Neonazi im „Haus der Heimat“ zu Gast!

Der Holo­caust-Leugn­er und Vor­sitzende der neon­azis­tis­chen Organ­i­sa­tion Europäis­che Aktion durfte von der Exeku­tive unbe­hel­ligt vor kurzem in Wien über die „Sieben Ziele“ sein­er Truppe sprechen. Das ist der erste Skan­dal. Der zweite: Bern­hard Schaub durfte seinen Vortag im Haus der Heimat hal­ten, ein­er aus Mit­teln des Bun­des und der Län­der geförderten Ein­rich­tung für Vertriebenenverbände.

Der Vor­trag von Schaub war im Ver­anstal­tungskalen­der des Ver­ban­des der Volks­deutschen Lands­man­nschaften in Öster­re­ich (VLÖ) mit fol­gen­den Worten angekündigt: „Die ‚Europäis­che Aktion‘ beehrt sich, zum Vor­trag ‚Die sieben Ziele der Europäis­chen Aktion‘ geziemend einzu­laden. Es spricht der Grün­der und Leit­er der Europäis­chen Aktion, Bern­hard Schaub.“


Die Ein­ladung zum Vor­trag im „Haus der Heimat”

Bern­hard Schaub (58) ist ein­er der bekan­ntesten Holo­caustleugn­er, der seit Jahren in der recht­sex­tremen Szene als Vor­tra­gen­der und seit Kurzem auch als Parteigrün­der aktiv ist. 2006 hat­te Schaub einen Auftritt der der Teheran­er Holo­caustleugn­er-Kon­ferenz und stand dem „Vere­in zur Reha­bil­i­tierung der wegen Bestre­it­ens des Holo­caust Ver­fol­gten“ bis zu dessen Ver­bot durch die deutschen Behör­den vor, in dem sich Neon­azi-Promis wie Man­fred Roed­er, Horst Mahler und Ernst Zün­del tummelten.

Ver­mut­lich 2011 erfol­gte die Grün­dung der Europäis­chen Aktion. Am 10. Sep­tem­ber trafen sich jeden­falls im Schweiz­er Gren­zort Diepold­sau Neon­azis aus ver­schiede­nen europäis­chen Län­dern, um ihr etwas anderes „Europa-Fest“ zu feiern. Die dort ver­sam­melten Gegen­demon­stran­tInnen, darunter der grüne Abge­ord­nete Har­ald Walser, wur­den von Neon­azis mit Zaun­lat­ten attack­iert und auch ver­let­zt. Die zunächst geheimge­hal­tene Ver­anstal­tung in Ein­siedeln (Kan­ton Schwyz) kon­nte den­noch nicht stat­tfind­en, weil die Räum­lichkeit­en unter falschen Angaben angemietet wur­den und die Ver­anstal­tung deswe­gen von der Kan­ton­spolizei unter­sagt wurde.


Web­site der „Europäis­che Aktion”

Schon im Jahr 2010 reiste Schaub nach Kärn­ten, um sich dort mit diversen Neon­azis und dem aus der FPÖ aus­geschlosse­nen und wegen Ver­het­zung verurteil­ten Ex-Abge­ord­neten Karl–Heinz Kle­ment über die Europäis­che Aktion und eine Zusam­me­nar­beit zu berat­en. Auch für dieses Tre­f­fen am 9. Okto­ber 2010, an dem neben Kle­ment haupt­säch­lich Vertreter der NVP (Nationale Volkspartei) und die „SS-Lil(l)y“ Elis­a­beth K. teil­nah­men, wur­den kon­spir­a­tive Maß­nah­men ange­wandt: Die Teil­nehmerIn­nen mussten ihre Sim-Card aus den Handys nehmen und samt Handy in Alu-Folie ein­wick­eln, um so eine Ortung auszuschließen. Das Meet­ing, bei dem Schaub lan­gat­mig die Ziele der Europäis­chen Aktion beschrieb, ver­lief weit­ge­hend ergebnislos.

Jet­zt, im Okto­ber 2012, referierte Schaub vor ein­schlägigem Pub­likum über die Ziele der Europäis­chen Aktion. Und die haben es in sich: Sie sind nation­al­sozial­is­tis­che Wieder­betä­ti­gung in rein­ster Form. Der Ver­fas­sungss­chutz Nieder­sach­sen charak­ter­isierte die Europäis­che Aktion als nation­al­sozial­is­tisch, ras­sis­tisch und antisemitisch.

derstandard.at – Holo­caustleugn­er zu Gast im „Haus der Heimat”