Hall (Tirol): Hausdurchsuchung bei einem „Heimaterben“Lesezeit: 2 Minuten

Vor weni­gen Tagen führ­te der Tiro­ler Ver­fas­sungs­schutz bei Harald F. (29) eine Haus­durch­su­chung durch. F. steht im Ver­dacht der NS-Wie­­der­­be­­tä­­ti­­gung und der Nöti­gung. Den Behör­den war F. laut Tiro­ler Tages­zei­tung schon bes­tens bekannt: Rund zwei Dut­zend Ein­tra­gun­gen soll sein Poli­zei­re­gis­ter auf­wei­sen. Bei der Haus­durch­su­chung wur­den laut TT diver­se Daten­trä­ger und der Com­pu­ter beschlag­nahmt. Als Grund […]

19. Dez 2011

Bei der Haus­durch­su­chung wur­den laut TT diver­se Daten­trä­ger und der Com­pu­ter beschlag­nahmt. Als Grund für die Ermitt­lun­gen und die Haus­durch­su­chung wur­de ange­führt, dass sich die Freun­din von F. an die Poli­zei gewandt habe..

Die Frau, die selbst in der rech­ten Sze­ne aktiv ist, hat Anzei­ge wegen Nöti­gung erstat­tet, nach­dem ihr „Ex“ sie offen­sicht­lich gewalt­tä­tig bedroht hat. Sie soll bei der Anzei­ge auch über das rechts­extre­me Umfeld sowie über einen geplan­ten Anschlag auf eine Staats­an­walt­schaft in Deutsch­land gespro­chen haben, was nach Anga­ben der Behör­den „durch die bis­he­ri­gen Ermitt­lun­gen nicht erhär­tet wer­den konn­te“ (TT).

Harald F., der Deut­scher ist, soll laut TT im Som­mer an der Grün­dung einer rech­ten Grup­pie­rung betei­ligt gewe­sen sein, die am 13. Novem­ber an einer von der „Süd­ti­ro­ler Frei­heit“ ver­an­stal­te­ten Demons­tra­ti­on am Bren­ner gegen die „Unrechts­gren­ze“ mit­mar­schier­te. Das Mot­to der Demo war übri­gens „Tirol-Patrio­ten sind kei­ne Nazi-Idioten!“

F. trat jeden­falls im August als Mit­ver­an­stal­ter eines Neo­na­zi-Kon­zerts mit der Nazi-Band „Pro­jekt W.“ (W für Wider­stand) und der Lie­der­ma­che­rin Finn­ja auf. Kurz zuvor hat F. vier Mona­te in der BRD aus­ge­fasst, was ihn nicht sehr gefreut haben dürfte.


Lie­der­ma­che­rin Finnja

Pro­jekt W ist eine Nazi-Cover-Band aus Thü­rin­gen, deren Reper­toire die wich­tigs­ten Nazi-Bands von Divi­si­on Ger­ma­nia, Luni­koff bis Stahl­ge­wit­ter und Skrew­dri­ver umfasst, wäh­rend die Öster­rei­che­rin Finn­ja bei ihren Tex­ten etwas vor­sich­ti­ger, aber den­noch ein­schlä­gig genug ist.


„Pro­jekt W.“

Für die „Hei­mater­ben Tyrol“ war es das „Eröff­nungs­fest“. In der Ein­la­dung wur­den die Besu­che­rIn­nen für­sorg­lich dar­auf auf­merk­sam gemacht, wie man am bes­ten nicht auf­tre­ten soll­te: „Eine Anmer­kung noch: Sym­bo­le, T‑shirts und alles wei­te­re was unter den Ver­bots § fällt, ist kei­nes­falls erwünscht, dan­ke dafür!!!“ Die „Hei­mater­ben Tyrol“ waren auch beim Auf­marsch am Bren­ner am 13. Novem­ber dabei.

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