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Neonazi Hoffmanns Rittergut vor Zwangsversteigerung

Manch­mal bekom­men wir Nach­rich­ten, bei denen wir nicht so recht wis­sen, wer da sein Inter­es­se, dass wir dar­über berich­ten, hin­ter sei­ner Anony­mi­tät ver­ste­cken will. Die­se Nach­richt ist so eine: wir wur­den infor­miert, dass das Rit­ter­gut Sah­lis, das seit 2004 dem Neo­na­zi und ehe­ma­li­gen Chef der gleich­na­mi­gen Wehr­sport­grup­pe, Karl-Heinz Hoff­mann, gehör­te, im Jän­ner 2016 beim Amtsgericht […]

12. Jan 2016


Wehr­sport­grup­pe Hoff­mann um 1976, ste­hend: Karl Heinz Hoffmann
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2004 hat Karl Heinz Hoff­mann das Rit­ter­gut Sah­lis, das sich frü­her im Besitz des Anti­se­mi­ten und Nazi-Dich­ters Bör­ries von Münch­hau­sen befand, erwor­ben und im Rah­men einer Kul­tur­stif­tung geführt. Zwi­schen 2005 und 2007 erhielt Hoff­mann bzw. die Stif­tung ins­ge­samt 130.000 € für die Erhal­tung des Schlos­ses. Aus­ge­rech­net der Chef der größ­ten neo­na­zis­ti­schen para­mi­li­tä­ri­schen Grup­pe, deren Mit­glie­der für Gewalt­ver­bre­chen wie den blu­ti­gen Ter­ror­an­schlag beim Münch­ner Okto­ber­fest 1980 und ande­re Mor­de ver­ant­wort­lich gemacht wur­den, erhielt Sub­ven­tio­nen des Frei­staats Sachsen!


Hoff­manns FB-Freun­de 2011 : Zwi­schen Nationalsozialisten….
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Hoff­mann, der zeit­wei­se auf Face­book ein öffent­lich ein­seh­ba­res Kon­to unter­hielt, hat­te 2010/2011 etli­che öster­rei­chi­sche Face­book-Freun­de, dar­un­ter die FPÖ Trais­kir­chen, aber auch ande­re vor­wie­gend im blau­en Milieu ange­sie­del­te. Das ist inso­fern ver­blüf­fend, als Hoff­mann auch zu die­ser Zeit kein Hehl aus sei­ner Gesin­nung gemacht hat und außer­dem wohl den vor­wie­gend älte­ren Semes­tern noch als Chef der 1980 ver­bo­te­nen Wehr­sport­grup­pe bekannt war.


bzw. alten Bekannten
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Außer­dem gibt es noch die ande­ren Öster­reich-Con­nec­tions, von Wehr­sport­grup­pe zu Wehr­sport­grup­pe sozu­sa­gen und dann im Immo­bi­li­en­ge­schäft. Dazu die immer wie­der beschrie­be­nen Geschäf­te mit mili­tä­ri­schem Gerät.


…und angeb­li­chen Patrioten
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Als Hoff­mann das Rit­ter­gut Sah­lis 2004 über­nahm, kün­dig­te er an, sich nicht poli­tisch betä­ti­gen zu wol­len — ein Ver­spre­chen, das er nie ein­ge­hal­ten hat. Hoff­mann hat nicht nur zahl­rei­che Vor­trä­ge für rechts­extre­mes bzw. neo­na­zis­ti­sches Publi­kum gehal­ten, son­dern auf sei­nem Rit­ter­gut , wie er selbst schreibt, „ein hal­bes Dut­zend jun­ger Män­ner, die sich zum rech­ten Lager beken­nen“, im „frei­wil­li­gen Arbeits­ein­satz“ beschäf­tigt. Ver­mut­lich in der Zucht von Manga­litza-Schwei­nen, die Hoff­mann auf dem Rit­ter­gut betreibt.


…auch die FPÖ Trais­kir­chen (und etli­che ande­re Blaue)
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Und jetzt die Zwangs­ver­stei­ge­rung von Sah­lis. „Viel­leicht wird es Sie inter­es­sie­ren, dass das Rit­ter­gut Sah­lis im Janu­ar 2016 am Amts­ge­richt Leip­zig zwangs­ver­stei­gert wird. Hoff­mann hat öffent­li­che Las­ten in beträcht­li­cher Höhe nicht bezahlt. Sie ver­ste­hen sicher­lich, dass ich mich anonym an Sie wen­de“, hieß es in dem anony­men Schrei­ben an „Stoppt­die­rech­ten“.

Nein, ver­ste­hen wir nicht. Wir gehen sowie­so ver­trau­lich mit Infor­ma­tio­nen um und schließ­lich hat Hoff­mann die Zwangs­ver­stei­ge­rung auf sei­ner Web­site selbst ange­kün­digt, exakt mit 20. Jän­ner 2016. „Altru­is­ti­scher Esel gesucht“, titelt er sei­ne Ankün­di­gung der Zwangs­ver­stei­ge­rung. So, wie er schreibt, rech­net er eigent­lich nicht damit, dass sich jemand fin­det, der das Rit­ter­gut erstei­gert und saniert. Zieht man das selbst­mit­lei­di­ge Gejam­me­re in sei­nem Bei­trag ab, dann könn­te es durch­aus so sein, dass Hoff­mann damit rech­net, wei­ter­hin auf Sah­lis blei­ben zu kön­nen: „Wir wer­den sehen was sich am 20.Januar vor dem Amts­ge­richt Leip­zig abspie­len wird“. — Stimmt! 

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