Der „Braune“ von Wels und sein Anwalt sind verärgert

„Regi­na Bunte“ nen­nt er sich jet­zt auf Face­book, der stre­it­bare Poli­tra­bauke Lud­wig Reinthaler aus Wels, der „Braune“ von Wels.. Eigentlich ist er ja auf das rus­sis­che soziale Net­zw­erk vk.com über­siedelt, weil ihn Face­book mit Sper­ren verärg­ert hat. Aber dort ist er sehr ein­sam. Da stre­it­et er lieber vor Gericht mit seinem „volk­streuen“ Anwalt Mag . Burgholz­er gegen seinen Lieblings­geg­n­er Uwe Sail­er. Der berichtet vom Prozess.

Die Vorgeschichte

Der „Braune“ aus Wels pflegte enge Fre­und­schaft mit dem „Bund freier Jugend“ (BfJ). Dessen Führungsper­son­al war im Jahr 2008 angeklagt wegen Wieder­betä­ti­gung. Hauptzeuge im Ver­fahren war der Daten­foren­sik­er Uwe Sail­er, der umfan­gre­ich­es belas­ten­des Mate­r­i­al gegen den BfJ vor­legte. Die Angeklagten sprachen daraufhin von „Beweis­mit­telfälschung“. Lud­wig Reinthaler wieder­holte diese Unwahrheit in aller Öffentlichkeit immer und immer wieder. Sail­er klagte und bekam Recht. Reinthaler wurde verurteilt es zu unter­lassen, Sail­er einen Daten­fälsch­er zu nen­nen, und zudem zur Zahlung der erhe­blichen Ver­fahren­skosten verpflichtet. Das war im Juni 2013. Reinthaler brauchte Geld, viel Geld sog­ar. Er bot im Inter­net Fam­i­lien­sil­ber an, ein altes Auto, Büch­er und ein herun­tergekommenes Haus.

Der „Kuri­er“ berichtete damals über den ver­lore­nen Prozess. Lud­wig Reinthaler fühlte sich Schmach und Häme aus­ge­set­zt und sann auf Vergeltung.

Reinthaler ent­deckt ein Bild

Im Feb­ru­ar 2014 glaubte Reinthaler endlich wieder eine entsprechende Hand­habe gegen Sail­er gefun­den zu haben. Auf einem Face­book-Pro­fil namens „Uwe Ger­hard Sail­er“ fand sich ein Bild: Reinthaler als Bet­tler, recht­skräftig verurteilt als Nazi — mit einem belei­di­gen­den Text dazu. Das Pro­fil kon­nte nach Reinthalers Mei­n­ung nur Uwe Sail­er gehören. An ein Fake dachte Reinthaler nicht, auch nicht seine Fre­unde und schon gar nicht sein Anwalt Mag. Burgholzer.

Lud­wig Reinthaler erstat­tet Anzeige

Die Anzeige wegen Ver­leum­dung ($ 297 StGB) langte am 24.03.2014 beim Lan­des­gericht Linz ein., aber die Staat­san­waltschaft stellte das Ver­fahren (7 St 32/14f‑1) umge­hend ein, weil Textpas­sagen auf der Face­book-Seite des Beschuldigten „Uwe Ger­hard Sail­er“ schlichtweg den Tatbe­stand der Ver­leum­dung nicht erfüllt hat­ten. Reinthalers Anwalt ließ nicht lock­er. Er pro­bierte es mit ein­er Privatanklage.


Auszug aus dem Gerichtsakt
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Lud­wig Reinthaler tritt als Pri­vatan­kläger auf gegen „Uwe Ger­hard Sailer“

Die Pri­vatan­klage (17 U 82/14w‑1) an das Bezirks­gericht Linz wurde Uwe Sail­er am 24. April 2014 zugestellt. Darin wur­den „Uwe Ger­hard Sail­er“ die Tatbestände üble Nachrede (111 Stgb) und Belei­di­gung (§ 115 StgB) vorgeworfen.

Der Beklagte sei schuldig, Reinthaler als „.…einen recht(s)kräftigen Nazi, ohne Angst und ohne Hirn!“ beze­ich­net zu haben. Der Text war auf ein Bild geschrieben, das Reinthaler sitzend in bet­tel­nder Posi­tion zeigt. Dem Bild beigegeben war ein weit­er­er, wenig schme­ichel­hafter Text, wie unten beschrieben. Zuviel für Reinthaler, der vor Zorn bebte.


