Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 4 Minuten

Kickl und ein kalkulierter Verfassungsbruch?

Seit dem Früh­jahr 2023 läuft FPÖ-Obmann Her­bert Kickl mit der Ansa­ge her­um, dass er „Volks­kanz­ler“ wer­den will. Fragt sich: Wie will Kickl etwas wer­den, was die öster­rei­chi­sche Ver­fas­sung expli­zit nicht vor­sieht? Durch einen Verfassungsbruch?

16. Jan. 2024
Die rechte Hand Kickls (Screenshot Nationalrat 30.8.23, ORF-TVthek)
Die rechte Hand Kickls (Screenshot Nationalrat 30.8.23, ORF-TVthek)

Im ORF-Som­mer­ge­spräch am 21.8.23 prä­zi­sier­te Kickl, er wol­le „Kanz­ler aus dem Volk für das Volk“ und nicht einer „aus dem Sys­tem für das Sys­tem“ wer­den. Die Kri­tik an sei­ner Bier­zelt-Paro­le beschränk­te sich zumeist dar­auf, dass vor Kickl die Nazis Hit­ler als „Volks­kanz­ler“ insze­niert haben. Das ist nicht falsch, trifft aber den Kern aber nur bedingt.

Wer wäre ein „Volkskanzler“?

Als „Volks­kanz­ler“ könn­te sich wohl nur eine Per­son bezeich­nen, die direkt vom Volk gewählt wird, eine über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit der Bevöl­ke­rung bei Wah­len hin­ter sich hat (zwi­schen 80–100 Pro­zent, was wohl nur in auto­ri­tä­ren Sys­te­men mit Mani­pu­la­ti­on oder mit Zwang mög­lich ist) und weit­ge­hend allein und ohne Par­la­ment, ohne Bun­des­prä­si­dent, ohne unse­re Ver­fas­sung und deren checks and balan­ces oder wie Kickl sagt, ohne unser Sys­tem – regie­ren kann.

„Volks­kanz­ler“ kann in Öster­reich nur wer­den, wer so ziem­lich alle Insti­tu­tio­nen der Repu­blik bekämpft bzw. missachtet.

Missachtung der Verfassung

Der Bun­des­prä­si­dent bestellt übli­cher­wei­se eine Per­son sei­nes Ver­trau­ens (ein­zi­ge Vor­aus­set­zung: Wähl­bar­keit zum Natio­nal­rat) mit der Bil­dung einer Regie­rung, die eine Mehr­heit im Natio­nal­rat benö­tigt. Die öster­rei­chi­sche Bun­des­ver­fas­sung sieht eine Kanz­ler­wahl und dem­entspre­chend einen „Volks­kanz­ler“ nicht vor. Im Gegen­teil: Sie schließt ihn aus!

Kick­ls Lösung: „Ich glau­be, dass das Recht der Poli­tik zu fol­gen hat, und nicht die Poli­tik dem Recht.“ (Kickl im ORF-Report am 23.1.19)

Die rechte Hand Kickls (Screenshot Nationalrat 26.9.18, ORF-TVthek)
Kickl als Innen­mi­nis­ter (Screen­shot Natio­nal­rat 26.9.18, ORF-TVthek)

Abwertung des Bundespräsidenten

Die öster­rei­chi­sche Ver­fas­sung kennt kei­nen direkt vom Volk gewähl­ten „Volks­kanz­ler“, wohl aber einen direkt durch das Wahl­volk gewähl­ten Bun­des­prä­si­den­ten. „Volks­prä­si­dent“ wür­de trotz­dem nie­mand sagen – auch weil er trotz Direkt­wahl nicht mit jener Macht aus­ge­stat­tet ist, die sich Kickl und die FPÖ für ihren „Volks­kanz­ler“ wünschen.

Bei der Bil­dung einer Regie­rung und der Aus­wahl ihrer Mit­glie­der kann der Bun­des­prä­si­dent aber eine wich­ti­ge Rol­le spie­len. Das stört Kickl mas­siv. Des­halb ver­sucht er, den Bun­des­prä­si­den­ten abzu­wer­ten, bezeich­net ihn als „Mumie in der Hof­burg“ (zit. nach derstandard.at, 22.2.23), als „senil“ (ebd.) oder will ihm gar „den Schä­del gera­de rich­ten“ (zit. nach kurier.at, 6.2.23).

