Die Europäische Aktion (EA) wurde vom Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub gegründet, nachdem der „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“, dessen Vorsitzender er war, 2008 von den bundesdeutschen Behörden verboten wurde.
Die EA verstand sich von Anfang an nicht als Partei bzw. sonstwie rechtlich organisierte Struktur (Verein), sondern als außerparlamentarische europäische Sammelbewegung und konnte so weitgehend die Konkurrenz und Rivalität mit anderen Neonazi-Strukturen vermeiden.
Website der „Europäische Aktion”
In Österreich versuchte Schaub 2010, Exponenten der zerstrittenen Neonazi-Strukturen (alpen-donau, Nationale Volkspartei) an einen Tisch zu bringen. Dem vom ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Karlheinz Klement organisierten Treffen war kein durchschlagender Erfolg beschieden, aber ein Jahr später, als sich die Nazi-Recken zu ihrem ersten „Europa-Fest“ in Diepoldsau (Kanton St. Gallen) versammelten, gab es schon den Landesleiter für Österreich, Hans Berger.
Beim zweiten Europafest der EA am Odilienberg im Elsass hatte dann der Gebietsleiter für Wien, Rudolf Vogel, ein pensionierter Regierungsrat der Finanzlandesdirektion für Wien, NÖ und das Burgenland, seinen ersten großen Auftritt und durfte dort auch namens der Burschenschaft Tafelrunde zu Wien Grußworte überbringen. Im Oktober 2012 fand dann der skandalöse Auftritt von Schaub im „Haus der Heimat“ in Wien statt, bei dem eifrig für die EA geworben wurde.
Den vorläufig letzten Auftritt der EA in Österreich gab es am Rand der Regenbogen-Parade am 13. Juni 2014 in Wien, wo im Rahmen des von christlichen Fundis veranstalteten Marsches „für die Familie“ von einem EA-Aktivisten eine Fahne mit dem Kruckenkreuz der EA geschwenkt wurde. Der EA-Aktivist dürfte wie die Flugblätter aus Thüringen gekommen sein, denn die EA hielt an diesem Wochenende in einer Wiener Gaststätte auch ein Treffen ab, das laut Veranstaltern gut besucht und zumindest von den Gebietsleitern für Thüringen und Wien frequentiert war. Bei dem Treffen anwesend war auch ein „Mittelsmann“ aus Ungarn, mit dem der Thüringer-Landesleiter der EA dann anschließend die Kontakte in Ungarn im Rahmen eines ausgedehnten Ungarn-Urlaubs ausbaute.
Schon im April dieses Jahres fand wieder im Oberland von St. Gallen ein geheimes Treffen der EA statt, bei dem sich nicht nur EA-Exponenten aus der Schweiz und Liechtenstein versammelten, sondern auch Richard Melisch und Aktivisten aus Österreich und Kroatien, wie der Schweizer Rechtsextremismus-Experte Hans Stutz im „Volksblatt“ berichtete.
Im Interview mit „Vice“ hetzt der „Landesleiter“ Hans Berger gegen die „Theokratie der Altisraeliten“, das „Nomadenvolk“, das „die sesshaften Völker bekämpft und sie entidentifizieren und vernichten will“. Bei seinen eigenen Kindern ist er mit seinen rassistischen Positionen zumindest schon gescheitert: „Die denken völlig avölkisch und akulturell. Die denken in Menschen, anstatt in Völkern.“