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Linz: Die „Neue Ordnung“ der Rechtsextremen

Ohren und Augen zuklap­pen, Mund hal­ten – das scheint die Devi­se der Ver­tei­di­ger des rechts­extre­men Lin­zer Kon­gres­ses, vom Ver­fas­sungs­schutz bis zur ÖVP OÖ. Wel­che Geis­tes­kin­der sich da in Linz ver­sam­meln, wird ein­mal mehr deut­lich durch einen Bei­trag des Doku­men­ta­ti­ons­ar­chivs des Öster­rei­chi­schen Wider­stan­des (DÖW) über das Gra­zer Monats­blatt „Neue Ord­nung“ deut­lich, das sei­ne Gesin­nung auch beim […]

26. Okt 2016

Für posi­ti­ve Neu­in­ter­pre­ta­ti­on von Hitler?

„Her­aus­ge­ber und Iden­ti­tä­ren-Sym­pa­thi­sant Wolf­gang Dvo­rak-Sto­cker sieht etwa „im Zwei­ten Welt­krieg […] einen Exis­tenz­kampf des deut­schen Vol­kes”. Unter zustim­men­den Bezug auf J. R. R. Tol­ki­en fragt Dvo­rak-Sto­cker, ob nicht „ein Sieg des ame­ri­ka­ni­schen Kos­mo­po­li­tis­mus für die Welt womög­lich schlim­me­re Fol­gen zei­ti­gen könn­te als einer des Drit­ten Rei­ches”. Nicht weni­ger Zustim­mung erfährt die apo­lo­ge­ti­sche Sicht­wei­se des Natio­nal­so­zia­lis­mus „als ein geschei­ter­ter, kom­pro­miß­lo­ser, letzt­lich aber doch ent­schie­de­ner Ver­such der Selbst­be­haup­tung Euro­pas gegen die inter­na­tio­na­len Groß­mäch­te in West und Ost”. (Neue Ord­nung II/2016, S. 42) Dvo­rak-Sto­cker hofft, dass der im Ent­ste­hen befind­li­che „neue[r] nationale[r] Mythos […] eine posi­ti­ve Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der Per­son Hit­lers und des Natio­nal­so­zia­lis­mus mit­ein­schließt”. Jedoch könn­te es schon zu spät sein, um mit die­sem erneu­er­ten „Mythos” den „Weg” des (deut­schen) Vol­kes „ins his­to­ri­sche Erlö­schen” noch abzu­wen­den. (Eben­da, S. 43)“

Für einen neu­en Antisemitismus? 

„Noch deut­li­cher wird eine Aus­ga­be spä­ter ein­mal mehr Fried­rich Romig, der erör­tert, was „deutsch” sei. Romig gibt schon im Unter­ti­tel die Ant­wort: „Deutsch sein heißt Christ sein!” Das „Auf­wer­fen ‚der Juden­fra­ge’ ” sei zur Klä­rung, was deutsch sei, unver­meid­bar, habe aber „nichts mit ras­sis­ti­schem Anti­se­mi­tis­mus zu tun” – weil die „meis­ten Juden […] ras­sisch kei­ne Semi­ten” und „auch wir Deut­sche […] nicht durch Merk­ma­le der Ras­se zu bestim­men” seien“.

Der kom­plet­te Bei­trag des DÖW ist hier nachzulesen.

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