Am Donnerstag, 16.6.2011 wurde die Gedenktafel „Judenstein“, die im Jahr 2001 zur Erinnerung an die aus Wolfsberg vertriebenen und ermordeten Juden und Jüdinnen errichtet worden war, überklebt aufgefunden: „Es tut mir sehr leid, dass ich die Gedenktafel des Judensteins überkleben musste. Aber einen Tag länger möchte ich dieses Hakenkreuz nicht ansehen müssen“, war von anonymer Hand auf einem Plakat zu lesen. Nach einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ vom 18.6.2011 waren noch weitere Plakate angebracht, auf denen sich die unbekannten AutorInnen gegen Rechtsextremismus und Wiederbetätigung und gegen die Untätigkeit der Polizei aussprachen.
Die Polizeiinspektion Wolfsberg erklärte: „Wir haben nie eine Anzeige bekommen” (Kleine Zeitung), und der zuständige SPÖ-Stadtrat wusste weder von der Schmiererei noch von den Mahnplakaten etwas, ordnete aber die rasche Entfernung der Nazi-Schmiererei an. Das in blauer Farbe auf den „Judenstein“ aufgesprühte Hakenkreuz hatte anscheinend tagelang die Gedenktafel verunziert.
Bemerkenswert ist:
- Die Neonazi-Aktionen in Wolfsberg häufen sich
- Die Polizei in Wolfsberg fällt nicht durch Aktivität gegen Rechtsextreme auf
- Die Gegenaktion lässt erahnen, dass die Verfasser es für ratsam erachteten, anonym zu bleiben. Kärnten 2011!