Hinter zwei der größten Hassseiten im Sozialen Netzwerk stehen freiheitliche Funktionäre, berichtet das Nachrichtenmagazin NEWS in seiner neuen Ausgabe. Der Aktivistengruppe „Heimat ohne Hass” ist es in monatelanger Recherche gelungen nachzuzeichnen, wer hinter verschiedenen Hetzseiten auf Facebook steht. Mutmaßlich sind es drei Funktionäre der FPÖ Niederösterreich. Alle waren auch schon in der geheimen Facebookgruppe „Wir stehen zur FPÖ!” über die NEWS im August berichtete, aktiv. Albert Steinhauser, Justizsprecher der Grünen, verlangt von der FPÖ Aufklärung und Konsequenzen.

So stehe hinter der Facebook-Gruppe „Österreich hat schon genug Ausländer! STOPPT DIE REGELRECHTE ÜBERFLUTUNG!!” der Wiener Rechtsextremist Christian S. und Daniel W., ein Vorstandsmitglied der FPÖ Gänserndorf, berichtet News nach Recherchen von „Heimat ohne Hass”. Ein „Dan Weber” gibt auf Facebook selbst an, für „SOS Heimat” zu arbeiten. Unter einem Artikel zu der Besetzung der Votivkirche durch AsylwerberInnen, finden sich etwa folgende Postings: „I bin ja gegen solche Aussagen aber wie manche sagen würden: jede Kugel zu schod die daneben geht”, „Oder a Arbeitslager”, „glei anzünden” und „warum rottet keiner diese scheissgeburten aus”. Bei Christian S. handelt es sich um einen Rechtsextremisten, der auch im Zusammenhang mit diversen Demos gegen Moscheen in Erscheinung trat. Christian S. ist durch zahlreiche hetzerische Postings aufgefallen, etwa: „sollte es demnächst eine MenschenHagd in der Ukraine geben melde ich mich freiwillig! GEBT MIR DEN FLAMMENWERFER!”
„Was weiß Parteiobmann Strache über das Netzwerk an Facebook-Seiten von FPÖ-Funktionären, das Platz für Hetze und Aufruf zu Mord- und Totschlag bietet. Es ist zu klären, ob diese Seiten Teil der FPÖ-Strategie sind”, fordert Albert Steinhauser. Wenn Strache jetzt nicht durchgreift und die betroffenen Funktionäre ausschließt, dann liegt der Verdacht nahe, dass die Facebook-Seiten Teil der FPÖ-Strategie sind. „Das Ausmaß der Hetze Im Umfeld der FPÖ-Funktionäre ist erschreckend, aber alles andere als eine Überraschung. Schon des Öfteren sind diverse FPÖ Funktionäre durch hasserfüllte Postings auf Facebook in Erscheinung getreten. Daran darf man sich aber nicht gewöhnen. Was mit Hetze beginnt, kann mit schweren handfesten Übergriffen enden”, so Steinhauser abschließend.