Auszug aus dem Gerichtsakt
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01.03.2014“
„Lud­wig Reinthaler dreht durch“

„Lud­wig Reinthaler fühlt sich ver­fol­gt von allen „Link­sex­tremen“ in Öster­re­ich, die sein­er Mei­n­ung nach die große Mehrheit darstellen. Ständi­ge Angriffe zer­mür­ben ihn und die vie­len ver­lore­nen Gerichtsver­hand­lun­gen haben ihn an den Rand sein­er pen­sionären Exis­tenz getrieben. Da half auch nicht der Verkauf der Erstaus­gabe von Hitlers Meis­ter­w­erk „Mein Kampf“ von dem sich der Bunte einen fün­f­stel­li­gen Betrag erhoffte. Die Aus­gabe wurde zum Laden­hüter. Reinthaler musste Haus und Auto verkaufen um auch nur halb­wegs die auflaufend­en Gericht­skosten bezahlen und sein Über­leben und das sein­er Fam­i­lie sich­ern zu kön­nen. Den­noch wartet der Gerichtsvol­lzieher ange­blich täglich vor sein­er Tür. Ein sym­pa­this­ch­er Welser sah Lud­wig unlängst am Kaiser — Josef- Platz in Wels bet­tel­nd um Almosen und über­mit­telte uns dieses Foto. Nach Lud­wig Reinthalers Welt­bild könne man sich ja mit Bet­teln sog­ar eine Vil­la ver­di­enen. Hier stellt sich nun die Frage: Wie abge­sandelt ist der „Bunte“ aus Wels wirklich?“

Ein Gutachter wird bestellt

Uwe Sail­er bestritt, dass ihm das von Reinthaler fest­gemachte Pro­fil „Uwe Ger­hard Sail­er“ zuzuord­nen sei. Das Bezirks­gericht Linz bestellt daraufhin einen Gutachter mit dem Auf­trag zu prüfen, „… ob die Face­book-Seite des Angeklagten, auf der die beiliegen­den Äußerun­gen gepostet wur­den, tat­säch­lich eine „Fälschung“ ist oder nicht“.

Der Gutachter arbeit­ete lange daran. Vieles kon­nte er im Inter­net nicht mehr find­en. Zu schnel­llebig ist die dig­i­tale Daten­welt. Er kon­nte sich nur auf vorgelegte Beweise Reinthalers ver­lassen. Und die waren in zurück­liegen­den Ver­fahren oft­mals auch nicht echt.

Der Gutachter kam zum Schluß, dass zum dama­li­gen Zeit­punkt nicht wenige Fake-Pro­file zu Uwe Sail­er angelegt waren. Der Kläger Lud­wig Reinthaler habe es lei­der ver­ab­säumt, den Quell­text zu sich­ern. Er legte auss­chließlich nicht zusam­men­hän­gende Screen­shots vor, die leicht zu fälschen sind. Es fehlten wichtige zusät­zliche Infor­ma­tio­nen. Der Gutachter kam zum Schluss, dass er nichts beweisen und eine Fälschung der Beweis­mit­tel auch nicht auss­chließen könne.

1.Verhandlung: 26. Feb­ru­ar 2015

Reinthaler ließ diesen Vor­wurf der Fälschung eines möglichen Beweis­mit­tels nicht auf sich sitzen. Wort­ge­waltig redete er sich vor sein­er eige­nen Zuhör­erkulisse in einen ordentlichen Wirbel hinein. Auf Vorhalte der Rich­terin musste er zugeben, dass die Screen­shots nicht von ihm ange­fer­tigt wor­den sind. Es war seine Wiener Fre­undin Renate Janko, die ihn auf diese Belei­di­gun­gen hin­wies. Im übri­gen, so Reinthaler, stamme das Foto mit dem Bet­tler von ihm und er beanspruche Urhe­ber­rechte. Er habe es sein­erzeit gegen den Welser Bürg­er­meis­ter ange­fer­tigt und auf seinem Blog „Die Bunte“ ver­wen­det. Mit dieser Ver­wirrung wurde die erste Ver­hand­lung geschlossen. Das Gericht entsch­ied, Renate Janko als Zeu­g­in anzuhören und Auskün­fte bei Face­book einzuholen.

2. Ver­hand­lung: 24. Mai 2016

Die Wartezeit betrug über ein Jahr. Die Zeu­g­in Renate Janko erschien nicht vor Gericht und Face­book gab keine Auskün­fte. Begrün­dung: Es han­dle sich um ein Pri­vatver­fahren und Face­book wende für solche „Wis­chi-Waschi-Sachen“ (über­set­zt) keine Zeit auf. 

