Alpen-Donau-Königshofer auf „Kanaken“jagd im Konjunktiv

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Tie­fen Ein­blick ins sein Welt­bild erlaub­te wie­der ein­mal der durch sei­ne Ver­bin­dun­gen zur Nazi-Sei­te Alpen-Donau-Info und die Ver­brei­tung von Pam­phle­ten mit rechts­extre­mis­ti­schem Inhalt bekannt gewor­de­ne Tiro­ler FPÖ-Abge­ord­ne­te Königs­ho­fer. „Ich wür­de die­sen Kana­ken schnap­pen, in die marok­ka­ni­sche Bot­schaft in Wien brin­gen und ver­lan­gen, daß er bin­nen 24 Stun­den außer Lan­des gebracht wird. So muß man mit die­sem Gesin­del ver­fah­ren!!!”, for­mu­lier­te er in schlech­tem Deutsch auf sei­ner Facebook-Seite.

Der FPÖ-Abge­ord­ne­te bezog sich mit sei­nem ras­sis­ti­schen Aus­fluss auf einen Arti­kel in der Kro­nen­zei­tung über marok­ka­ni­sche Flücht­lin­ge, die nicht abge­scho­ben wer­den, weil sich Marok­ko wei­gert, ihnen dazu not­wen­di­gen Doku­men­te aus­zu­stel­len. Neben sei­nem schlech­ten Deutsch leg­te Königs­ho­fer aber auch noch sei­ne feh­len­de Bil­dung offen: Die Kana­ken leben näm­lich in Neu­ka­le­do­ni­en, und das liegt von Marok­ko aus gese­hen so ziem­lich ganz genau auf der ande­ren Sei­te unse­res Pla­ne­ten. Als Schimpf­wort wie­der­um ist das das Wort Kana­ke wenig geeig­net, seit sich Künst­le­rIn­nen ver­stärkt des Wor­tes zur offen­si­ven Dar­stel­lung von anti­ras­sis­ti­schen Inhal­ten bedie­nen. Das aber dürf­te Königs­ho­fer bis­her ver­bor­gen geblie­ben sein.

Bleibt die Fra­ge zu klä­ren, war­um Königs­ho­fer für sei­ne pein­li­che Schimpf­ka­no­na­de den Kon­junk­tiv wählt. Gut mög­lich, dass er schlicht die straf­recht­li­chen Kon­se­quen­zen fürch­tet. Die Gren­ze zur Ver­het­zung sowie zur Auf­for­de­rung zu Straf­ta­ten scheint jedoch über­schrit­ten zu sein. Jeden­falls über­schrit­ten ist König­ho­fers Zenit als Poli­ti­ker: Von der eige­nen Par­tei wegen über­gro­ßer Pein­lich­keit aufs Abstell­gleis ver­frach­tet, muss er sich mit pri­mi­tiv-pein­li­chen Ergüs­sen im öffent­li­chen Bewusst­sein halten.