Verachtung für die anderen Parteien und die Medien

Mit 30 oder 40 Pro­zent der Stim­men kann nie­mand „Volks­kanz­ler“ wer­den. Auch mit über 50 Pro­zent der Wähler*innenstimmen kennt die öster­rei­chi­sche Ver­fas­sung kei­nen „Volks­kanz­ler“, son­dern nur einen Kanz­ler, der nicht ein­mal (so wie der deut­schen Bun­des­kanz­ler) vom Par­la­ment direkt gewählt wird und daher auch kein Vor­ge­setz­ter oder Chef der ande­ren Regie­rungs­mit­glie­der ist.

Für ande­re Par­tei­en hat Kickl nur Ver­ach­tung übrig: Sie sind für ihn „Sys­tem­par­tei­en“ und Teil eines Sys­tems, das er grund­le­gend – so wie die „Sys­tem­me­di­en“ und ihre „links­lin­ken Auf­trags­schrei­ber“ ablehnt.

Wer nicht für Kickl ist, hat im Sys­tem Kickl nichts zu sagen: So kann man sich auch mit 30 Pro­zent als „Volks­kanz­ler“ auf­spie­len. Demo­kra­tisch ist es nicht!

Verachtung für die Europäische Union

Aus sei­ner Ver­ach­tung für die Euro­päi­sche Uni­on macht Kickl kein Geheim­nis. Er sieht eine „unglaub­li­che EU-Unter­wür­fig­keit Öster­reichs“ (zit. nach ots.at, 25.10.23 https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231025_OTS0174/breites-bekenntnis-zur-neutralitaet-bei-sondersitzung-des-nationalrats), will des­halb für sei­ne „Fes­tung Öster­reich“ auch Ver­fas­sungs­än­de­run­gen, um das Land vor angeb­li­chen Über­grif­fen der EU und ande­rer inter­na­tio­na­ler Orga­ni­sa­tio­nen zu schüt­zen. Dahin­ter steckt die in der FPÖ weit ver­brei­te­te Ableh­nung der EU bzw. die For­de­rung nach einem Austritt.

Der wichtige Unterschied

Fin­di­ge Frei­heit­li­che haben ent­deckt, dass auch Figl und Krei­sky als „Volks­kanz­ler“ bezeich­net wur­den. Alfred Gus­en­bau­er hat sich kurz­fris­tig sogar selbst zum „Volks­kanz­ler“ ernannt. Wo ist also das Pro­blem, fra­gen sie scheinheilig.

Die Ant­wort ist ein­fach: Kei­ner der Genann­ten hat die demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen schlecht­ge­re­det, abge­wer­tet oder gar miss­ach­tet. Adolf Hit­ler bekann­ter­ma­ßen schon. Vor sei­ner Macht­er­grei­fung 1933 (übri­gens hat­te er zunächst auch kei­ne abso­lu­te Mehr­heit) wur­de er von den Nazis als „Volks­kanz­ler“ gefei­ert. Danach nicht mehr. Mit der gewalt­sa­men Aus­schal­tung jeder Oppo­si­ti­on und sei­ner „Wahl“ zum Reichs­prä­si­den­ten war der Aus­bau der Nazi-Dik­ta­tur 1934, also inner­halb von weni­ger als zwei Jah­ren, abgeschlossen.

Kickl ist nicht Hit­ler. Es ist aber wich­tig, dar­an zu erin­nern, wie und durch wel­che Metho­den eine Demo­kra­tie in ein auto­ri­tä­res und anti­de­mo­kra­ti­sches Sys­tem umge­wan­delt wer­den kann.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Analysen, Dokumentation
Schlagwörter: FPÖ | Österreich | Rechtsextremismus

Beitrags-Navigation

« Ex-BZÖler wegen massiven Betrugs angeklagt
Rechtsextreme Medienmacher: Herrenmenschenfantasien und Verschwörungswahn »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden
Newsletter