Reinthaler war zur Ver­hand­lung mit großer Gefol­gschaft erschienen. An sein­er Seite seine Frau Ani­ta Reinthaler, Lud­wigs une­he­lich­er und voll tätowierte Sohn Mar­tin Tar­soly, der Medi­en­mach­er Hel­mut Moser aus Wels, Karl Berhu­ber aus Wels, der das Son­der­trans­port­geschäft von Reinthaler über­nom­men hat­te, der FPÖ-Obmann von Hell­monsödt, Wolf­gang Molter­er, und zwei weit­ere Män­ner von der „Weißen Partei Öster­re­ichs“ (WPÖ).

Man merk­te gle­ich, dass sich die Zeu­gen abge­sprochen hat­ten und nicht wirk­lich wussten, worum es ging. Sie kon­nten entwed­er nur bezeu­gen, dass sie etwas gese­hen hät­ten auf dem Bild­schirm von Lud­wig Reinthaler, dass es sich um ein Pro­fil von Uwe Sail­er gehan­delt habe und dass dieses Pro­fil echt gewe­sen sein musste, weil es erstens auf der ersten Stelle beim Abrufen im Brows­er stand und dass ja das per­sön­liche Bild vom Sail­er im Pro­fil einge­bet­tet war.

Der Medi­en­mach­er Hel­mut Moser drück­te ein beson­deres „Gschichtl“, schwafelte, er sei ein Fre­und der Antifa, und habe deren Leuten Autos geborgt habe. Mit der Antifa sei es zu Prob­le­men gekom­men, deshalb habe er Uwe Sail­er kon­tak­tiert und diesen so per­sön­lich ken­nen­gel­ernt. Dass es bei diesem Tre­f­fen nicht um die Antifa ging, son­dern ganz andere Infor­ma­tio­nen aus­ge­tauscht wur­den, ver­schwieg Moser lieber.

Der Stief­sohn Mar­tin Tar­soly will über­haupt nur vage etwas gese­hen haben und habe sich diese Belei­di­gun­gen auch nicht wirk­lich zur Gänze durchgelesen.

Ani­ta Reinthaler spielte die küm­mernde Ehe­frau, die schon nervlich am Ende sei, weil ihr Mann von Uwe Sail­er über all die Jahre hin­weg so trak­tiert werde. Sie habe die Belei­di­gun­gen gele­sen, auch das „Nazi-Bild“ gese­hen, und da es für sie nur einen Uwe Sail­er gibt, musste das Pro­fil eben echt gewe­sen sein.

Das Urteil

Die Rich­terin unter­brach die Ver­hand­lung kurzfristig, war diese ohne­hin schon eine halbe Stunde über­zo­gen. Nach 10 Minuten verkün­dete sie das Urteil. Es lautete auf Freis­pruch. Die Rich­terin begrün­dete diesen damit, dass vieles für sie nicht nachvol­lziehbar sei, auch die Glaub­würdigkeit so manch befragter Per­so­n­en müsse in Zweifel gezo­gen wer­den, eben­so die vorgelegten Beweis­mit­tel. Daher habe sie eben auf Freis­pruch entsch­ieden. Die Rich­terin verurteilte den Kläger zum gän­zlichen Ersatz der Verfahrenskosten.

Der „bunte“ Braune war sprach­los. Er bebte vor Zorn und musste Herztablet­ten nehmen. Sein Anwalt Mag. Burgholz­er rastete aus und beschimpfte die Rich­terin laut­stark vor allen Leuten aufs Gröbste.

„Das Urteil ist ein Schan­durteil und genau solche Schan­durteile machen die Jus­tiz unglaub­würdig. Der­ar­tige Urteile sind ja der Grund, warum 50% der Bevölkerung rechts wählen. Ich lasse mir das nicht gefall­en, ich melde volle Beru­fung an.“

Die Rich­terin forderte Burgholz­er auf, sich zu mäßi­gen und wies ihn auf die Standesregeln hin. Sein Ver­hal­ten sei ein diszi­pli­nar­rechtlich­es Verge­hen und eines Recht­san­waltes unwürdig. Mag. Burgholz­er polterte jedoch weit­er und ver­ließ wutschnaubend den Ver­hand­lungssaal, mit ihm Lud­wig Reinthaler und seine Entourage. ‚Schan­durteil‘ war im ganzen Gerichts­ge­bäude zu hören und die seine Gefol­gschaft stimmte mit ein. Auch draußen ging die Schimpfer­ei trotz Regen weiter.

Der Anwalt von Her­rn Sail­er Dr. Hein­rich Oppitz aus Wels und der Freige­sproch­ene ver­schwan­den im Fußgängerverkehr.