Franzelin erklärte dem „Kurier“, am 9.12.2010 einen Rucksack und eine Militärhose beim „Nationalen Versandhaus“ bestellt zu haben. Von den in Österreich strafbaren Aufdrucken wie „88“, „Deutsches Reich“ bzw. „Schwarze Sonne“, mit denen etliche Materialien dort beschriftet sind, will er nichts bemerkt bzw. nicht ihre Bedeutung gewusst haben.
Vermutlich sieht das Susanne Winter, die wegen Verhetzung verurteilte FPÖ-Abgeordnete auch so ähnlich. Auf ihrem alten Facebook-Profil war sie mit dem „Nationalen Versandhaus“ befreundet, wie die „Kleine Zeitung“ am 25.5.2011 berichtete. Das Nationale Versandhaus warb damals „mit einem Zitat des NS-Politikers Rudolf Hess, mit Adolf Hitlers ‚Mein Kampf’ und dem braunen Hetzfilm ‚Der ewige Jude’“ (Kleine Zeitung). Heute präsentiert sich das Nationale Versandhaus vergleichsweise aufgeräumt: mit Werbung für ein T‑Shirt „Kaffee88“ und einen Gürtel „NS-Hardcore“.
Das alles hat Franzelin natürlich nicht gesehen, sondern, wie er dem „Kurier“ beschreibt, einen „Begriff im Internet eingegeben und bin auf diese Seite gekommen“ (Kurier, 27.1.2012). Welchen unschuldigen Begriff Franzelin da eingetippt hat, wird leider nicht verraten. Der Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell tobt jedenfalls. „Das ist eine Sauerei.” (Kurier) Er meint aber nicht den Bestellvorgang, sondern die Steuersünder, die Millionen aus dem Land bringen und dafür Datenschutz erhalten. Vermutlich weiß er nicht, dass es seine Partei ist, die besonders vehement das Bankgeheimnis für die Steuersünder verteidigt.
Quelle: Kurier, 27.1.2012