Salzburg: Vier Anklagen wegen NS-Wiederbetätigung

Nach den jüng­sten Nazi-Schmier­ak­tio­nen in Salzburg nun die Mit­teilung der Staat­san­waltschaft Salzburg: ab 22. Jän­ner wird vor dem Lan­des­gericht Salzburg gegen vier Per­so­n­en wegen zahlre­ich­er Schmier­ak­tio­nen bei „Stolper­steinen“ und Nazi-Parolen ver­han­delt. Ins­ge­samt sind fünf Prozesstage geplant, das Urteil soll am 29. Jän­ner erfolgen.

Über­raschend ist wohl, dass von der Anklage nicht nur die bei­den jun­gen Salzburg­er (mit­tler­weile 21 und 22), die bis April dieses Jahres deshalb in U‑Haft waren, son­dern auch zwei Helferin­nen erfasst sind.


Bildquelle: FB Plat­tform gegen Rechts in Salzburg
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Angeklagt wur­den die bei­den männlichen Täter nach § 3 f Ver­bots­ge­setz (nation­al­sozial­is­tisch motivierte schwere Sachbeschädi­gung). Die bei­den Frauen sollen bei einem Teil der Tat­en Auf­passer­di­en­ste geleis­tet bzw. selb­st mit­gewirkt haben. Ver­han­delt wird vor einem Jugendgeschworenengericht.

Ange­lastet wer­den den Angeklagten nicht nur das Beschmieren von 59 Stolper­steinen, son­dern auch zahlre­iche Nazi-Parolen, die sie an Haus­mauern, Bushal­testellen, Ampelschaltkästen oder Parkschein­au­to­mat­en gesprüht haben.

Während der jün­gere der bei­den männlichen Angeklagten, der 61 Einzeltat­en zu ver­ant­worten hat, seit Okto­ber wieder in U‑Haft sitzt, dies­mal wegen des Ver­dachts des schw­eren gewerb­smäßi­gen Dieb­stahls, wer­den dem älteren 128 Einzeltat­en vorge­wor­fen. Mit der ange­blichen Reue des Älteren, der sich wegen sein­er Schmier­ak­tio­nen bei Marko Fein­gold, dem 101-jähri­gen Vor­sitzen­den der Israelitis­chen Kul­tus­ge­meinde Salzburg, entschuldigt hat, scheint es auch nicht weit her. Doch dazu dem­nächst mehr!