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Hohenems (Vbg): Verdacht auf rechtsextreme Attacke

Unbe­kann­te Täter haben die Gedenk­ta­fel auf der Paul Grü­nin­ger Brü­cke zwi­schen Hohen­ems und Die­pold­sau gestoh­len. Das haben die Grü­nen bei den Sicher­heits­be­hör­den in Vor­arl­berg und der Schweiz zur Anzei­ge gebracht. Eine Schwei­zer Tages­zei­tung mel­det, dass die Tafel gebor­gen wur­de und auf dem Bau­amt Die­pold­sau ver­wahrt wer­de. Der St. Gal­le­ner Poli­zei­prä­si­dent Paul Grü­nin­ger hat­te zu Beginn der […]

26. Feb 2013

Der St. Gal­le­ner Poli­zei­prä­si­dent Paul Grü­nin­ger hat­te zu Beginn der Nazi-Ära vie­len Flücht­lin­gen aus Öster­reich das Leben geret­tet, indem er ihnen die Flucht in die Schweiz ermög­lich­te. Erst 1993 wur­de Grü­nin­ger, der des­halb aus dem Poli­zei­dienst ent­las­sen und ver­ur­teilt wur­de, reha­bi­li­tiert. 2012 wur­de die Brü­cke über den alten Rhein zwi­schen Hohen­ems und Die­pold­sau nach ihm benannt.


Ein­la­dungs­kar­te Benen­nung Paul Grü­nin­ger Brü­cke am 6. Mai 2012
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Der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te der Vor­arl­ber­ger Grü­nen, Bernd Bösch, ver­mu­tet des­halb bei dem Van­da­len­akt einen rechts­extre­men Hin­ter­grund: “Wer soll­te sich sonst die Mühe machen?“.


Drei­spra­chi­ge Info­ta­fel Deutsch — Eng­lisch — Hebräisch
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Kurz nach der Pres­se­mit­tei­lung von Bösch reagier­ten die Schwei­zer Behör­den, berich­tet das „Tag­blatt“ aus St. Gal­len. Die Tafel sei schon Anfang Febru­ar weg­ge­ris­sen, in den Rhein gewor­fen, aber mitt­ler­wei­le gebor­gen wor­den. Sie befin­de sich im Bau­amt von Die­pold­sau bis zur Klä­rung der Fra­ge, wie sie wie­der so mon­tiert wer­den kön­ne, dass „Van­da­len sie nicht mehr ein­fach abmon­tie­ren könn­ten“. Die Poli­zei habe kei­ne Hin­wei­se auf eine Tat von Rechts­extre­men: „Es könn­ten auch Van­da­len gewe­sen sein“.

Mit der lapi­da­ren Erklä­rung der Schwei­zer Poli­zei ist genau das pas­siert, was Bösch befürch­tet hat: eine Baga­tel­li­sie­rung des Vor­falls. Die Gedenk­ta­fel wur­de offen­sicht­lich mit einer Flex abge­sägt und dann in den Rhein gewor­fen – nicht unbe­dingt die Vor­gangs­wei­se von Spon­tan­van­da­len.

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