Website von „Eine Jugend rebelliert” (EJR)
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EJR hat unter den politischen Verrenkungen der letzten Jahre offensichtlich gelitten. Der Blog, der in der Vergangenheit durchaus frequentiert war und sich vorzugsweise durch Rassismus und Verschwörungstheorien auszeichnete, hat noch im Vorjahr ein Techtelmechtel mit der Nationalen Volkspartei (NVP) des Robert Faller betrieben. Das hat EJR erwartungsgemäß nicht gut bekommen.
EJR zur NVP
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Die NVP-Spitze hat nach dem jähen Abgang von Robert Faller, der in der einschlägigen Szene einen denkbar schlechten Ruf genießt, nicht nur ihren Altersdurchschnitt um einige Jahrzehnte erhöht, sondern auch ihre Themen etwas sperriger gestaltet („Babys in Haushalten mit Haustieren seltener krank“). Das geplante Projekt einer Fusion des EJR mit einer Nationalen Jugend (NJ) der NVP kam nie recht vom Fleck und ist mit dem Vormarsch der geriatrischen Fraktion in der NVP wohl endgültig gescheitert.
Neue Themen bei der NVP…
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Stattdessen gibt es jetzt eine Annäherung des EJR an offen neonazistische Strukturen wie das Freie Netz Süd, einen Zusammenschluss neonazistischer Gruppierungen in Bayern und Franken.
Anfang Juni trafen sich in Bregenz EJR-Leute mit solchen vom Freien Netz Süd, „um auf eine beide Länder betreffende Bedrohung aufmerksam zu machen: den nahenden Volkstod“ ( EJR-Homepage).
Der unmittelbare Zweck des Treffens war eine Flugblattaktion in Bregenz, bei der die EJR-Aktivisten ungewollt komisch über sich berichteten: “Wir sterben aus und werden durch Fremde ersetzt. Das ist die bittere Wahrheit!“.
Die deutschen Neonazi-Kameraden vom Freien Netz Süd berichteten auf ihrer Homepage daher etwas gönnerisch über die „Flugblattaktion … mit deutscher Beteiligung“, die „im beschaulichen Bregenz“ stattgefunden habe.
„Volkstod”-Aktion in Vorarlberg
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Die Neuorientierung des EJR wird auch an den wenigen Meldungen der letzten Monate sichtbar. Im Aufruf zur Unterstützung der „nationalen“ „politischen“ Gefangenen findet sich auch Ralf Wohlleben, der als mutmaßlicher Unterstützer des NSU in Untersuchungshaft sitzt. Mit der „Volkstod“-Masche versucht der EJR etwas verspätet, die Aktionen deutscher Neonazis zu imitieren.
Offen ist, warum die Behörden bisher offensichtlich nichts gegen die Blog-Betreiber unternommen haben. Der Hohenemser Gemeinderat Bernhard Amann hat schon vor längerer Zeit Anzeige wegen des Verdachts der NS-Wiederbetätigung gegen EJR erstattet.