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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Faktencheck: Die FPÖ, die Gebärmutter und die Abtreibungsfrage

SPÖ-Chef Andre­as Babler hat­te in der TV-Debat­te am 20.9. den Vor­wurf erho­ben, dass Frau­en, die einen Schwan­ger­schafts­ab­bruch vor­neh­men las­sen, von der FPÖ als „per­vers“ bezeich­net wür­den. Kickl gab sich ahnungs­los: „Weiß gar nicht, wovon Sie spre­chen.“ Wir hel­fen dem schwin­den­den Gedächt­nis nach. Ein Faktencheck.

25. Sep. 2024
Herbert Kickl (Wahlduell mit Andreas Babler; Screenshot ORF 20.9.24)
Herbert Kickl (Wahlduell mit Andreas Babler; Screenshot ORF 20.9.24)

Schwangerschaftsabbruch: Für die FPÖ eine Perversion?

Zuletzt war es die FPÖ-Abge­ord­ne­te Rosa Ecker, die in einer Pres­se­aus­sendung (19.7.23) die Hal­tung der Grü­nen zu Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen als „eine rein ‚ideo­lo­gi­sche Per­ver­si­on‘“ bezeich­net hatte,

um unser tra­di­tio­nel­les Frau­en- und Fami­li­en­bild suk­zes­si­ve aus unse­ren Köp­fen zu ent­fer­nen. (…) Es braucht ein Umden­ken, damit der ers­te Gedan­ke einer schwan­ge­ren Frau nicht der Schwan­ger­schafts­ab­bruch sein darf. Denn es han­delt sich um ein Leben, für das es eine Ver­ant­wor­tung zu tra­gen gilt.

Was hat die FPÖ-Abge­ord­ne­te Ecker zu ihrem ideo­lo­gi­schen Aus­ras­ter ver­an­lasst, in dem sie Frau­en als ers­ten Gedan­ken bei einer Schwan­ger­schaft den Abbruch unter­stell­te? Die Grü­nen hat­ten eine Steu­er­sen­kung bei Ver­hü­tungs­mit­teln wie Spi­ra­le und Pil­le gefor­dert, die im Unter­schied zu potenz­för­dern­den Mit­teln mit dem vol­len Steu­er­satz belegt sind. Auch bei Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen sol­le der ermä­ßig­te Steu­er­satz ange­wen­det wer­den. Das ist also für die FPÖ-Abge­ord­ne­te eine „ideo­lo­gi­sche Perversion“.

Keine Einzelmeinung von FPÖ-Abgeordneten

Kickl war 2009 noch nicht FPÖ-Chef, aber FPÖ-Abge­ord­ne­ter, als er im Natio­nal­rat (30.11.09) gegen die Ein­stu­fung des Schwan­ger­schafts­ab­bruchs als Gewis­sens­ent­schei­dung wüte­te: „Das ist eine Per­ver­tie­rung des Begriffs des Gewis­sens, denn Gewis­sen ist nicht ein Frei­fahrt­schein für die per­sön­li­che Will­kür, son­dern hat mit Wis­sen zu tun und hat All­ge­mein­gel­tungs­an­spruch.“

Schon zwei Jah­re zuvor brach­te Kickl gemein­sam mit den Abge­ord­ne­ten Nor­bert Hofer und Bar­ba­ra Rosen­kranz eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge ein, in der nicht nur die „Rechts­wid­rig­keit des Schwan­ger­schafts­ab­bruchs“ behaup­tet wird, son­dern Abtrei­bun­gen in öffent­li­chen Spi­tä­lern auch als „rechts­wid­ri­ge Hand­lun­gen“ bezeich­net wurden.

Die FPÖ steht auch heu­te noch zu die­ser Hal­tung: Als in Vor­arl­berg 2023 der ein­zi­ge Gynä­ko­lo­ge, der Schwan­ger­schafts­ab­brü­che in sei­ner Pra­xis durch­führ­te, in Pen­si­on ging, einig­ten sich die Par­tei­en im Land­tag dar­auf, dass Abtrei­bun­gen im Lan­des­kran­ken­haus ermög­licht wer­den soll­ten. Eine Par­tei stimm­te dage­gen: die FPÖ.

Der blaue Kampf um die Gebärmutter

2008 wur­de der dama­li­ge FPÖ-Abge­ord­ne­te Karl­heinz Kle­ment zum drit­ten und vor­läu­fig letz­ten Mal aus der FPÖ aus­ge­schlos­sen. Er war zuvor durch homo­pho­be, miso­gy­ne und rechts­extre­me Sprü­che sogar in der FPÖ nega­tiv auf­ge­fal­len und des­halb für die nächs­te Wahl auf der Lis­te zurück­ge­reiht wor­den, was sei­nen öffent­li­chen Pro­test und einen for­ma­len Aus­schluss­grund dar­stell­te. Was hat­te Kle­ment zuvor gesagt?

