Die Kameradschaft IV (K IV), der Verband der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS, existiert nach wie vor in einigen Bundesländern. Gerhard Kurzmann, mittlerweile Landesrat und Parteiobmann der steirischen FPÖ, hat sich mehrmals öffentlich zu seiner Mitgliedschaft in der K IV bekannt. Bei den Aufmärschen der K IV am Salzburger Kommunalfriedhof zu den jährlichen Allerheiligen-Gedenken „an die toten Kameraden“ war auch immer reichlich lokale FPÖ-Prominenz anwesend.
2008 wurde in Rechnitz (Burgenland) im Rahmen einer Gedenkfeier des Österreichischen Kameradschaftsbundes ein Kranz der K IV/ Bez.Gr. Südburgenland mit dem leicht abgewandelten SS-Spruch „Seine Ehre hieß Treue“ abgelegt . Der Kameradschaftsbund distanzierte sich von dem Kranz und der K IV, es folgte eine Anzeige nach dem Verbotsgesetz. In Rechnitz fand 1945 ein Massaker an jüdisch-ungarischen ZwangsarbeiterInnen statt, das von der Waffen-SS und der Gestapo verübt wurde.
Auch In Linz wurde 2008 am Stadtfriedhof Linz /St. Martin von Mitgliedern der K IV ein Kranz mit einschlägiger Parole deponiert. Der Friedhofsbetreiber Linz AG erstattete damals Anzeige, über das Resultat der Ermittlungen in Linz ist aber ebenso wenig bekannt wie aus Rechnitz. 2009 wurde am Linzer Friedhof neuerlich ein einschlägiger Kranz deponiert, damals entfernten Friedhofsmitarbeiter sofort die Schleife.
Jetzt berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“, dass es Allerheiligen 2013 wieder zu einer einschlägigen Kranzniederlegung gekommen ist: ein überdimensionaler Kranz mit goldener Aufschrift: “Eure Kameraden. Eure Ehre hieß Treue“ wurde neben dem Kriegerdenkmal deponiert.
2008 waren es in Linz ältere Herren, die den Kranz niedergelegt haben, erinnert sich jetzt der Landesgeschäftsführer des Schwarzen Kreuzes in den OÖN: „Da haben wir gewusst, dass es von der Kameradschaft 4 ausgegangen ist. Mit denen haben wir gesprochen, derartige Aktion zu unterlassen“. In Rechnitz waren es 2008 ein 80-jähriger Südburgenländer und ein etwa 50-jähriger Steirer.
Der Linzer Friedhofsverwalter kündigte an, dass die Schleife auch diesmal unverzüglich entfernt werde, der Stadtpolizeikommandant sprach von Erhebungen, die eingeleitet würden.