Am 20. September postet der FPÖ-Generalsekretär eines seiner regelmäßigen Videos, in denen er minutenlang meist über Dinge und Personen monologisiert, die ihm nicht passen. Diesmal sind wieder einmal der ORF und Armin Wolf an der Reihe. Die Begleittexte, die Hafenecker zu seinen Videos postet, reichen, um den wohl beabsichtigten Furor seines Publikums in Gang zu bringen – im vorgebrachten Fall: „Armin Wolf lässt seine Maske fallen: Die wahren Demokratiefeinde sitzen im ORF!“ Das Feindbild ist markiert, die Facebook-Meute springt an und steigert sich in an Irrwitzigkeit kaum zu überbietende Auslassungen.
Den Vogel schießt Johann G. ab: „Der ORF ist ein linksausgerichteter Nationalsozialistischer Sender, also ein Nazi Sender der nichts anderes als Wiederbetätigung betreibt, und somit Verboten gehört. Wo bleibt da die Justizministerin? Ach ja die gehört ja zu dieser Einheitststruppe dazu.“ Für diesen hanebüchenen Unsinn, der möglicherweise gerichtswürdig wäre, erhält G. 52 Likes und fünf Smileys und kein einziges Mal die sich geradezu aufdrängende Frage, was dem Schreiber geblüht hätte, wenn er „Kritik” in dieser Art im Nationalsozialismus an der „Reichs-Rundfunk-Gesellschaft” öffentlich vorgebracht hätte.
Gerard M. setzt in seiner Antwort nach und nimmt auch gleich die Justizministerin ins Visier: „na ja, wenn eine schon zaditsch heißt.…weiß man ja eh schon alles“ Wir verzichten darauf zu mutmaßen, was „man ja eh schon“ über die promovierte Juristin Alma Zadić zu wissen glaubt.
Wir halten fest, dass wir alle hier zitierten Postings/Kommentare gerichtstauglich gesichert haben.
➡️ Zur Serie: Tatort Facebook: Täglich 1 FPÖ-Fail