OÖ: Black-Metal-Festivals abgesagt

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Vier in der Spin­ne­rei Traun geplan­te Black-Metal-Fes­ti­vals sind abge­sagt. Die Ver­an­stal­tungs­ser­vice Traun GmbH, zu der die Spin­ne­rei Traun gehört, hat rasch auf Vor­wür­fe von Info­la­den Wels und oö. Anti­fa-Netz­werk reagiert, die bei ein­zel­nen Bands ein Nahe­ver­hält­nis zum Rechts­extre­mis­mus doku­men­tiert haben.

Dem Ver­an­stal­ter Black Light Music, der das „Hei­den­wahn-Fes­ti­val“ am 9. März orga­ni­siert hat­te, wur­de nicht nur die­ser Ter­min, son­dern wei­te­re drei Ver­an­stal­tun­gen gekündigt.

Gegen­über dem „Kurier“ (OÖ-Aus­ga­be) beton­te Black Light Music, dass die Bands unbe­denk­lich sei­en und rech­tes Gedan­ken­gut abge­lehnt wer­de. Info­la­den und Anti­fa-Netz­werk haben aber ande­re Infor­ma­tio­nen vorgelegt:

„Die Band „Riger” etwa sei in der Ver­gan­gen­heit gemein­sam mit neo­na­zis­ti­schen Bands wie „Absurd” bei Kon­zer­ten auf­ge­tre­ten. „Heim­dalls Wacht” wie­der­um habe meh­re­re CDs bei rechts­extre­men Labels ver­öf­fent­licht, behaup­te aber von sich, „unpo­li­tisch” zu sein. Mit­glie­der von „Drau­gr” sei­en in rechts­extre­men bis neo­na­zis­ti­schen Bands wie „Gas­zim­mer” und „Sturm­kai­ser” aktiv gewe­sen“ (APA, 26.2.2013).


Minas Mor­gul
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Auch bei den wei­te­ren drei für den Herbst geplan­ten Kon­zer­ten hät­ten Bands auf­tre­ten sol­len, deren Bezie­hung zum Rechts­extre­mis­mus pro­ble­ma­tisch ist: „Im Okto­ber war außer­dem ein Kon­zert der Band Ache­ron geplant, deren Ton­trä­ger „Sata­nic Supre­ma­cy“ – laut Info­la­den – unter ande­rem mit SS-Runen und ‑Toten­kopf ver­se­hen sein soll“.

Für die Ver­an­stal­tungs­s­ser­vice Traun GmbH ist die Sache damit klar: „Mit Rechts haben wir nichts am Hut“, erklär­te Andre­as Nutz für die Spin­ne­rei Traun der APA. Die Ver­trä­ge, in denen klar fest­ge­hal­ten sei, dass ein rech­ter Hin­ter­grund nicht gedul­det wer­de, sei­en vom Ver­an­stal­ter nicht retour­niert wor­den: „Die Kon­zert­agen­tur ist ver­ant­wort­lich dafür, dass sämt­li­che auf­tre­ten­de Bands auch kei­ne poli­ti­sche Gesin­nung reprä­sen­tie­ren – die­sen Ver­trags­pas­sus sehen wir ver­letzt“ (Kurier OÖ).

Die Grü­nen OÖ begrü­ßen die Absa­ge des Kon­zerts: “Jugend­kul­tu­ren wer­den immer stär­ker als Vehi­kel für ein­schlä­gi­ge Bot­schaf­ten genutzt. Die­se Kanä­le und Wege müs­sen natür­lich auf jeden Fall unter­bun­den wer­den“, erklär­te Maria Buch­mayr, stell­ver­tre­ten­de Klub­ob­frau im oö. Land­tag der APA.