Im Par­la­ment hat­te er Homo­se­xua­li­tät als „Kul­tur des Todes“ ver­dammt und wegen der Fris­ten­lö­sung die Gebär­mut­ter als „gefähr­lichs­ten Ort in Öster­reich“ bezeich­net. Um sei­nen Ver­gleich zu unter­strei­chen, füg­te er eine wei­te­re Ent­glei­sung hin­zu: „Wir müs­sen mehr Tote durch Abtrei­bung bekla­gen als durch die gesam­ten Kriegs­hand­lun­gen des Zwei­ten Welt­kriegs.“ Elfrie­de Ham­merl gab in ihrer Kolum­ne im „pro­fil“ (Nr. 13/08) die pas­sen­de Antwort:

Die Gebär­mut­ter ein Ort? Die Gebär­mut­ter ist kein Ort. Die Gebär­mut­ter ist ein Kör­per­teil. Herr K. maßt sich an, Kör­per­tei­le von Frau­en zu öffent­li­chen Orten zu erklä­ren, wo er und sei­nes­glei­chen ihr Revier mar­kie­ren kön­nen. (…) Der weib­li­che Kör­per als Ter­ri­to­ri­um. (…) Erobern, ver­ein­nah­men, unter­wer­fen, kolo­nia­li­sie­ren. (…) Es geht ihnen nicht um unge­bo­re­nes Leben und nicht um gebo­re­ne Kin­der, es geht ihnen um Macht­aus­übung und Kontrolle.

Kle­ment wur­de aus der FPÖ aus­ge­schlos­sen, sein wider­li­cher Spruch aber blieb in der FPÖ. Er wur­de in leicht vari­ier­ter Form sogar zu einer pro­gram­ma­ti­schen Aus­sa­ge der Blau­en „geadelt“. Im „Hand­buch frei­heit­li­cher Poli­tik“ aus dem Jahr 2013, der Bibel für frei­heit­li­che Funk­tio­nä­re, fand er sich in fol­gen­der Form wie­der: „Die Gebär­mut­ter wäre damit der Ort mit der höchs­ten Ster­be­wahr­schein­lich­keit in unse­rem Land.“ Das ist nicht ein­mal eine Abschwä­chung – ganz im Gegenteil!

4.7.1) Die Fristenregelung

In Öster­reich gibt es kei­ne offi­zi­el­len Sta­tis­ti­ken über die Anzahl der durch­ge­führ­ten Abtrei­bun­gen. Schät­zun­gen von Abtrei­bungs­ärz­ten gehen von bis zu 40.000 pro Jahr aus. Die tat­säch­li­che Anzahl dürf­te jedoch jen­seits der 50.000 zu lie­gen kom­men. Das wür­de bedeu­ten, dass im Jahr 2009 bei 76.344 Gebur­ten und 50.000 Abtrei­bun­gen rund 125.000 Kin­der gezeugt und 4 von 10 Kin­dern noch im Mut­ter­leib getö­tet wur­den. Die Gebär­mut­ter wäre damit der Ort mit der höchs­ten Ster­be­wahr­schein­lich­keit in unse­rem Land. (Hand­buch frei­heit­li­cher Poli­tik, 2013, S. 160)

Wenn die blaue Par­tei­ju­gend die ideo­lo­gi­sche, völ­ki­sche Posi­tio­nie­rung der Par­tei zum Schwan­ger­schafts­ab­bruch offen ras­sis­tisch aus­malt, dann fährt die Par­tei dazwi­schen. „Bevöl­ke­rungs­aus­tausch durch Hedo­nis­mus: Was Emi­ly abtreibt, gebärt Aischa!“, ver­brei­te­te die Frei­heit­li­che Jugend Wien 2022 auf Insta­gram, bis die Par­tei die Ver­brei­tung stopp­te. Aber im Kern ist es das, was Kickl 2009 und Ecker 2023 in ande­ren Wor­ten for­mu­lier­ten. Auch wenn Kickl 2024 treu­her­zig ver­si­chert: „Weiß gar nicht, wovon Sie spre­chen.“

FJ Wien über Abtreibung (Screenshot Instagram 10.22)
FJ Wien über Abtrei­bung (Screen­shot Insta­gram 10.22)
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