Es war ein klassischer Zufallsfund. Auf der Suche nach Drogen war die Polizei auf den 23-jährigen Oberländer gestoßen. Die Drogenfahnder führten eine Hausdurchsuchung durch, fanden allerdings keine Drogen, dafür aber etlichen Nazi-Ramsch. Wegen des Verdachtes der NS-Wiederbetätigung musste sich der Oberländer gestern vor einem Innsbrucker Geschworenengericht verantworten.

Es war nicht nur der Nazi-Ramsch, der zu der Anklage wegen NS- Wiederbetätigung geführt hatte. Zur Einvernahme bei der Polizei war der Angeklagte in einem T‑Shirt erschienen, das die am Unterarm eintätowierte „88“ nicht verhüllte. „Ich war ja so dumm!“, erklärte er dem Gericht dazu. Er habe einen „harten Hund“ markieren wollen und sei so in die Szene hineingerutscht. In welche Szene genau? Darüber gab es keine näheren Angaben. Der Angeklagte, der sich vor Gericht sichtlich um Distanz zu seiner Vergangenheit bemühte, wurde zu zehn Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 7.200 Euro verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Quelle: Tiroler Tageszeitung