Graz: Noch ein rechtsextremes Patrioten-Treffen

Die Rechts­extre­men aller brau­nen Schat­tie­run­gen erle­ben einen stür­mi­schen Som­mer. Der tief­brau­ne Gott­fried Küs­sel traf sich – qua­si fami­li­är – schon im Juni mit patrio­ti­schen Kame­ra­den in der Stiegl-Ambu­lanz. Ende Juli ver­sam­mel­te sich das Volk bzw. des­sen von allen guten Geis­tern ver­las­se­ne Par­tei (PdV) in Wagrain zum Patrio­ten­tref­fen, und am 20. August bläst „Nico- hei­mi­sches Volksbündnis“ […]

11. Aug 2016

„Nico — Ver­ei­ni­gung natio­na­ler Patrio­ten“ will sich am 20. August ver­sam­meln, sagt aber nicht, wo. Ver­mut­lich wird sich das „hei­mi­sche Volks­bünd­nis“ irgend­wo in oder um Graz ver­sam­meln. Ein Hin­ter­zim­mer dürf­te aus­rei­chen, um die „Ver­ei­ni­gung natio­na­ler Patrio­ten” auf­zu­neh­men. Bis­her die meis­ten ange­mel­de­ten Teil­neh­me­rIn­nen sind Stei­rer. So auch der „Geschäfts­füh­rer“ der Trup­pe, Andre­as Vöß­ner. Der ist zwar auch noch mit der FPÖ Weiz ver­bun­den, aber das ist ja nichts Unge­wöhn­li­ches in die­ses Kreisen.

Der „Geschäfts­füh­rer” von „Nico — Ver­ei­ni­gung natio­na­ler Patrio­ten“ ist jeden­falls nicht zu benei­den. In sei­ner Trup­pe tum­meln sich näm­lich zahl­rei­che stol­ze „Spit­zen­funk­tio­nä­re“ von Mikro- oder bes­ser Nano-Grup­pie­run­gen des rechts­extre­men Sump­fes. Da hät­ten wir zum Bei­spiel die „Bun­des­ge­schäfts­füh­re­rin“ von Pegi­da Öster­reich, Moni­ka Graf, und natür­lich den „Bun­des­par­tei­ob­mann“ von Pegi­da, Wer­ner Wirth. Mit ihnen ver­sam­meln sich aber auch noch Wal­ter Koblenc, der Obmann von „Ret­ten wir Öster­reich“ (RWÖ) und Rena­te Hönig, sei­ne Stellvertreterin.

Auch Chris Hau­ser, der „Reprä­sen­tant“ der „Repu­bli­ka­ni­schen Patrio­ten Öster­reichs“ (RPÖ), ist als Ehren­gast des Mas­sen­auf­mar­sches der natio­na­len Patrio­ten ange­kün­digt. Den Glanz in der Hüt­te lie­fert aber die als „stra­te­gi­sche Ana­ly­ti­ke­rin, Autorin, Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um Wien“ ange­kün­dig­te Moni­ka Don­ner. Wird sie das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um ver­tre­ten? Wenn ja, was macht das Minis­te­ri­um bei einem Auf­marsch von Rechts­extre­men? Die­se Fra­gen wird das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um noch in einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge beant­wor­ten müssen.

Vor­läu­fig quält uns aber nur die Fra­ge: Was bedeu­tet das „Nico“ im Titel neben dem „hei­mi­schen Volks­bünd­nis“? Nico ist ers­tens der Name vom Hund des Geschäfts­füh­rers der völ­ki­schen Ver­ei­ni­gung und zwei­tens steht es für „The nati­ve Importance of Coope­ra­ti­on“.

Ehr­fürch­tig erwar­ten wir die­ses Patrio­ten­tref­fen, auch wenn es schon vor­her von bösen Gerüch­ten ver­folgt wird. Ein­zel­ne patrio­ti­sche Wider­lin­ge sto­ßen sich dar­an, dass die Iden­ti­tä­ren nicht ein­ge­la­den wur­den. Ers­tens sind sie eh nicht wirk­lich patrio­tisch, son­dern eher rus­sisch ori­en­tiert und zwei­tens nicht allein. Auch die Par­tei des Vol­kes (PdV) ist nicht unter den Ehren­gäs­ten ver­tre­ten. Aber die durf­te ja schon Ende Juli in Wagrain fei­ern. Ziem­lich ein­sam, wie aus patrio­ti­schen Krei­sen zu hören ist.

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