Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Strache, Scheuch und die Freimaurer

Anders Beh­ring Brei­vik, der rechts­extre­me Atten­tä­ter von Oslo, posier­te in der Frei­mau­rer-Uni­form, dem „Schurz“. Mehr hat es nicht gebraucht: Neo­na­zis und Rechts­extre­me sehen dar­in natür­lich den ein­deu­ti­gen Beweis, dass die Frei­mau­rer und mit ihnen „die Juden” für die Atten­ta­te ver­ant­wort­lich sei­en. Die Nazi-Pro­pa­gan­da von der „jüdisch-frei­mau­re­ri­schen” Ver­schwö­rung lebt wie­der auf.

21. Aug. 2011

Im brau­nen Teil des Inter­net kur­sie­ren bereits Ver­sio­nen, in denen der Täter als ein Zio­nist gebrand­markt wird, der anti­zio­nis­ti­sche Jugend­li­che erschos­sen habe. Heinz-Chris­ti­an Stra­che, Par­tei­chef der FPÖ, beeilt sich, in sei­nen Inter­views zu den Atten­ta­ten dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es eben­so „absurd“ und „pie­tät­los“ wäre, die Mit­glied­schaft von Brei­vik bei den Frei­mau­rern ursäch­lich mit dem Atten­tat in einen Zusam­men­hang zu brin­gen wie die Poli­tik der FPÖ. War­um macht er das?


Brei­vik in unter­schied­li­cher Ver­klei­dung: Als Frei­mau­rer, in einer Fan­ta­sie­uni­form (einer ver­än­der­ten Uni­form­ja­cke der Mari­nes) und als Kampftaucher

In allen Inter­views seit dem Mas­sa­ker von Oslo betont Stra­che, dass es falsch wäre, die Frei­mau­re­rei von Brei­vik in einen Zusam­men­hang mit den Atten­ta­ten zu brin­gen. Stra­che hat die Kom­bi­na­ti­on Brei­vik – Frei­mau­rer mehr­fach geübt. Begon­nen hat er damit in einem Inter­view mit „Öster­reich“, als er zu sei­ner Bera­te­rin Eli­sa­beth Saba­dit­sch-Wolff befragt wurde:

ÖSTERREICH: Ihre Bera­te­rin Saba­dit­sch wur­de vom Oslo-Atten­tä­ter zitiert.
STRACHE: Soweit ich weiß, hat der irre Atten­tä­ter in sei­ner Hass­schrift u. a. auch auf den Papst oder die Frei­mau­rer Bezug genom­men. Dar­aus eine Ursäch­lich­keit oder Ver­ant­wort­lich­keit kon­stru­ie­ren zu wol­len, wäre genau­so absurd, wie das bei Frau Saba­dit­sch-Wolff absurd ist. (Öster­reich, 29.7.2011)

Her­aus­ge­kom­men ist dabei in sei­nen fol­gen­den Inter­views und Stel­lung­nah­men qua­si eine „Ver­fei­ne­rung“ des ursprüng­li­chen Topos (Brei­vik – Frei­mau­rer), näm­lich Brei­vik – Frei­mau­rer – Freimaurer-Terrorist:

  • „Also ich fin­de es unfass­bar und pie­tät­los, wel­che Zusam­men­hän­ge poli­ti­sche Mit­be­wer­ber da kon­stru­iert haben. Es wäre genau­so absurd zu behaup­ten: Die­ser irre Psy­cho­path war Frei­mau­rer — und ist das jetzt der neue Frei­mau­rer-Ter­ro­ris­mus? Und haben sich jetzt schon alle von Vra­nitz­ky bis Androsch für ihn ent­schul­digt?“ (Die Pres­se, 5.8. 2011)

  • „Ich wür­de nie­mals behaup­ten, dass es sich um ein Atten­tat eines Frei­mau­rer-Ter­ro­ris­ten gehan­delt hat, nur weil der ver­haf­te­te Mann Mit­glied einer Loge ist. Die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen müs­sen jetzt alles Not­wen­di­ge unter­neh­men, damit sich Atten­ta­te wie die­ses nicht mehr wie­der­ho­len.“ (Neue Freie Zei­tung, 11.8.2011)

  • „Das ist beson­ders per­fi­de und pie­tät­los. Es ist – gelin­de gesagt – eine Saue­rei, die FPÖ wider bes­se­res Wis­sen in einen Zusam­men­hang zu brin­gen mit einem psy­cho­pa­thi­schen Mas­sen­mör­der irgend­wo in Skan­di­na­vi­en. Genau­so falsch und pie­tät­los wäre es zu sagen, es wäre Frei­mau­rer­ter­ror, weil die­ser Irre Mit­glied bei den Frei­mau­rern ist.“ ( Öster­reich, 14.8.2011)

Zeit­gleich mit Stra­ches Frei­mau­rer-Zuord­nun­gen pla­gen sich noch ande­re pro­mi­nen­te Frei­heit­li­che mit einer angeb­li­chen Frei­mau­rer-Ver­schwö­rung her­um: die Gebrü­der Uwe und Kurt Scheuch. Am 4.8. lässt Kurt Scheuch, Klub­ob­mann der FPK und Bru­der des ver­ur­teil­ten Uwe Scheuch, über eine Pres­se­aus­sendung mit­tei­len: „Wel­che Ver­bin­dun­gen der Rich­ter Chris­ti­an Lieb­hau­ser-Karl zur lin­ken Reichs­hälf­te und zu den Frei­mau­rern pflegt, wer­den wir uns noch genau­er anschau­en.“ (OTS FPK 4.8.2011)

