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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Wer war Walter Sucher?

Wer war der Mann, an des­sen Grab sich am 27. Sep­tem­ber eine illus­tre Schar an Bur­schen­schaf­tern, dar­un­ter eine Rei­he von FPÖ-Poli­ti­kern, ein­ge­fun­den hat­te: einer, der Groß­deutsch­land hin­ter­her­wein­te und kei­ne Berüh­rungs­ängs­te mit beken­nen­den Neo­na­zis zeigte.

3. Okt. 2024
Burschenschafter beim Totengedenken am 8.5.04 am Wiener Heldenplatz
Burschenschafter beim Totengedenken am 8.5.04 am Wiener Heldenplatz

Inner­halb der deutsch­völ­ki­schen und rechts­extre­men Sze­ne Öster­reichs war Wal­ter Sucher über meh­re­re Jahr­zehn­te bekannt. Der Ring Volks­treu­er Ver­bän­de (RVV, frü­her auch „Rat Volks­treu­er Ver­bän­de“), dem Sucher über vie­le Jah­re als Obmann vor­stand, bewein­te bis 2012 fast jedes Jahr am 8. Mai die Nie­der­la­ge von Nazi-Deutsch­land und des­sen Gefal­le­ne unter dem Vor­wand eines „Toten­ge­den­kens“. Der RVV war neben dem „Wie­ner Kor­po­ra­ti­ons Ring“ (WKR) Mit­ver­an­stal­ter die­ser geschichts­re­vi­sio­nis­ti­schen Veranstaltung.

Sucher (Jahr­gang 1934) hat­te im Unter­schied zu sei­nem Vor­gän­ger­ob­mann im RVV, Roland Tim­mel (SS-Offi­zier, Blut­or­dens­trä­ger), den Natio­nal­so­zia­lis­mus nur als Kind erlebt, war aber sehr früh gemein­sam mit Nor­bert Bur­ger, dem spä­te­ren Grün­der der neo­na­zis­ti­schen Par­tei NDP (Natio­nal­de­mo­kra­ti­sche Par­tei) Mit­glied der Bur­schen­schaft Olym­pia (damals „Aka­de­mi­scher Bund Olym­pia“) gewor­den und hat­te nie Berüh­rungs­ängs­te mit beken­nen­den Neo­na­zis. Dem Süd­ti­rol-Ter­ro­ris­ten Nor­bert Bur­ger gra­tu­lier­te er namens des RVV 1979 öffent­lich zu des­sen 50. Geburts­tag. Dies war ein eben­so deut­li­ches Zei­chen wie sein Bei­trag in der neo­na­zis­ti­schen Zeit­schrift „Klar­text“ (Nr. 3/1979) der NDP, in der er dage­gen wet­ter­te, den „alten, volks­tüm­li­chen und umfas­sen­den Begriff ‚deutsch‘ staats­po­li­tisch ein­zu­en­gen und nur auf die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land zu bezie­hen“.

Noch kurz vor sei­nem Tod bekräf­tig­te er beim Bur­schen­tag der Deut­schen Bur­schen­schaft im Jahr 2023, die­se klar rechts­extre­me Posi­ti­on, indem er „dem Stre­ben nach der voll­stän­di­gen Einig­keit des Deut­schen Vol­kes“ das Wort rede­te und die „blei­ben­de Tren­nung von den deut­schen Ost­ge­bie­ten“ (zit. nach autonome-antifa.org, 29.9.24) bejam­mer­te.

In den 80er und 90er-Jah­ren war Sucher Bezirks­rat der FPÖ und Mit­glied der Wie­ner Lan­des­par­tei­lei­tung, was kein Hin­der­nis dar­stell­te, 1987 bei der neo­na­zis­tisch ori­en­tier­ten „Akti­ons­ge­mein­schaft für Poli­tik“ (AFP) als Refe­rent auf­zu­tre­ten. The­ma: „Die par­la­men­ta­ri­sche Ver­tre­tung des natio­na­len und des frei­heit­li­chen Lagers seit 1945 und die Systemparteien“.

