Seit Dezember 2021 war Y.I. in Österreich aktiv, war bei fast allen Demos, wo die Schweizer Freiheitstrychler mit ihren Riesenglocken (Trycheln) auftraten, vertreten. Zunächst waren es nur die Schweizer Freiheitstrychler, die mit ihrem dumpfen Gebimmel für Eindruck bei den Demos von Corona-Maßnahmen-Gegnern sorgten. Dann aber trat ein Gerhard Huber aus Kärnten auf den Plan, gründete einen Österreich-Ableger und nahm dafür dankbar die Aufbauhilfe des Y. I. in Anspruch.
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Die Schweizer Freiheitstrychler, gegründet 2020 zu Beginn der Pandemie, sind ein politisch rechter Ableger der Trychler-Szene. Die „Freiheitstrychler“ wurden 2020 von Andreas (Andy) Benz gegründet, der laut NZZ (20.2.22) ein „rechtsnationaler Rebell“ aus dem Kanton Schwyz ist und die Markenrechte der „Freiheitstrychler“ besitzt:
Ende 2021 beauftragte Benz Y.I., der seine Lehre in der Schweiz im Frühjahr 21 abgebrochen hatte, um sich den Freiheitstrychlern zu widmen, damit, den Aufbau der österreichischen Filiale zu unterstützen. Filialleiter für Österreich wurde der Kärntner Gerhard Huber, der schon seit Beginn der Pandemie mit wüstem Verschwörungsgebrabbel über Gates, Schwab, „Great Reset“ und Bevölkerungsvernichtung auffällig ist. Bis zu 200 Freiheitstrychler wollte Huber in Österreich rekrutieren. Davon ist er weit entfernt, aber ein Spendenkonto hat die österreichische Filiale immerhin auf ihrer Website, auf der zwar kein Impressum, aber etliche Videos mit Y.I. zu finden sind.  |
Bis Mitte März 2022 tourten Gerhard Huber, Y.I. und einige wenige andere gemeisam mit ihren Trycheln durch Österreich. Im Februar veröffentlichte der TV-Kanal Auf1-TV (25.2.22) dann ein Interview mit Andreas „Andy“ Benz, Chef der Schweizer Freiheitstrychler. Prominent im Bild und kurz auch im Interview: Y.I., der etwas unruhig und unsicher wird, als ihn der Interviewer danach fragt, wo er lebt. „In der Schweiz“ antwortet er zunächst, aber der Interviewer weiß es besser: „Ja, schon aber du bist ja jetzt in Österreich tätig“. Bei Freunden sei er untergebracht, druckst Y.I. dann heraus und der wissende Interviewer gluckst gönnerhaft: „Wir sagen jetzt nicht, wo. Okay!?“
Vermutlich haben zu diesem Zeitpunkt die meisten Kindesmissbrauchsdelikte schon stattgefunden. Die Anklage, die Ende Jänner 2023 am Landesgericht Krems verhandelt wurde, wirft ihm jedenfalls vor, bis zu seiner Festnahme Mitte März 2022 einen 12-jährigen Jungen mindestens dreimal schwer sexuell missbraucht zu haben:
Neben dem 12-Jährigen, dessen Mutter den Fall ins Rollen brachte, habe er drei weitere Buben schwer missbraucht – das jüngste Opfer war erst zehn. Zudem seien Hunderten Dateien mit pornografischen Inhalten mit 8- bis 12-Jährigen auf seinem Laptop und seinen Handys gefunden worden. Und er habe heimlich auf Schultoiletten Buben gefilmt, so die Staatsanwältin gemäss «Tagi»“, berichtet das Schweizer Onlinemedium „Watson“, 31.1.23 und stützt sich dabei auf die Recherche des „Tagesanzeiger“ (30.1.23).
Das Landesgericht Krems verneinte die Schuldfähigkeit von Y.I., weil er laut Gutachten „an einer paranoiden Schizophrenie mit ausgeprägter Wahnbildung“ („Watson“) leidet: „Das Gericht verlangt eine zehnjährige Probezeit mit regelmässigem Nachweis einer Depotmedikation und eine Psychotherapie sowie die Vermeidung des Kontakts mit Kindern und Jugendlichen.“
Im März 2022, kurz nach der Verhaftung von Y.I., tauchte dann ein vielgeteilter Aufruf von Huber auf, in dem zu lesen ist, dass „unser lieber Freund und Freiheitstrychler Y.I. [Name abgekürzt] (Foto) seit Donnerstag vor einer Woche nirgendwo auffindbar und auch nicht mehr erreichbar [ist]. Wir machen uns riesengroße Sorgen um ihn.“ Kurz darauf gab‘s Entwarnung: „Y. wurde gefunden: Er ist inhaftiert, seit 17.03. aber es geht ihm gut. Er hat bereits einen Anwalt und ist hoffentlich bald wieder frei.“
Aus der baldigen Freilassung wurde nichts. Bis zur Verhandlung blieb Y.I. in Haft. Seit dem dringenden Suchaufruf von Gerhard Huber und der „Entwarnung“ ist allerdings Sendepause in der Szene. Die angeblich so furchtlosen „alternativen“ Medien wie Auf1-TV und report24, das Mitte März 22 ein Interview mit den Freiheitstrychlern vor dem Wohnwagen von Y.I. brachte, schweigen.
Auf der Website der österreichischen Freiheitstrychler sind immer noch Videos mit dem trychelnden Y.I. online, auf der FB-Seite von Gerhard Huber Fotos, die die beiden zeigen – aber keine einzige Bemerkung, keine Entschuldigung, kein Rechtfertigungsversuch. Nur Schweigen und Verschweigen!
Stattdessen und vor diesem Hintergrund sind widerliche, den Holocaust verharmlosende Appelle an Eltern zu lesen, ihre Kinder zu schützen – vor den Masken, aber nicht vor Missbrauch:
Und auch ihr Eltern, was ist mit euch los? Seid auch ihr von allen guten Geistern verlassen? Stellt euch endlich vor eure Kinder! Schützt endlich eure Kinder, das Reinste und Unschuldigste überhaupt, was es hier auf Gottes Erden gibt!
Wenn ihr den Mut habt, dann schaut in die Augen eurer Kinder und ihr werdet sehen, wie sehr eure Kinder leiden und wie schmerzerfüllt die Herzen eurer Kinder bereits sind! Viele von euren Kindern werden es euch nicht mehr sagen, weil sie es nicht mehr sagen können, weil ihre Schmerzen und ihre Leiden und ihre überbordenden Ängste und ihre Verzweiflung bereits viel zu groß für sie geworden sind! Aber sie sagen es euch mit ihren Blicken!
Und holt eure Kinder endlich aus diesen KZ-Schulen, aus diesen KZ-Kindergärten und aus diesen KZ-Ausbildungen heraus und gebt euren Kindern endlich all das, was ihr ihnen schon von Anfang an hättet geben sollen! Eure Liebe! Eure Hilfe! Eure vollste Unterstützung und die zu jeder Sekunde und in jeder Situation!
Zeigt euren Kindern endlich, dass ihr bereit seid, für sie wie Löwinnen und Löwen zu kämpfen!
Zeigt euren Kindern endlich, dass ihr bereit seid, für sie durch das Feuer zu gehen!“
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