Dem Falter erzählt Eustacchio allen Ernstes, dass er Angst vor der Islamisierung Europas und den „Vermehrungsraten“ der Muslime habe:
Ich sehe es als Gefahr für unsere westliche Kultur, für die Frauen.” Frauenbeschützer Eustacchio hat allerdings auch Probleme mit Frauen: „Ich bin eh nicht für den Feminismus, der zipft mich voll an. Dieses ständige Labern, den Frauen geht es so schlecht und jetzt müssen wir alles über einen Kamm scheren. (Falter 41/12)
Dem Falter verrät Eustacchio auch noch, dass die Gerichte seiner Meinung nach den Verhetzungsparagraphen „sehr schnell“ anwenden würden: „Wenn ich da nachgebe, darf man bald gar nichts mehr sagen.“ (Falter 41/12) Einmal hat er doch nachgegeben: Eine Person, „die über Facebook irgendeinen Schwachsinn über Israel verzapft hat. Wenn sich jemand nicht nach den Regeln der Demokratie verhält, hat er in der FPÖ keinen Platz.” (Falter)
Offenbar kann sich Eustacchio aber nicht mehr so genau erinnern, welcher Schwachsinn über Israel da gepostet wurde. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass er diesen Ausschluss verhängt hat. Wir können da nachhelfen. Es waren nicht die Juritz-Brüder, mit denen Eustacchio jedenfalls noch vor kurzem auf Facebook „befreundet“ war, sondern der stellvertretende Bezirksobmann von Graz-Ries, Karl Roland Schwinger. Ausgeschlossen wurde er auch nicht wegen irgendwelches „Schwachsinn[s] über Israel“, sondern wegen heftiger antisemitischer Äußerungen. Die Kleine Zeitung berichtete am 12.6.2012 unter dem Titel „FPÖ, die Juden und die Krebszellen“ über den merkwürdigen FPÖ-Funktionär und Burschenschafter (genauer: Korporierten von der Frankonia Brünn zu Salzburg).
Der Betroffene wählte, so die Kleine Zeitung, „eine in der FPÖ schon erprobte Verteidigungslinie“ und behauptete, dass irgendjemand seinen Facebook-Account geklont habe: „Das erinnert an FP-Klubchef Armin Sippel, der bei einem rechtsextremen Versandhaus ein Neonazi-T-Shirt bestellt haben soll. Auch er sagte 2009: Das war er nicht.“ (Kleine Zeitung, 12.6.12) Sippel soll 2004 beim Aufruhr-Versand ein T‑Shirt mit dem Aufdruck „Nationalist – Ehre – Freiheit – Vaterland“ und ein „Polohemd, Germania – 88“ geordert haben. Er sei „ganz baff“, gab er darauf angesprochen an. Mittlerweile ist er Klubobmann der Grazer Rathaus-FPÖ geworden.