Einen Freispruch gab es für den wegen NS-Wiederbetätigung angeklagten Welser Jochen L., der 2003 Kandidat auf der Gemeinderatsliste der FPÖ Wels war. Er hatte auf der braunen Facebook-Seite „I mog Wels nimma!“ für das „Kanackengesindel“ und den Welser Bürgermeister im Vorjahr eine „gezielte Umsiedlung“ in das „Kurhotel Auschwitz“ gewünscht.

Für den – problematischen – Freispruch durch die Geschworenen war offensichtlich ausschlaggebend, dass L. seit vielen Jahren drogenabhängig ist. Der Angeklagte hatte einige Wochen, nachdem er seine braunen Vernichtungsphantasien kundgetan hatte, auf der braunen FB-Seite ein Entschuldigungs-Posting veröffentlicht und seinen unsäglichen Spruch damit erklärt, dass er unter Drogeneinfluss gestanden habe.
Bei der Verhandlung vor dem Geschworenengericht fasste Jochen L. trotz des Freispruchs wegen Wiederbetätigung vier Monate bedingter Haft wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz aus, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“.