Walser: Anzeige gegen freiheitliches Schmierblatt „Aula“

Grüne: Neon­azis­tis­ch­er Artikel muss strafrechtliche Kon­se­quen­zen haben.

Wien (OTS) — „Ich bin nicht mehr bere­it, neon­azis­tis­che Artikel, wie sie laufend im frei­heitlichen Schmierblatt ‚Aula’ erscheinen, hinzunehmen und werde nun Anzeige erstat­ten”, kom­men­tiert Har­ald Walser, Grün­er Nation­al­ratsab­ge­ord­neter, völ­lig inakzept­able Inhalte in der let­zten Num­mer der ‚Aula’.


Bildquelle: doew.at
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Das Doku­men­ta­tion­sarchiv zitiert aus einem Artikel des Aula-Autors Fred Duswald, wonach unter dem Titel „Mau­thausen-Befre­ite als Massen­mörder” die 1945 befre­it­en Häftlinge des KZ Mau­thausen als „Land­plage” und „Krim­inelle”, die „raubend und plün­dernd, mor­dend und schän­dend […] das unter der ‚Befreiung’ lei­dende Land [plagten]” und „mit den sow­jetis­chen ‚Befreiern’ in der Bege­hung schw­er­ster Ver­brechen wetteiferte[n]” auf unerträgliche Weise verunglimpft wer­den. Für Walser hat die aktuelle Num­mer der Aula wieder ein­mal einen strafrechtlich rel­e­van­ten Tief­punkt erre­icht: „Mit mein­er Anzeige wird sich die Staat­san­waltschaft zu beschäfti­gen haben, aber ich gehe davon aus, dass sich Duswald für diese Unge­heuer­lichkeit­en wegen des Tatbe­stands der Wieder­betä­ti­gung zu ver­ant­worten haben wird.”

Walser erin­nert in diesem Zusam­men­hang daran, dass der Aula-Her­aus­ge­ber, der Frei­heitliche Akademik­erver­band, bere­its in den let­zten Wochen mit den indiskutablen Inhal­ten zu Flüchtlin­gen auf sein­er Web­site für einen Eklat gesorgt habe: „Dass in diesem Ver­band zahlre­iche hohe Funk­tion­sträger der FPÖ — wie beispiel­sweise die Nation­al­ratsab­ge­ord­neten Axel Kasseg­ger und Rein­hard Bösch — in tra­gen­der Funk­tion Mit­glied sind und daher die neon­azis­tis­chen Inhalte der Aula mit zu ver­ant­worten haben, zeigt ein­mal mehr, wo die FPÖ zu verorten ist, näm­lich im recht­sex­tremen und wenig­stens teil­weise wohl auch neon­azis­tis­chem Seg­ment.” Duswald sei bere­its 2011 wegen ähn­lich for­muliert­er Aus­sagen von der Israelitis­chen Kul­tus­ge­meinde angezeigt wor­den und die FPÖ sei schon damals nicht wil­lens gewe­sen, sich davon zu dis­tanzieren. „Ich bin ges­pan­nt, ob die FPÖ dies­mal Worte find­en wird, wenn KZ-Häftlinge als Massen­mörder beze­ich­net wer­den”, sagt Walser.