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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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„Freilich“ und sein verschwundener Oligarch

Der Olig­arch Vik­tor Med­wedt­schuk steht nach Ein­schät­zung diver­ser Geheim­diens­te hin­ter der pro­rus­si­schen Pro­pa­gan­da-Web­site „Voice of Euro­pe“, die Ende März durch die tsche­chi­sche Regie­rung abge­dreht wur­de. Es steht auch der Ver­dacht im Raum, dass rech­te, pro­rus­si­sche Poli­ti­ker geschmiert wur­den. War­um aber erschien im rechts­extre­men Maga­zin „Frei­lich“ ein Inter­view mit Med­wedt­schuk, war­um ist die­ses Inter­view jetzt ver­schwun­den? Und wer ist die­ser Med­wedt­schuk eigentlich?

8. Apr. 2024

Der prorussische Oligarch

Ob rechts­extre­me pro­rus­si­sche Poli­ti­ker wie der AfD-EU-Par­la­men­ta­ri­er Petr Bystron, die von der omi­nö­sen Web­site „Voice of Euro­pe“ pro­mo­tet wur­den, auch Geld erhal­ten haben, ist noch unklar. Auf dem Tele­gram-Kanal von „Voice of Euro­pe“ ist ersicht­lich, dass sich auch der FPÖ-EU-Abge­ord­ne­te Roman Hai­der inter­view­en ließ – auch Hai­der gibt an, kein Geld erhal­ten zu haben.

Auf „X“ erklärt „Voice of Euro­pe“, alle Vor­wür­fe sei­en erstun­ken und erlo­gen, von den „Glo­ba­lis­ten“ und – eine Pri­se Anti­se­mi­tis­mus muss dabei sein! – von Sor­os natür­lich. Dann fügt „Voice of Euro­pe“ noch eine War­nung hin­zu: Mor­gen schon könn­ten auch „Deutsch­land-Kurier, Valeurs Actu­el­les, Jun­ge Frei­heit, Epoch Times, Tucker Carlson, Breit­bart“ und viel­leicht sogar Elon Musk and Twitter/X das Angriffs­ziel der „Glo­ba­lis­ten“ werden.

In der Auf­zäh­lung der von angeb­li­cher Ver­nich­tung bedroh­ten Hetz- und Ver­schwö­rungs­me­di­en fehlt „Frei­lich“, das rechts­extre­me Nach­fol­ge­me­di­um der „Aula“. Das ist inso­fern etwas gemein, als sich „Frei­lich“ sehr ange­strengt hat, dem Olig­ar­chen Vik­tor Med­wedt­schuk eine Büh­ne zu bie­ten und sein ziem­lich ram­po­nier­tes Anse­hen aufzupolieren.

Im Mai 2023 durf­te der Olig­arch Vik­tor Med­wedt­schuk in einem Gast­kom­men­tar auf „Frei­lich“ (17.5.23) den Wes­ten (!) auf­for­dern, „schnells­tens“ für eine Waf­fen­ru­he in der Ukrai­ne zu sor­gen und so auch die „indi­rek­ten Todes­fäl­le welt­weit durch das zusätz­li­che CO2 in der Atmo­sphä­re“ zu stoppen.

Der abgetauchte Oligarch

Geht’s noch ver­lo­ge­ner? Ja, sicher! „Frei­lich“ schrieb näm­lich in sei­ner Kurz­vor­stel­lung von Med­wedt­schuk, dass der aus der Ukrai­ne ver­trie­ben wor­den sei. Die Fak­ten spre­chen eine ande­re Spra­che. Med­wedt­schuk, der 2021 wegen des Ver­dachts auf Hoch­ver­rat und der ille­ga­len Aus­beu­tung natür­li­cher Res­sour­cen auf der von Russ­land annek­tier­ten Krim unter Haus­ar­rest gestellt wor­den war, ent­kam zu Beginn des Angriffs­kriegs aus dem Haus­ar­rest, tauch­te mit rus­si­scher Hil­fe unter und ver­such­te, sich nach Russ­land abzu­set­zen. Der ukrai­ni­schen Geheim­dienst griff ihn jedoch auf und nahm ihn fest. Im Herbst 2022 wur­de der per­sön­li­che Freund von Putin in einem Gefan­ge­nen­aus­tausch gegen 200 ukrai­ni­sche Sol­da­ten, dar­un­ter rund 100 Sol­da­ten des Asow-Regi­ments, aus­ge­tauscht. Die ukrai­ni­sche Staats­bür­ger­schaft wur­de ihm im Früh­jahr 2023 ent­zo­gen, weil Med­wedt­schuk offen­sicht­lich auch rus­si­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger war.

Im Frei­lich-Gast­kom­men­tar hat­te Med­wedt­schuk dar­auf hin­ge­wie­sen, dass in Deutsch­land eine Peti­ti­on gegen Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne erfolg­reich gestar­tet wor­den sei. Die FPÖ schmück­te den Bei­trag, der jeg­li­che Kri­tik an der rus­si­schen Aggres­si­on aus­spar­te, mit Wer­be­ban­nern ihrer wohl nicht zufäl­lig gleich­zei­tig gestar­te­ten Peti­ti­on „kriegstoppen.at“.

