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Wien / Graz: Geschworene und Grolitsch fehlen, Hitler allgegenwärtig

Der Wie­ner Wie­der­be­tä­ti­gungs­pro­zess gegen Gott­fried Küs­sel und Co. begann mit einer pein­li­chen Pan­ne: es waren nicht genü­gend Geschwo­re­ne anwe­send. Im Gra­zer NS-Ver­­­bots­­ge­­set­z­­pro­­zess fehl­te dage­gen eine wich­ti­ge Zeu­gin: Lis­beth Gro­lit­sch, die all­zeit Getreue, ver­sag­te sich dem Gericht, weil sie „schon über 80“ (Stan­dard, 15.5.2012) sei und außer­dem gera­de im Aus­land. „Gott­fried Küs­sel und Franz Radl jun., […]

15. Mai 2012


„Gott­fried Küs­sel und Franz Radl jun., hin­ter Git­tern.” (Anti-EU-Demons­tra­ti­on 2008) Quel­le: de.indymedia.org
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Mit klei­nen Wider­sprü­chen die­ser Art wird die frü­he­re Arbeit­ge­be­rin von Franz Radl sicher fer­tig – wenn sie denn über­haupt noch auf­taucht. Denn Gro­lit­sch (90) ist so wie ihr Deut­sches Kul­tur­werk Euro­päi­schen Geis­tes (DKEG) nicht nur alt, son­dern auch öffent­lich­keits­scheu. Aber viel­leicht behilft sich das Gericht mit ihrem zwei­ten Stell­ver­tre­ter im DKEG, Josef Ebert (ihr ers­ter Stell­ver­tre­ter, der Alt­na­zi Her­bert Schwei­ger, ist 2011 ver­stor­ben)? Von Ebert stammt eine hym­ni­sche Wür­di­gung Hit­lers, die den Ange­klag­ten Franz Radl sicher anspricht:

„Die Erneue­rung Deutsch­lands, das Ziel der Poli­tik Adolf Hit­lers, wirk­te sicht­bar auf allen Ebe­nen des öffent­li­chen Lebens, über Stän­de und Klas­sen hin­weg, weck­te wie­der den Stolz auf die Tra­di­tio­nen und mach­te die Erzie­hung der Jugend in die­sem Sin­ne zur Pflicht“.

Über Radl sag­te ein stei­ri­scher Ver­fas­sungs­schüt­zer beim Pro­zess: „Bei Herrn Radl ist in der Woh­nung der Adolf Hit­ler all­ge­gen­wär­tig“. Auch da ist er nicht der einzige.