Hall (Tirol): Hausdurchsuchung bei einem „Heimaterben“

Vor weni­gen Tagen führte der Tirol­er Ver­fas­sungss­chutz bei Har­ald F. (29) eine Haus­durch­suchung durch. F. ste­ht im Ver­dacht der NS-Wieder­betä­ti­gung und der Nöti­gung. Den Behör­den war F. laut Tirol­er Tageszeitung schon bestens bekan­nt: Rund zwei Dutzend Ein­tra­gun­gen soll sein Polizeireg­is­ter aufweisen.

Bei der Haus­durch­suchung wur­den laut TT diverse Daten­träger und der Com­put­er beschlagnahmt. Als Grund für die Ermit­tlun­gen und die Haus­durch­suchung wurde ange­führt, dass sich die Fre­undin von F. an die Polizei gewandt habe..

Die Frau, die selb­st in der recht­en Szene aktiv ist, hat Anzeige wegen Nöti­gung erstat­tet, nach­dem ihr „Ex“ sie offen­sichtlich gewalt­tätig bedro­ht hat. Sie soll bei der Anzeige auch über das recht­sex­treme Umfeld sowie über einen geplanten Anschlag auf eine Staat­san­waltschaft in Deutsch­land gesprochen haben, was nach Angaben der Behör­den „durch die bish­eri­gen Ermit­tlun­gen nicht erhärtet wer­den kon­nte“ (TT).

Har­ald F., der Deutsch­er ist, soll laut TT im Som­mer an der Grün­dung ein­er recht­en Grup­pierung beteiligt gewe­sen sein, die am 13. Novem­ber an ein­er von der „Südtirol­er Frei­heit“ ver­anstal­teten Demon­stra­tion am Bren­ner gegen die „Unrechts­gren­ze“ mit­marschierte. Das Mot­to der Demo war übri­gens „Tirol-Patri­oten sind keine Nazi-Idioten!“

F. trat jeden­falls im August als Mitver­anstal­ter eines Neon­azi-Konz­erts mit der Nazi-Band „Pro­jekt W.“ (W für Wider­stand) und der Lie­der­ma­cherin Finn­ja auf. Kurz zuvor hat F. vier Monate in der BRD aus­ge­fasst, was ihn nicht sehr gefreut haben dürfte.


Lie­der­ma­cherin Finnja

Pro­jekt W ist eine Nazi-Cov­er-Band aus Thürin­gen, deren Reper­toire die wichtig­sten Nazi-Bands von Divi­sion Ger­ma­nia, Lunikoff bis Stahlge­wit­ter und Skrew­driv­er umfasst, während die Öster­re­icherin Finn­ja bei ihren Tex­ten etwas vor­sichtiger, aber den­noch ein­schlägig genug ist.


„Pro­jekt W.“

Für die „Hei­mater­ben Tyrol“ war es das „Eröff­nungs­fest“. In der Ein­ladung wur­den die BesucherIn­nen für­sor­glich darauf aufmerk­sam gemacht, wie man am besten nicht auftreten sollte: „Eine Anmerkung noch: Sym­bole, T‑shirts und alles weit­ere was unter den Ver­bots § fällt, ist keines­falls erwün­scht, danke dafür!!!“ Die „Hei­mater­ben Tyrol“ waren auch beim Auf­marsch am Bren­ner am 13. Novem­ber dabei.