Gelöschter Gastkommentar von Oligarch Medwedtschuk in "Freilich" (17.5.23) mit FPÖ-Kampagne "kriegstoppen"
Gelösch­ter Gast­kom­men­tar von Olig­arch Med­wedt­schuk in „Frei­lich” (17.5.23) mit FPÖ-Kam­pa­gne „kriegstop­pen”

Im Herbst 23 (8.11.23) setzt „Frei­lich“ noch eins drauf und lässt sei­nen frü­he­ren Chef­re­dak­teur Ulrich Novak ein Inter­view mit Med­wedt­schuk füh­ren. Wobei Inter­view für die­se Art der Hof­be­richt­erstat­tung bzw. Selbst­dar­stel­lung wohl etwas zu hoch gegrif­fen wäre. Med­wedt­schuk bezeich­net sich dar­in unhin­ter­fragt als „Ihr beschei­de­ner Die­ner“. Aus dem Kon­text ist zu erah­nen, dass damit ganz sicher nicht die Ukrai­ne gemeint ist, der Med­wedt­schuk die­nen will. Für die hat er näm­lich nur Ver­ach­tung übrig, bezich­tigt sie der „Gewalt, Gesetz­lo­sig­keit und Aggres­si­on gegen Rus­sen, Rus­sisch­spra­chi­ge und Russ­land“ – und das nach dem bru­ta­len Angriffs­krieg Russ­lands und der Zer­stö­rung gan­zer Städ­te im rus­sisch­spra­chi­gen Osten der Ukrai­ne sowie den doku­men­tier­ten rus­si­schen Kriegsverbrechen.

Vom rechts­extre­men Bur­schen­schaf­ter Ulrich Novak kommt kein Muck­ser, auch nicht, als Med­wedt­schuk die Ukrai­ne als „einen der kor­rup­tes­ten Staa­ten der Welt, zumin­dest laut dem Kor­rup­ti­ons­in­dex von Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal“ bezeich­net. Auch das wäre ein­fach zu recher­chie­ren gewesen.

Tat­säch­lich gibt es Kor­rup­ti­on in Ukrai­ne – und das nicht wenig. Aber im Unter­schied zu Russ­land, das noch deut­lich schlech­ter im Ran­king liegt, arbei­tet die Ukrai­ne dar­an, die Kor­rup­ti­on zu ver­rin­gern, wäh­rend sie in Russ­land steigt.

Korruptionsindex (CPI) Russland und Ukraine im Vergleich: In Russland steigend, in der Ukraine sinkend (Transparency International)
Kor­rup­ti­ons­in­dex (CPI) Russ­land und Ukrai­ne im Ver­gleich: In Russ­land stei­gend, in der Ukrai­ne sin­kend (Trans­pa­ren­cy International)

Der verschwundene Oligarch

War­um, so fragt man sich nach die­sem spei­chel­le­cke­ri­schen Inter­view, bie­tet „Frei­lich“ aus­ge­rech­net die­sem abge­wirt­schaf­te­ten Russ­land-Pro­pa­gan­dis­ten ein Forum? Einem prot­zi­gen Olig­ar­chen mit einer Yacht um 200 Mil­lio­nen Euro? Zuerst ein Gast­kom­men­tar und dann noch die­ses ver­lo­ge­ne Inter­view? Han­delt es sich um bezahl­te Ein­schal­tun­gen? Dann soll­ten sie eigent­lich gekenn­zeich­net sein. Außer­dem gibt es da noch ein Pro­blem: Die Bei­trä­ge des Olig­ar­chen sind ver­schwun­den. „Frei­lich“ hat sie kurz nach der Ver­öf­fent­li­chung der Ent­hül­lun­gen zu „Voice of Euro­pe“ und Med­wedt­schuk gelöscht. Über die „Google“-Suche las­sen sich zwar noch Tref­fer zu Inter­view und Gast­kom­men­tar fin­den, aber die Bei­trä­ge selbst nicht mehr abru­fen: “Inter­nal Ser­ver Error“. Die „Freilich“-Suche wirft bei Med­wedt­schuk kein Ergeb­nis aus.

Plötz­lich unan­ge­nehm gewor­de­ne Arti­kel tak­tisch zu löschen, ist die ein­zi­ge Art von Pres­se­frei­heit, die die Rechts­extre­men meinen!

P.S. zu Med­wedt­schuk: In sei­ner sowje­ti­schen Früh­zeit arbei­te­te Med­wedt­schuk als Anwalt und fun­gier­te als Pflicht­ver­tei­di­ger in einem Schau­pro­zess, den die Sowjet­dik­ta­tur 1980 gegen den ukrai­ni­schen Dich­ter, Men­schen­rechts­ak­ti­vis­ten und Dis­si­den­ten Was­syl Stus als „gefähr­li­chen Wie­der­ho­lungs­tä­ter“ https://de.wikipedia.org/wiki/Wassyl_Stus ange­strengt hat­te. Stus lehn­te Med­wedt­schuk als sei­nen Pflicht­ver­tei­di­ger ab. Der for­der­te schließ­lich eine höhe­re Stra­fe als die Staats­an­walt­schaft. Stus wur­de schließ­lich nach einem ver­geb­li­chen Ver­such, sich selbst ver­tei­di­gen zu dür­fen, zu (wei­te­ren) zehn Jah­ren Zwangs­ar­beits­la­ger und fünf Jah­ren Ver­ban­nung ver­ur­teilt und starb im Lager.

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