Linz: Die „Neue Ordnung“ der Rechtsextremen

Ohren und Augen zuk­lap­pen, Mund hal­ten – das scheint die Devise der Vertei­di­ger des recht­sex­tremen Linz­er Kon­gress­es, vom Ver­fas­sungss­chutz bis zur ÖVP OÖ. Welche Geis­te­skinder sich da in Linz ver­sam­meln, wird ein­mal mehr deut­lich durch einen Beitrag des Doku­men­ta­tion­sarchivs des Öster­re­ichis­chen Wider­standes (DÖW) über das Graz­er Monats­blatt „Neue Ord­nung“ deut­lich, das seine Gesin­nung auch beim Linz­er Kongress zur Schau stellen will. Wir brin­gen zwei Auszüge.

Für pos­i­tive Neuin­ter­pre­ta­tion von Hitler?

„Her­aus­ge­ber und Iden­titären-Sym­pa­thisant Wolf­gang Dvo­rak-Stock­er sieht etwa „im Zweit­en Weltkrieg […] einen Exis­ten­zkampf des deutschen Volkes”. Unter zus­tim­menden Bezug auf J. R. R. Tolkien fragt Dvo­rak-Stock­er, ob nicht „ein Sieg des amerikanis­chen Kos­mopolitismus für die Welt wom­öglich schlim­mere Fol­gen zeit­i­gen kön­nte als ein­er des Drit­ten Reich­es”. Nicht weniger Zus­tim­mung erfährt die apolo­getis­che Sichtweise des Nation­al­sozial­is­mus „als ein gescheit­ert­er, kom­pro­mißlos­er, let­ztlich aber doch entsch­ieden­er Ver­such der Selb­st­be­haup­tung Europas gegen die inter­na­tionalen Großmächte in West und Ost”. (Neue Ord­nung II/2016, S. 42) Dvo­rak-Stock­er hofft, dass der im Entste­hen befind­liche „neue[r] nationale[r] Mythos […] eine pos­i­tive Neuin­ter­pre­ta­tion der Per­son Hitlers und des Nation­al­sozial­is­mus mitein­schließt”. Jedoch kön­nte es schon zu spät sein, um mit diesem erneuerten „Mythos” den „Weg” des (deutschen) Volkes „ins his­torische Erlöschen” noch abzuwen­den. (Eben­da, S. 43)“

Für einen neuen Antisemitismus? 

„Noch deut­lich­er wird eine Aus­gabe später ein­mal mehr Friedrich Romig, der erörtert, was „deutsch” sei. Romig gibt schon im Unter­ti­tel die Antwort: „Deutsch sein heißt Christ sein!” Das „Aufw­er­fen ‚der Juden­frage’ ” sei zur Klärung, was deutsch sei, unver­mei­d­bar, habe aber „nichts mit ras­sis­tis­chem Anti­semitismus zu tun” – weil die „meis­ten Juden […] ras­sisch keine Semi­ten” und „auch wir Deutsche […] nicht durch Merk­male der Rasse zu bes­tim­men” seien“.

Der kom­plette Beitrag des DÖW ist hier nachzulesen.

doew_logo_300