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Wiener Neustadt: Kokain mit Hitler und Strache

Der Ange­klag­te hat­te schon sechs Vor­stra­fen und vier Jah­re Haft hin­ter sich. Vor dem Geschwo­re­nen­ge­richt in Wie­ner Neu­stadt stand er am Diens­tag, 14.2. wegen des Ver­dachts des Ver­bre­chens gegen das NS-Ver­­­bots­­ge­­setz, gefähr­li­cher Dro­hung, Haus­frie­dens­bruch, Frei­heits­ent­zie­hung und Dieb­stahl. Die Ver­ant­wor­tung von Micha­el S. war nicht ganz sze­ne­ty­pisch: “Ich war auf Koka­in, kann mich kaum erin­nern“, erzählte […]

16. Feb 2012

Die Ver­ant­wor­tung von Micha­el S. war nicht ganz sze­ne­ty­pisch: “Ich war auf Koka­in, kann mich kaum erin­nern“, erzähl­te er dem Gericht. Bes­ser pass­te das Datum: am 20. April 2011 ras­te­te er am Bahn­hof in Möd­ling aus und mal­trä­tier­te eine Glas­tür mit Hän­den und Füßen. Als ihn der ÖBB- Schaff­ner Yük­sel Y. zu beru­hi­gen ver­sucht, beschimpft ihn S.:“Scheiß Kana­ken! Wenn HC Stra­che an die Macht kommt, dann wan­dert ihr in die Gas­kam­mer!“. Dann riss er sich – so der Kurier – sein T‑Shirt vom Leib, zeig­te ein täto­wier­tes, ver­kehr­tes Haken­kreuz und droh­te dem Schaff­ner: “Ich hole mei­ne Freun­de, stech‘ dich nie­der!“. Zum Abschluss noch die ein­schlä­gi­ge Gruß­ges­te mit dem pas­sen­den Spruch.

Im Okto­ber 2011 ver­such­te er dann, sei­ner Ver­haf­tung zu ent­ge­hen, flüch­te­te sich in eine Woh­nung und hin­der­te – laut Ankla­ge – die Bewoh­ner, ein Ehe­paar, am Ver­las­sen der Woh­nung. Ver­ur­teilt wur­de Micha­el S. nach dem Ver­bots­ge­setz und wegen des Dieb­stahls einer DVD. In den ande­ren Punk­ten der Ankla­ge wur­de S. frei­ge­spro­chen. Das Urteil, 8 Mona­te unbe­dingt und 6 Mona­te bedingt, ist noch nicht rechtskräftig.

Quel­le: Kurier, 15.2.2012