Es war ein Zufall, genau genommen ein lauter Knall, der die Polizei auf die Spur jenes zunächst unbekannten Mannes geführt hat, der am Dienstagabend mit einem Feuerlöscher eine Flüchtlingsunterkunft in Bregenz verwüstet hat. Nur wenige Stunden später wurde ein 27-jähriger Mann festgenommen, der von seiner Unterkunft aus vermutlich auf Passanten geschossen hatte.
Anrainer der Quellenstraße in Bregenz hatten am Mittwoch, um 2h früh, einen lauten Knall vernommen und daraufhin die Polizei alarmiert, die an der angegebenen Adresse in einer Unterkunft für Obdachlose den 27-Jährigen antrafen, der sich gegen seine Festnahme heftig wehrte und einigen Beamten Verletzungen zufügte, wie die „VN“ (4.9.15) berichtet.

In der Unterkunft wurden Patronen mit unterschiedlichen Kalibern und ein selbstgebastelter Lauf sichergestellt. Weil er schon in der Vergangenheit aufgefallen war, gab es gegen den Verdächtigen ein aufrechtes Waffenverbot.
Die VN: “Als Motiv für seine Randale gab der Verhaftete Fremdenhass an. Er wird wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung und Vergehen nach dem Waffengesetz angezeigt. Ebenso wurde über ihn die Untersuchungshaft in der Justizanstalt Feldkirch verhängt“.
Der Landtagsabgeordnete der Grünen Vorarlberg, Daniel Zadra, forderte in einer Presseerklärung eine lückenlose Aufklärung:
„Der Verdacht, dass es sich beim Vorfall am Sandgrubenweg um einen gezielten und fremdenfeindlichen Akt gegen Flüchtlinge handelt hat sich bestätigt. Es ist Glück, dass nichts Schlimmeres geschehen ist. Nach dem schnellen Ermittlungserfolg ist die Polizei nun angehalten, den Vorfall lückenlos aufzuklären und mögliche Verbindungen zur rechtsradikalen Szene zu untersuchen“.