Höbarts Mitarbeiter (I)

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Seit am Frei­tag die­ser Woche zunächst auf Vice, dann über die Grü­nen recher­chier­te und im Stan­dard ver­öf­fent­lich­te wider­li­che Zita­te des par­la­men­ta­ri­schen Mit­ar­bei­ters von Chris­ti­an Höbart (FPÖ) bekannt wur­den, gibt es Auf­räum­ar­bei­ten auf dem Face­book-Kon­to von Alex Schley­er. Höbart, der wegen sei­nes Pos­tings über Asyl­wer­ber als „Erd-und Höh­len­men­schen“ auch schon vor dem Absturz stand, will prü­fen, ob da nicht eine Mani­pu­la­ti­on vor­liegt. Die Chan­cen ste­hen schlecht.

Screen­shots von het­ze­ri­schen Pos­tings Schley­ers sind schon am 1.12.2014 von der Anti­fa Recher­che Wien ver­öf­fent­licht wor­den. Damals war zwar bekannt, dass Schley­er Bur­schen­schaf­ter und Iden­ti­tä­rer ist, sei­ne Tätig­keit als par­la­men­ta­ri­scher Mit­ar­bei­ter von Chris­ti­an Höbart noch nicht.


Hal­ber Bier­krug, gan­ze Reich­kriegs­flag­ge … (Bild­quel­le: Anti­fa Recher­che Wien)

Ob Höbart das von Anti­fa Recher­che Wien ver­öf­fent­lich­te Foto, das einen lachen­den Alex Schley­er vor der Reichs­kriegs­flag­ge zeigt, auch nicht gekannt hat? Oder war es eine Emp­feh­lung für den Job? Die von Anti­fa Recher­che Wien damals ver­öf­fent­lich­ten Zita­te will Höbart jeden­falls erst seit Frei­tag die­ser Woche ken­nen. Das ver­wun­dert, denn die Busch­trom­mel der Blau­en funk­tio­niert eigent­lich sehr gut.

Schley­er schrieb damals an der Uni offen­sicht­lich zum The­ma anti­ras­sis­ti­sche Bil­dungs­ar­beit und hat sich dabei wie „sel­ten so ver­bie­gen müs­sen. Die­ser Scheiß von Gleich­heit geht mir so der­ma­ßen auf den Sack.“ Dem Chef­ideo­lo­gen der Iden­ti­tä­ren, Mar­tin Sell­ner, fällt dazu die bedeu­tungs­schwe­re Bemer­kung „har­har“ ein. Dar­auf legt Alex erst rich­tig los und zieht über „unge­zo­ge­ne Kana­cken­kin­der“ und ihre „pri­mi­ti­ven Esel­fi­cker­kul­tu­ren“ los. Man merkt, hier spricht ein Ver­tre­ter der deut­schen Elite.

Älte­re Sprü­che von Schley­er gibt es auch. 2013 durf­te er auf Unter­ber­gers Blog antre­ten und ordent­lich los­le­gen: „Ihr gehört ins Gulag: Das wah­re Gesicht der Bes­ser­men­schen“, titel­te er sei­nen Bei­trag über die „tief dun­kel­rot ver­siff­ten Uni­ver­si­tä­ten“ und Nata­scha Strobl, die über die Iden­ti­tä­ren refe­riert hatte.

Rei­ne Pro­pa­gan­da­ver­an­stal­tung für die eige­ne Kli­en­tel und in hys­te­ri­scher Krei­sche­rei zeigt sich die scheuß­li­che Frat­ze derer, die Uni­ver­si­tä­ten und For­schung unter­wan­dern und beherr­schen“, so sein hys­te­ri­sches Urteil damals. All das ist nicht wirk­lich über­ra­schend, wenn man weiß, dass Schley­er Mit­glied bei der mehr als rechts­extre­men deut­schen Bur­schen­schaft „Alte Bres­lau­er Bur­schen­schaft der Rac­zeks zu Bonn“ war, ehe er nach Wien über­sie­del­te. Die „Rac­zeks“, das ist jene Bur­schen­schaft, die 2011 einen Antrag für einen ver­schärf­ten Arier­pa­ra­gra­fen im Dach­ver­band Deut­sche Bur­schen­schaft gestellt hatte.

Schley­er schrieb um die­se Zeit, dass er dafür kämp­fen wol­le, „daß bes­se­re Zei­ten nicht nur ein­mal waren, son­dern auch ein­mal wer­den, daß der krank­haf­te Geist der Moder­ne einer mensch­li­chen, völ­ker­freund­li­chen und glanz­vol­len Zeit wei­chen möge“. Wel­che bes­se­ren Zei­ten, die da schon ein­mal waren und die jetzt den „krank­haf­ten Geist der Moder­ne” wie­der erset­zen sol­len, meint Schley­er eigent­lich? Die Spu­ren füh­ren uns auch nach Rema­gen, wo die Neo­na­zis seit eini­gen Jah­ren zu einem Trau­er­marsch für die Alt­na­zis antreten.

➡️ Höbarts Mit­ar­bei­ter (II): “Aus­räu­chern“
➡️ Höbarts Mit­ar­bei­ter (III): Auf den Hund gekommen