „Frech­heit“ und „Die freie Mei­n­ungsäußerung gibt es nicht“. „Unzen­suri­ert“, das recht­sex­treme News-Por­tal über­set­zt die Unmut­skundge­bun­gen für die weit­ere „Gesin­nungs­ge­fol­gschaft“: „Rich­terin Baczak verurteilte beliebten Blog­ger Zakra­jsek wegen Ver­het­zung“. Mit dem Bericht will das Por­tal der Rich­terin eins auf die Mütze geben, weil die erst vor weni­gen Tagen „unzen­suri­ert“ wegen einiger belei­di­gen­der Post­ings gegen die Jour­nal­istin Christa Zöch­ling verurteilt hat.

Weit­ere Artikel:
— stopptdierechten.at, 20. Novem­ber 2012: Has­s­mails: Vas­si­lak­ous Autos, das Töchter­lein und die Rechtsextremen
— stopptdierechten.at, 19. Novem­ber 2012: NSU: Ver­höh­nung der Opfer