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Köln/Wien : Strache Pro oder contra?

Da soll sich eine/r aus­ken­nen! Heinz-Chris­­ti­an Stra­che ist als Red­ner beim „Marsch für die Frei­heit“ am 7. Mai in Köln von den Repu­bli­ka­nern ange­kün­digt, wäh­rend ihn Pro NRW nicht als Teil­neh­mer bzw. Red­ner, son­dern nur als Unter­stüt­zer nennt. Köln war schon in der Ver­gan­gen­heit ein schwie­ri­ges Pflas­ter für öster­rei­chi­sche Frei­heit­li­che, das soll­te Harald Vilims­ky seinem […]

4. Mai 2011

Die Köl­ner Rechts­extre­men zit­tern schon seit Wochen vor Erre­gung: Zum „Marsch für die Frei­heit“ kommt auch ein Abge­sand­ter der „Tea Par­ty“ aus den USA. Wenn das kein Coup ist! Und dann noch die präch­ti­ge Lis­te der Unter­stüt­zer aus Öster­reich mit den vie­len fun­keln­den Titeln. Der Bri­ga­de­ge­ne­ral a.D. und stell­ver­tre­ten­de Klub­ob­mann der FPÖ im Wie­ner Land­tag, Wolf­gang Jung, dazu noch Johann Her­zog, ein ech­ter Vize­prä­si­dent des Land­ta­ges, Andre­as Möl­zer sowie­so, Gene­ral­se­kre­tär Harald Vilims­ky, Hans Jörg Jene­wein aus dem Bun­des­rat, Wer­ner Neu­bau­er mit dem berühm­ten Ver­ein „SOS Abend­land“, der Klub­ob­mann Johann Gude­nus, Susan­ne Win­ter (wer kennt die nicht?) – und Heinz-Chris­ti­an Stra­che natürlich!

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­moch­te die Pro-Bewe­gung unter Mühen rund 200 Teil­neh­me­rIn­nen nach Köln zu mobi­li­sie­ren. Dort wur­de von der hal­ben Stadt gegen die Rechts­extre­men von Pro Köln und Pro NRW pro­tes­tiert. Rechts­extre­me? „Bereits im Vor­feld ver­wehrt sich die FPÖ dage­gen, ins rech­te Eck gestellt zu wer­den, auch wird eine Ver­un­glimp­fung der Bür­ger­be­we­gung “pro Köln” als “rechts­ra­di­ka­le Grup­pe” schärfs­tens zurück­ge­wie­sen“, erklär­te die FPÖ in wei­ser Vor­aus­sicht schon im Jahr 2009 vor dem Anti-Isla­mi­sie­rungs­kon­gress von Pro Köln. Die Bür­ge­rIn­nen Kölns waren ande­rer Mei­nung. Sie sind es auch dies­mal, obwohl die FPÖ mit mehr Unter­stüt­ze­rIn­nen als je zuvor zum „Marsch für die Frei­heit“ auf­ruft, lässt sich der Vor­wurf nicht so ein­fach abschüt­teln. Patrik Brink­mann, der schwe­di­sche Mil­lio­när, frü­her NPD, dann DVU, dann Pro-Unter­stüt­zer und zu Beginn die­ses Jah­res noch beim WKR-Ball in Wien, hat mitt­ler­wei­le häss­li­che Wor­te zur Pro-Bewe­gung ausgesprochen:

Ich habe immer gesagt, dass es für mich wich­tig ist eine mora­li­sche Hal­tung in die Poli­tik ein­zu­brin­gen. Dazu gehört jede Art von Deka­denz, von Unter­stüt­zung des Natio­nal­so­zia­lis­mus und Anti­se­mi­tis­mus abzu­leh­nen. Alex­an­der Schle­sin­ger ver­stößt gegen alle Kri­te­ri­en. Ich wuss­te von die­sen Din­gen nichts. Man­fred Rouhs hat mich offen­bar bewusst falsch infor­miert. Damit ist jede Grund­la­ge für eine Zusam­men­ar­beit ent­zo­gen. (Quel­le: pi-news.net)

Har­te Wor­te des Ex-NPD, Ex-DVU und Ex-Pro-Stars Brink­mann! Nun gut, auch Brink­mann hat sich für den „Marsch für die Frei­heit“ ange­sagt – unter­stüt­zend als „Unter­neh­mer und Deutsch­land-Reprä­sen­tant des Städ­te­bünd­nis­ses gegen Isla­mi­sie­rung“. Die klei­nen Unklar­hei­ten betref­fend die Unter­stüt­zung von Natio­nal­so­zia­lis­mus und Anti­se­mi­tis­mus wer­den sich wohl auch noch irgend­wie aus­re­den lassen.

Und soll­te Stra­che wirk­lich nicht nach Köln kom­men, weil ihn Vilims­ky doch vor­ge­warnt hat oder weil er noch die aus­ge­wo­ge­ne Toten­re­de für den 8. Mai ein­stu­die­ren muss: Beim nächs­ten Bur­schen­schaf­ter-Ball kann man auch noch reden. Wer­ner Neu­bau­er kann ja ersatz­wei­se sei­ne Rede vom März 2010 wie­der­ho­len. Kommt sicher gut an!

Sie­he auch: bnr.de — „Frei­heit­li­ches Groß­ereig­nis“ (zugäng­lich mit Abo)