Früherer FPÖ-Kandidat will „Kanacken” nach Auschwitz schicken

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Auf der ras­sis­ti­schen Face­book-Sei­te „I mog Wels nim­ma!” tausch­te sich ein Jochen Lage­der mit dem bekann­ten Rechts­extre­mis­ten Lud­wig Rein­th­a­ler (Bür­ger­lis­te „Die Bun­ten”) aus. Dabei pos­te­te Lage­der, 2003 Kan­di­dat der FPÖ bei der Wel­ser Gemein­de­rats­wahl: „mit dem kana­cken­ge­s­in­del und der dazu­ge­hoe­ri­gen sym­pa­thi­sie­ren­den stadt­re­gie­rung koits etc muss auf­ge­raeumt wer­den. ich wae­re für eine geziel­te umsied­lung weit in den osten zB ins kur­ho­tel aus­schwitz.” (Zitiert aus der Pres­se­aus­sendung des Maut­hau­sen Komi­tee und Antifa-Netzwerk)

Pres­se­aus­sendung des Maut­hau­sen Komi­tee und Anti­fa-Netz­werk: Maut­hau­sen Komi­tee und Anti­fa-Netz­werk zei­gen Neo­na­zi-Het­ze auf: Frü­he­rer FPÖ-Kan­di­dat will „Kana­cken” nach Ausch­witz schicken

Pres­se­aus­sendung der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de: IKG bedau­ert man­geln­de Kon­se­quen­zen bei Ver­fol­gung von NS-Gedan­ken­gut und Wie­der­be­tä­ti­gung in Oberösterreich 

Pres­se­aus­sendung der ober­ös­ter­rei­chi­schen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Maria Buchmayr:

Kana­cken- und Aus­schwitz­sa­ger von frü­he­rem Wel­ser FPÖ Kan­di­da­ten macht fassungslos

FPÖ hat gra­vie­ren­des Pro­blem mit ewig­gest­ri­gem Gedan­ken­gut und frag­wür­di­gem poli­ti­schem Personal

„Eine sol­che Aus­sa­ge ist unfass­bar, höchst­gra­dig scho­ckie­rend und lässt kei­ne Zwei­fel am Gedan­ken­gut des Ver­fas­sers. Dass eine der­ar­ti­ge Hass­ti­ra­de wie­der aus dem Dunst­kreis der FPÖ kommt, ist bezeich­nend. Man darf gespannt sein, wie die Par­tei­ver­ant­wort­li­chen auf die­se Aus­sa­gen reagie­ren“. Erschüt­tert zeigt sich die stellv. Grü­ne Klub­ob­frau und Men­schen­rechts­spre­che­rin LAbg. Maria Buch­mayr über das Pos­ting eines FPÖ Kan­di­da­ten für die Wel­ser Gemein­de­rats­wah­len 2003. Die­ser hat – wie Maut­hau­sen Komi­tee und Anti­fa-Netz­werk berich­ten – auf einer ein­schlä­gi­gen Face­book Sei­te gemeint, „dass mit dem Kana­cken­ge­s­in­del und der Stadt­re­gie­rung Koits auf­ge­räumt wer­den müs­se. Er wäre für eine geziel­te Umsied­lung weit in den Osten zB. ins Kur­ho­tel Ausschwitz“.

Buch­mayr: „Das ist an Hass und Men­schen­ver­ach­tung kaum zu über­bie­ten und ist reins­ter Neo­na­zi-Jar­gon. Die Behör­den sind drin­gendst auf­ge­for­dert, ich die­ser Cau­sa anzu­neh­men und grund­sätz­lich ver­stärkt gegen ras­sis­ti­sche, het­ze­ri­sche Neo­na­zi Pro­pa­gan­da auch und spe­zi­ell in den sozia­len Netz­wer­ken vor­zu­ge­hen“. Dass hier kla­re Zei­chen gegen neo­na­zis­ti­sche Het­ze im Inter­net durch­aus gesetzt wer­den, zeigt das gest­ri­ge Urteil gegen Gott­fried Küs­sel im Alpen Donau Info-Prozess.

Für Buch­mayr zeigt nicht nur die­ser neu­er­li­che Fall ein­mal mehr, dass die FPÖ nicht nur ein gra­vie­ren­des Pro­blem mit ewig­gest­ri­gem Gedan­ken­gut, son­dern auch mit frag­wür­di­gem poli­ti­schem Per­so­nal hat –– und das nicht nur in Wels. Erst vor weni­gen Tagen ist der Lin­zer Robert Hau­er als Waf­fen­schie­ber ver­haf­tet wor­den. Hau­er war vie­le Jah­re Lin­zer FPÖ Gemein­de­rat, hat auch noch 2009 für die Par­tei kan­di­diert und stand bis 2011 als Vor­gän­ger von LR Haim­buch­ner an der Spit­ze des als rechts­extrem ein­ge­stuf­ten „Witiko­bun­des“.