Am 23. Mai 1945 wur­de die Deut­sche Reichs­re­gie­rung von den Sie­ger­mäch­ten gegen herr­schen­des Völ­ker­recht gefan­gen­ge­setzt. Ab die­sem Zeit­punkt ist das Deut­sche Reich, obzwar exis­tent, nicht hand­lungs­fä­hig. Im Staats­ge­biet des Rei­ches haben sich drei deut­sche Staa­ten gebil­det. Die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, die Deut­sche Demo­kra­ti­sche Repu­blik und die Repu­blik Öster­reich. […] Die seit­her in allen deut­schen Teil­staa­ten herr­schen­de Geschichts­auf­fas­sung von der Allein­schuld aller Deut­schen an Krieg, Not und Ver­trei­bung wird von den Rats­mit­glie­dern als his­to­risch falsch abge­lehnt und ver­ur­teilt. Der Rat der Volks­treu­en Ver­bän­de for­dert, daß die deut­sche Jugend in den drei deut­schen Staa­ten durch Erzie­hung und Schu­le wie­der zu geschichts- und volks­be­wuß­ten Deut­schen erzo­gen wird. Wenn die Deut­schen schon his­to­risch bedingt gezwun­gen sind, in ver­schie­de­nen Staa­ten zu leben, dann muß wenigs­tens das gemein­sa­me Erbe der Spra­che, Kul­tur, Geschich­te und Nati­on erhal­ten blei­ben. […] In einem geein­ten frei­en Deutsch­land, ver­bun­den durch glei­ches Volks­tum, glei­che Geschich­te und glei­che Kul­tur mit einem frei­en Öster­reich, im Her­zen eines geein­ten Euro­pas, sieht der Rat der Volks­treu­en Ver­bän­de den bes­ten Garan­ten für eine glück­li­che Zukunft unse­rer gelieb­ten Hei­mat Öster­reich. (Wal­ter Sucher, Die Kame­rad­schaft, 7–8/1985)

(zit. nach DÖW (Hg.), Hand­buch des öster­rei­chi­schen Rechts­extre­mis­mus, 1994, S. 207)

Ein star­kes Stück hat­te sich Sucher im Jahr 1982 geleis­tet, als er und 20 wei­te­re Per­so­nen eine Kla­ge gegen das DÖW ange­strengt hat­ten mit dem Vor­wurf, im Buch „Rechts­extre­mis­mus in Öster­reich nach 1945“ „durch die Aus­drü­cke ‚demo­kra­tie­feind­lich‘ und ‚Neo­fa­schis­ten‘ in ihrer Ehre gekränkt“ wor­den zu sein. Die Ver­hand­lung ende­te mit einem Vergleich.

Ein Jahr­zehnt spä­ter fand sich Sucher dann aller­dings im „Hand­buch des öster­rei­chi­schen Rechts­extre­mis­mus“ deut­lich als Rechts­extre­mist cha­rak­te­ri­siert. Zu Recht, wie nicht nur sein Enga­ge­ment bei den „Toten­ge­den­ken“ am 8. Mai, son­dern etwa auch sein Auf­tritt als Dele­gier­ter am Lan­des­par­tei­tag der Wie­ner FPÖ im Jahr 2006 beleg­ten. Das DÖW schrieb im Mai 2006:

Wei­ters sprach Sucher von der zu erhal­ten­den Wort­wahl der Deutsch­völ­ki­schen. Man las­se es sich nicht neh­men, Lie­der wie die SS-Hym­ne „Wenn alle untreu wer­den” auch heu­te noch zu sin­gen. Schließ­lich been­de­te Sucher sei­ne Rede mit einem Gruß, „der wirk­lich unser alter Gruß ist. Ich grüße euch alle mit einem kräfti­gen Heil!“

Nach­dem 2013 end­lich die rechts­extre­men Toten­ge­den­ken des WKR und RVV durch Befrei­ungs­fei­ern ver­drängt wer­den konn­ten, wur­de es, abge­se­hen von sei­nem Auf­tritt 2023, ziem­lich still um Wal­ter Sucher und den RVV. Beruf­lich werk­te er noch bis 2017 als geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter einer Immo­bi­li­en­fir­ma, die bald nach sei­nem Abgang in den Kon­kurs ging.

Am 10. Sep­tem­ber 2024 ver­starb Wal­ter Sucher. Der „Ring Volks­treu­er Ver­bän­de“, dem er jahr­zehn­te­lang vor­stand, däm­mert noch vor sich hin.

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Schlagwörter: Burschen-/Mädelschaften/Korporationen | FPÖ | Neonazismus/Neofaschismus | Wien

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