Wiener Neustädter Zeitgeschichte
Die beiden gehackten Websites werden von verschiedenen Personen betrieben, die aber bei den Stolpersteinen kooperieren. Während die Stolpersteine-Website durch den Hack so zerstört wurde, dass sie faktisch komplett neu aufgebaut werden muss, hielt sich der Schaden bei der Zeitgeschichte-Seite in Grenzen – sie ist nach wie vor online. Dass die Hacks nicht in einem Zusammenhang mit dem Angriff auf die Stolpersteine stehen sollen, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Nach unserem Bericht in der Vorwoche über die neuerliche Attacke auf die Stolpersteine mehrten sich in den sozialen Netzwerken wieder die Stimmen jener Bedenkenträger, die Korrosionsschäden als Ursache diagnostizieren und damit eine rechtsextreme Attacke wegreden wollten. Das wird jetzt nach den Hacks bei den beiden Websites nicht mehr so leicht möglich sein.
Jedenfalls hat die kriminalpolizeiliche Analyse nach der Stolperstein-Attacke im März 2015 ergeben, dass die Verfärbung – wie jene in Graz – auf die Einwirkung von Salpeter- und Salzsäure zurückzuführen war. Diesmal ist die Verätzung der Steine noch massiver. Und Websites lassen sich in der Regel auch nicht durch Korrosion zerstören.
Wiener Neustadt
Ob die wiederholte Attacke auf die Stolpersteine für Johanna und Gertrude Hirsch auf Umstände zurückzuführen ist, die mit der Arisierung des Wohnhauses in der Haggenmüllergasse bzw. der der Lederhandlung Hirsch im Jahr 1938 zusammenhängen, ist ebenfalls nicht auszuschließen.
Ein Tipp: Die exzellent gemachte Website zur Wiener Neustädter Zeitgeschichte ist auch für Personen, die keinen oder kaum Bezug zu Wiener Neustadt haben, sehr empfehlenswert.