Die ungeheuerliche Begründung, warum das Verfahren gegen „Die Aula“ eingestellt wurde, habe auf schmerzliche Weise gezeigt, wie notwendig Nachschulungen des Justizapparats zum Thema NS-Wiederbetätigung sind. Walser macht in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam, dass eine konsequente und gründliche Aufarbeitung der Geschichte der österreichischen Justiz während der NS-Zeit, die weit in die Zweite Republik hineinreicht, ausständig ist – worauf auch Justizminister Brandstetter selbst hingewiesen habe.
Die Grünen verlangen daher die Einsetzung einer unabhängigen HistorikerInnenkommission, die die Beteiligung der österreichischen Justiz an den NS-Verbrechen und auch deren Kontinuitäten nach 1945 aufarbeitet. „Deutschland lässt seit 2005 die NS-Geschichte aller Ministerien und Zentralbehörden aufarbeiten. Es wäre hoch an der Zeit, das auch bei uns zu machen und hier beim Justizministerium einen Anfang zu setzen“, fordert Walser.