Am 6.8. nimmt Uwe Scheuch den Ball des Bru­ders auf:

„Klei­ne Zei­tung“: „In Ihrer Par­tei will man das Umfeld des Rich­ters aus­leuch­ten. Das ist niederträchtig.”
Scheuch: „Das fin­de auch ich absto­ßend. Ich wür­de so etwas nie tun. Was aber span­nend ist: Es wur­de mir zuge­tra­gen, dass der Kol­le­ge Lieb­hau­ser-Karl dem Netz­werk der Frei­mau­rer ange­hö­ren soll. Das wird man noch sagen dür­fen.“ (Klei­ne Zei­tung, 6.8.2011)

Absto­ßend für Uwe ist nur die Schnüf­fel­an­kün­di­gung sei­nes Bru­ders, nicht aber, was ihm (von die­sem?) zuge­tra­gen wur­de, dass der Rich­ter ein Frei­mau­rer sei: „Das wird man noch sagen dürfen.“

Wie stark der poli­ti­sche Druck, die Schnüf­fe­lei in Kärn­ten tat­säch­lich ist, lässt sich am bes­ten aus der Stel­lung­nah­me von Kärn­tens lei­ten­dem Staats­an­walt, Gott­fried Krainz, gegen­über der „Kro­ne“ (19.8.2011) able­sen: „Ich bin weder Frei­mau­rer noch bei der SP, wie behaup­tet wur­de. Der ein­zi­ge Ver­ein, wo ich je war, ist der MGV Annabichl.”

War­um soll man über­haupt sagen, dass der Rich­ter oder auch Brei­vik ein Frei­mau­rer ist? Weil damit ein alter natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­schwö­rungs­my­thos, der die Jahr­zehn­te in ver­schie­de­nen Vari­an­ten und Abwand­lun­gen über­lebt hat, neue Nah­rung erhält. Für Hit­ler, Goeb­bels und im beson­de­ren den Chef­ideo­lo­gen der Nazis, Alfred Rosen­berg, gab es eine „jüdisch-frei­mau­re­ri­sche Welt­ver­schwö­rung“, mit der das „inter­na­tio­na­le Juden­tum“ die Völ­ker zu unter­jo­chen und unter­gra­ben ver­su­che. Lin­ke Par­tei­en und Gewerk­schaf­ten waren in die­ser Nazi-Ideo­lo­gie als „jüdisch-bol­sche­wis­ti­schen Welt­ver­schwö­rung“ eben­so dabei.


„Das Schwar­ze Korps”, die Pro­pa­gan­da­zei­tung der Schutz­staf­fel der NSDAP (SS)

Uwe Scheuch und Stra­che ver­wen­den ein­fach die Zuord­nung Frei­mau­rer. Dabei kön­nen sie dar­auf ver­trau­en, dass das Attri­but „Frei­mau­rer“ sei­ne Wir­kung ent­fal­tet. Stra­che setzt mit sei­ner for­ma­len Distan­zie­rung und der Zuga­be „Frei­mau­rer-Ter­ro­ris­mus“ sogar noch eins drauf. Schon Jörg Hai­der und Ewald Stad­ler haben den Mythos der „Frei­mau­rer“ jah­re­lang gepflegt und im poli­ti­schen Dis­kurs warm­ge­hal­ten. Kurt Scheuch ist mit der Ver­gan­gen­heit noch direk­ter ver­drah­tet und bringt die „Frei­mau­rer“ auch mit der „lin­ken Reichs­hälf­te“ in Ver­bin­dung. Da fehlt zwar noch das Juden­tum, aber die gedank­li­chen Krü­cken sind bereitgestellt.

Ob irgend­ein Kärnt­ner Rich­ter oder der lei­ten­de Staats­an­walt tat­säch­lich Mit­glied der Frei­mau­rer ist bzw. Ver­bin­dun­gen zur lin­ken Reichs­hälf­te hat, ist völ­lig unin­ter­es­sant aber ent­lar­vend für Scheuch: Bezie­hun­gen zur rech­ten Reichs­hälf­te wären dem­nach ja erwünscht oder gar Vor­aus­set­zung, um das Rich­ter­amt kor­rekt aus­üben zu können.

Bei Brei­vik ist die Sache vor­der­grün­dig anders. Er spricht sei­ne Mit­glied­schaft bei den Frei­mau­rern selbst an, schmückt sich mit ihr, auch wenn er in sei­nem wir­ren Mani­fest den Frei­mau­rern kei­ne aktu­el­le poli­ti­sche Rele­vanz zubil­ligt, son­dern sie als Ver­wal­ter des kul­tu­rel­len Erbes abstem­pelt. Die Frei­mau­rer haben sich auch von Brei­vik sofort distan­ziert. Wen trotz­dem inter­es­siert, war­um Brei­vik hier mög­li­cher­wei­se bewusst fal­sche Spu­ren gelegt hat, sei auf den Bei­trag von Hen­rik Eber­le in der „Zeit“ ver­wie­sen („Nor­we­gens fal­scher Tem­pel­rit­ter“).

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Antisemitismus | BZÖ | FPK | FPÖ | Kärnten/Koroška | Neonazismus/Neofaschismus | Rechtsterrorismus | Verschwörungsideologien | Weite Welt

Beitrags-Navigation

« Facebook räumt auf
Braunau/Inn : Neonazi-Attacke mit Pfefferspray »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden
Newsletter