Rechtsextreme Sauerei mit Geheimdienst

Wie die Recher­che Graz in einem neu­en Bei­trag ent­hüllt, war der Miliz­sol­dat Georg B., der im Mai an einer Schwei­ne-Atta­cke von Akti­vis­ten der Par­tei des Vol­kes (PdV) gegen das „Isla­mi­sche Kul­tur­zen­trum“ in Graz teil­ge­nom­men hat­te, auch an der Atta­cke der Iden­ti­tä­ren auf die Par­tei­zen­tra­le der Grü­nen im Juni 2016 sowie vor­her schon an ande­ren Aktio­nen von Rechts­extre­men beteiligt.

Georg B., ein Spit­zel des Hee­res­ab­wehr­am­tes, der über Mona­te hin­weg nicht nur rechts­extre­me Akti­vi­tä­ten beob­ach­tet, son­dern aktiv an ihnen teil­ge­nom­men hat? Schon im Juni – nach der Ent­hül­lung, dass Georg B. als einer der zwei Tat­be­tei­lig­ten die Schwei­ne-Atta­cke aktiv mit­ge­plant haben soll – kam der sehr kon­kre­te Ver­dacht auf, dass das Hee­res­ab­wehr­amt von der Akti­on schon vor­her gewusst, sie obser­viert, aber nichts dage­gen unter­nom­men haben soll.

Angriff auf das Islamische Kulturzentrum Graz mit Schweineköpfen und -blut - Bildquelle: Islamische Kulturzentrum Graz

Angriff auf das Isla­mi­sche Kul­tur­zen­trum Graz mit Schwei­ne­köp­fen und ‑blut — Bild­quel­le: Isla­mi­sche Kul­tur­zen­trum Graz

Auf der Face­book-Sei­te der PdV führ­ten die Ent­hül­lun­gen über die Tätig­keit von Georg B. als „Quel­le“ für das Hee­res­ab­wehr­amt zu einer wüten­den Dro­hung gegen Georg B., des­sen Name in dem Pos­ting nicht abge­kürzt war:

„Lie­be Freun­de, lie­be Öster­rei­cher, ich ken­ne die­sen Mann, er ist ein Freund von mir. Er wird es zum Pro­zess kom­men las­sen und ich hof­fe wir wer­den an die­sem Tag zu hun­dert dort eben­falls auf­mar­schie­ren. Aber was mich trau­rig macht ist, dass er nicht allei­ne dort war. Der zwei­te der dabei war und auch nicht in den Medi­en erwähnt wird, hat ihn an die Poli­zei ver­pfif­fen. Die­se Rat­te wird mei­ne Rache spü­ren. Georg B., ich krie­ge Dich“.

Die akri­bi­sche Recher­che von Recher­che Graz macht die Saue­rei noch viel größer:

„Was an B.‘ Akti­vi­tä­ten sei­ner Rol­le als Agent des Abwehr­amts und was sei­nem eige­nen rechts­extre­men Enga­ge­ment zuzu­schrei­ben ist, ist mitt­ler­wei­le schwer aus­ein­an­der­zu­hal­ten. Als er mit den „Iden­ti­tä­ren“ vor die Par­tei­zen­tra­le der Grü­nen mar­schier­te, war er jeden­falls schon als Mit­ar­bei­ter des Geheim­diensts tätig. Auch wenn es also B.‘ Her­zens­wunsch war, die Grü­nen hand­greif­lich und ver­bal als Mör­der zu beschimp­fen – die Fra­ge, war­um ihm dies unge­hin­dert mög­lich war, ist wohl an die diver­sen schla­fen­den Behör­den zu richten“,

heißt es abschlie­ßend in ihrem Bei­trag „Hee­res­agent an Atta­cke gegen grü­ne Par­tei beteiligt“.