Die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bleibt trotz der Entscheidung des Veranstaltungsamtes bei ihrer grundsätzlichen Haltung zu dem Burschenschafter- Treffen:
„Ich sehe dieses Treffen sehr kritisch und möchte so etwas in Innsbruck auch nicht haben. Aber natürlich muss ich den Rechtsstaat akzeptieren. (…) Hier geht es um eine Haltung, die man zeigt. Auch angesichts der Geschichte von Innsbruck”, erklärte sie dem „Kurier“ (21.11.2013) und spielte damit auf die Reichspogromnacht in Innsbruck an. In einer „Erinnerungstafel“ der Burschenschaft Suevia Innsbruck wird noch immer des alten Herrn und SS-Mannes Gerhard Lausegger gedacht, der an einem Mord aktiv beteiligt war. Die DB hatte die Forderung, durch eine Zusatztafel auf den Mörder Lausegger hinzuweisen, erst vor kurzem zynisch als „alten Hut“ bezeichnet.
Walter Tributsch, Pressesprecher der DB und Mitglied der Burschenschaft Teutonia Wien, die derzeit den Vorsitz in der DB führt, will zur Verbandstagung der DB nur sagen, dass es sich um ein Symposium gegen die Jugendarbeitslosigkeit in der EU handle: „Das hat nichts mit rechten Positionen zu tun.“ (Kurier) Die Referenten will er allerdings nicht öffentlich nennen, sonst gäbe es ein „Kesseltreiben“ .
Inhaltlich hat die DB schon im Vorfeld der Verbandstagung klargemacht, womit sie das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Europa lösen will: „Es könnten mit unserer Jugend auch jene Schlüsselarbeitsplätze mittelfristig besetzt werden, für die die Wirtschaft gegenwärtig auf anderen Kontinenten zuzugswilligen Ersatz sucht.” Die DB sieht also im angeblichen Ansturm von Jugendlichen „anderer Kontinente“ auf die europäischen Schlüsselarbeitsplätze das eigentliche Problem bzw. die Ursache der Jugendarbeitslosigkeit? Der für Jugend- und Bildungsfragen zuständigen EU-Kommissarin misstraut sie schon deshalb, weil die auch noch für „Kultur und Mehrsprachigkeit“ zuständig ist.
In Innsbruck hat sich ein Aktionsbündnis Innsbruck gegen Faschismus gebildet, das mit einer Demonstration am 30.11. um 13 Uhr (Landhausplatz) und einem Kulturprogramm am Vorabend gegen den Aufmarsch der Deutschen Burschenschafter mobilisiert.