Wie Kurzmann im aktuellem Interview mit dem Standard und schon Anfang 2009 gegenüber dem Falter bestätigte, ist er noch immer Mitglied bei dem Verein Kameradschaft IV (K IV). FPÖ-Sprecher der Steiermark, Karl Heinz Grünsteidl, behauptete noch 2008, dass Kurzmann „sicher nicht mehr“ Mitglied der K IV sei (Vorarlberger Tageszeitung, 20.7.2008).
Die Kameradschaft wird vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes wie folgt beschrieben „Die Kameradschaft IV (K IV) ist eine […] rechtsextreme Veteranenorganisation ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS. Die K IV versucht die Waffen-SS, die vom Nürnberger Gerichtshof als Teil der SS zu einer verbrecherischen Organisation erklärt wurde, als vierten Wehrmachtsteil und damit als unbedenklich hinzustellen und leitet ihren Namen daraus ab.“
Kurzmann verteidigt im derstandard.at-Interview die Kameradschaft IV: „Weil die Leute, die ich dort kennengelernt habe, anständige Leute sind. Sie haben als Soldaten in einer sehr schwierigen Zeit ihre Pflicht erfüllt und es nicht verdient, ständig angeschüttet oder vernadert zu werden.“
alpen-donau.info veröffentlichte am 10. Juni 2010 einen übersetzten Beitrag von Krisztián Németh, in dem berichtet wird, dass eine Abordnung der neonazistischen und paramilitärischen „Ungarischen Nationalen Front (MNA)“ auf Einladung der steirischen K IV an einer Gedenkveranstaltung in Dég teilgenommen haben. Die ungarischen Nazis schreiben, dass sie „mit großer Sympathie empfangen” und zu einer weiteren Veranstaltung eingeladen worden seien.
Gedenkfeier in Dég, mit der Kameradschaft IV und der „Ungarischen Nationalen Front (MNA)“ — dieses Bild wurde auf alpen-donau.info veröffentlicht
Die österreichischen Neonazis von alpen-donau.info berichten immer wieder über Wehrsportübungen der „Ungarischen Nationalen Front (MNA)“. Der MNA-Führer drohte öffentlich, dass „die neue Welt im Feuer, Schmutz und Blut geboren wird“ — worauf man sich (militärisch) vorbereite.
Die MNA bei einer Wehrsportübung — diese Bilder wurden auf alpen-donau.info veröffentlicht
Es stellt sich die Frage, welche Verbindungen es zwischen österreichischen Neonazis und den Wehrsportlern in Ungarn gibt und ob sich die auf das Veröffentlichen von Texten über Wehrsportübungen beschränken.
Außerdem wüssten wir gerne: Hat Gerhard Kurzmann, immerhin Spitzenkandidat der FPÖ für die steirischen Landtagswahlen, nicht gewusst, dass sich seine steirischen Kameraden von der K IV mit den ungarischen Neonazis freundschaftlich treffen? Und wenn er’s nicht gewusst haben sollte, was sagt er dazu?
Die MNA bei einer Wehrsportübung — dieses Bild wurde auf alpen-donau.info veröffentlicht
Das Interview im Standard
DÖW-Meldung
DÖW über die Kameradschaft IV